HEUERßEN (bt). Der Rat der Gemeinde Heuerßen hat sich auf seiner Sitzung am Donnerstagabend mit der Mehrheit von sechs Stimmen bei zwei Enthaltungen für die Aufnahme von ergebnisoffenen Gesprächen der Samtgemeinde Lindhorst mit den Samtgemeinden Niedernwöhren und Sachsenhagen ausgesprochen. An deren Ende könnte die mögliche Fusion der drei Samtgemeinden zu einer Samtgemeinde als Verwaltungseinheit bei Beibehaltung der vorhandenen Mitgliedsgemeinden stehen. Mit seinem Beschluss hat sich das Gremium gegen die vor einigen Wochen in die Öffentlichkeit getragene Absichtserklärung der Samtgemeinde Lindhorst gewandt, möglicherweise in ergebnisoffene Fusionsgespräche mit den Samtgemeinden Sachsenhagen und Nenndorf einzutreten. Der Lindhorster Samtgemeindebürgermeister Andreas Günter hatte nach Bekanntwerden der Idee, eventuell aus Lindhorst, Sachsenhagen und Nenndorf eine Samtgemeinde Nordschaumburg zu formen, stets davon gesprochen, sich vor Aufnahme der Gespräche grünes Licht von den Bürgervertretungen der vier Mitgliedsgemeinden zu holen. Heuerßen war nun die erste Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde Lindhorst, die sich damit befasst und einen Beschluss herbeigeführt hat. Im Vorfeld unterrichtete die Verwaltung der Samtgemeinde Lindhorst die Mandatsträger darüber, dass der Lindhorster Samtgemeindebürgermeister auch von der Stadt Stadthagen und der Samtgemeinde Niedernwöhren zu Unterredungen in Sachen möglicher Gesprächsaufnahme zum Thema Zusammenschluss eingeladen worden war und diese Einladungen angenommen hatte. Günther macht in der schriftlichen Information der Bürgervertreter deutlich, dass es aus seiner Sicht geboten ist, die Mitgliedsgemeinden nicht nur in die Überlegungen zu etwaigen Fusionen mit einzubeziehen und sie dabei um ihre Unterstützung zu bitten. Sie sollen darüber hinaus ebenfalls entscheiden, mit welchen Kommunen solche ergebnisoffenen Gespräche geführt werden sollen. Zur Auswahl standen neben den vom Heuerßer Rat bevorzugten Gesprächen der Samtgemeinde Lindhorst mit den Samtgemeinden Niedernwöhren und Sachsenhagen als weitere Vorschläge Gespräche mit den Samtgemeinden Nenndorf und Sachsenhagen oder mit der Stadt Stadthagen zusammen mit den Samtgemeinden Nienstädt und Niedernwöhren. Die Zustimmung zu Gesprächen über einen möglichen Zusammenschluss der Samtgemeinden Lindhorst, Niedernwöhren und Sachsenhagen ging am Heuerßer Ratstisch quer durch alle Fraktionen. Es handele sich bei der möglicherweise angestrebten Fusion um eine sinnvolle Sache, hieß es. Gespräche zwischen diesen drei Partnern geschähen auf Augenhöhe, war zu vernehmen, es handele sich bei den drei Samtgemeinden um gleich starke Partner, die von der Struktur her ähnlich oder gar gleich seien. Deshalb werde diese Konstellation bevorzugt. Positiv wurde ebenfalls hervorgehoben, trotz eines möglichen Zusammenschlusses solle der Einfluss der Mitgliedsgemeinden sowie die Bürgernähe erhalten bleiben. Ulf Dönau (Bündnis 90/Die Grünen) äußerte vorsichtige Bedenken. Gesprächen solle man sich nicht verschließen, sagte er. Der Ratsherr stellte aber die Frage in den Raum, was denn passiere, wenn sich Heuerßen für Gespräche mit Niedernwöhren und Sachsenhagen entscheide, Lüdersfeld aber beispielsweise eine andere Variante bevorzuge. Nach seiner Meinung solle man sich nach allen Seiten offen halten. Foto: bt