Unter dem Thema „Gewässer naturnäher gestalten” nimmt der Schaumburg allerhand Einzelmaßnahmen vor. Um dieses Ziel zu errichen, werden Flußläufe verlegt und auentypische Landschaftselemente wieder hergestellt. Der Zukauf und die Zusammenlegung von Flächen in den Gebieten der Bückeburger und Rodenberger Aue ist nach wie vor im Gang. Der Umweltausschuss des Landkreises hat sich einstimmig für die Weiterführung dieses Flächenankaufs und eine generelle Erwerbsermächtigung bis vorerst 2013 ausgesprochen. Durch die Förderprogramme „ELER-Fließgewässerentwicklung” und „Proland” erhält der Landkreis hierbei von der EU und dem Land Niedersachsen Zuschüsse zwischen 50 und 90 Prozent. Allein im ersten „ELER”-Förderzeitraum konnten bis 2005 rund elf Hektar auf diese Weise aus privater Hand erworben werden. In Vder Bückeburger Aue und dem Naturschutzgebiet „Bückeburger Niederung” verfügt der Landkreis bereits über großen Flächenbesitz. Mit dem Ziel verbleibende Lücken zu schließen wurden Verhandlungen zu Landeigentümern aufgenommen, um noch fehlende Flächen in den bestehenden Besitz integrieren zu können. Zukäufe unmittelbar entlang der Bückeburger Aue bilden dabei einen der Schwerpunkte. Am bereits geschaffenen „neuen Altarm” des Flußlaufes im nördlichen Teil wurden bisher gute Erfolge erzielt. „An den Hängen bilden sich erste Strukturen heraus, eine Fülle von Tieren und Pflanzenarten konnte sich ansiedeln”, so der Bericht von Doktor Jochen Beug vom Amt für Naturschutz. Auch im Bereich der Auewiesen der Rodenberger Aue im Mündungsgebiet zur Sachsenhäger Aue ist zusammen mit dem Amt für Landentwicklung eine Flächenerweiterung sowie ein Flächentausch geplant. Die Rodenberger Aue ist in den vergangenen Jahrhunderten durch bauliche Entwicklungen und mehrmals begradigt worden. Ein massives Wachstum in die Tiefe und Breite sei laut Doktor Beug die Folge, was Unterhaltungsprobleme hervorruft. Uferabbrüche haben den bisher erworbenen Uferrandstreifen in seiner Breite stark reduziert. Um eine naturnahe entwicklung zu gewährleisten, muss neuer Lebensraum durch weitere Ufergrundstücke geschaffen werden. In drei Bereichen möchten die Umweltschutzexperten historische Flußschlingen wieder öffnen um den natürlichen Lauf wieder herzustellen. Gemeinsam mit der Region Hannover sind hierfür Baumaßnahmen geplant. Ein Wall soll die Anwohner vor möglichen Überflutungen schützen. Der Ausgleich zwischen Interessen des Naturschutzes und der Landwirtschaft funktioniert in diesem Bereich, auch im Sinne des Proland”-Projektes, einwandfrei.