Wer noch einen letzten Eindruck des Programms mitnehmen möchte, hat heute letzte Gelegenheit dazu. Um 18 Uhr geht der Kammerchor Hannover in der Stiftskirche Sankt Marien mit dem Themenkonzert „Shakespeare 21” das literarische Vermächtnis des weltweit bekannten Schriftstellers an, der die kulturelle Landschaft bis heute prägt. Der Chor kombiniert in seinem Programm Vergangenes und Gegenwärtiges: Shakespeare-Vertonungen von John Dowland, die noch zu seinen Lebzeiten entstanden sind, treffen auf zeitgenössische Interpretationen von Ralph Vaughan Williams, Jaakko Mäntyjärvi oder Nils Lindberg. Uraufgeführt werden Werke von Fabio Nieder und Sven Havgil, die der Kammerchor eigens in Auftrag gegeben hat. Der Eintritt kostet neun Euro, ermäßigt sechs Euro. Näheres zum Projekt auf www.kammerchorhannover.de.
Ein interessiertes Publikum und durchweg positive Resonanz, die sich in dauerhaft ausgebuchten Sälen niederschlug, ist die Bilanz, die der Vorstand des „Treff im Stift” zum Ende seiner Veranstaltungen rund um das Vereinigte Königreich nun zufrieden ziehen kann. Unverhofft hatte sich die Vortragsreihe zur erfolgreichsten in sechs Jahrzehnten Kulturarbeit entwickelt. Wofür Vorstandsmitglied Susanne Wöbbeking neben dem generellen Interesse am Thema eine einfache Erklärung parat hat: „Es reist sich einfach besser, wenn man vorher die Vorträge gehört hat. Es wird auf andere Weise spannender.” Das Platzkontingent der zwei, für Juni und September geplanten, Exkursionen mit dem Treff ins südliche England war in kürzester Zeit erschöpft und deren Teilnehmer ebenso wissbegierig wie die übrigen Besucher. „Die Termine waren durchgehend gut besucht, das war sehr erfreulich”, sagte der erste Vorsitzende Werner Hobein, „das kann gerne weiterhin so bleiben”. Das Konzept der Mischung aus gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Annäherungen durch die unterschiedlichsten Referenten ist aufgegangen und soll, im Hinblick auf das neue Thema, erneut die Basis eines spannenden wie abwechslungsreiche Reigens werden. Reiselustige und weltpolitisch Interessierte kommen auf ihre Kosten, denn wieder hat ein Land das Rennen gemacht. Diesmal führt die Reise ein Stück weiter, auf die „Grüne Insel”, Irland. Hochkarätige Referenten konnten bereits für das Projekt gewonnen werden, zugesagt hat S.E. Dan Mulhall, Irischer Botschafter in Berlin. Er macht am 10. Oktober mit „Irland, am Rande Europas und doch mittendrin!” den Anfang und geht auf die Position und Krisensituation des Staates im Gefüge der Europäischen Union ein. Der nächste Höhepunkt folgt mit dem Vortrag von Sachbuchautor und Künstler René Böll bereits am 7. November. Er berichtet als Sohn von Heinrich Böll über das „Irische Tagebuch - Leben der Familie Böll in Irland”. Weiter weren frühe Stätten der Christenheit, Keltische Mythologie, Heiden- und Christentum in der frühen irischen Literatur sowie der Irland-Nordirland-Konflikt und das Verhältnis der Katholiken und Protestanten geschichtlich analysiert. Einen Zeit- und Augenzeugen konnte der kulturelle Verein mit dem ehemaligen Spiegelredakteur und Autor Frank Patalong gewinnen, der am 3. April nächsten Jahres mit „Schüsse, Tote und ein spätes sorry - der Nordirlandkonflikt” das Wort hat. Um einen emotionalen Eindruck irischer Tradition und irischen Lebensstils in die Bergstadt zu bringen, komplettieren ein Konzert für Orgel und Whistles, den nationaltypischen Flöten, und ein irischer Tag das Programm. „Lust auf Irland - Literatur, Musik und Genuss” wartet mit Lesungen in der Abteihalle des Stifts, Kostproben irischer Küche und Getränke und Irish-Folk im Stifts-Innenhof auf. Irland-Fans und denen, die es bald werden könnten, bleibt mit dieser gebotenen Vielfalt wenig zu Wünschen übrig. Ein Reiseangebot soll auch hier Teil des Paketes sein und wird derzeit ausgearbeitet.”Treff im Stift” arbeitet mit Hilfe seiner Sponsoren bereits an der Umsetzung, weitere Informationen folgen demnächst und sind auf www.treff-im-stift-obernkirchen.de zu finden. Allen, die schon jetzt mehr über das Land und dessen politische Geschichte wissen möchten, empfiehlt Wöbbeking das Buch „Trinity” von Leon Uris. Foto: nb