LAUENAU (al). Dass Trompete und E-Piano den ohnehin schon beeindruckenden Werken eines Bildhauers einen besonderen Glanz verleihen können, haben die beiden Musiker Christina Ziegler und Hartmut Grün bewiesen. Unter dem Motto „Hauke mit Herz” gastierten sie jetzt nach einer erfolgreichen Premiere im Vorjahr jetzt zum zweiten Mal in der Josef-Hauke-Ausstellung in Lauenau. Dass dem optischen Reiz der akustische Akzent ausgesprochen gut tut, scheint sich herumzusprechen. Denn mit über 40 Besuchern wurde die Publikumskulisse des Vorjahres deutlich übertroffen: Es mussten schnell noch Stühle herbei geschafft werden. Neben der passenden Liedauswahl von Beethoven bis Musical hatte sich Ziegler wiederum Gedanken über einige der ausgestellten Figuren gemacht. Hauke habe ein großes Herz für Schöpfung, Natur und Mensch besessen, war sie sich sicher. Deshalb stecke in dem von ihm verarbeiteten Holz auch „viel Herz”, machte sie an der Figurengruppe „Überwindung der Trennung” deutlich. Überhaupt seien die Werke des Künstlers „wie ein liebes Lied – sie wollen uns etwas sagen”. Der Betrachter müsse nur selbst darauf kommen, wobei jede Darstellung auch zu unterschiedlichen Auslegungen führen könne. Dies werde am Bildnis zweier gesichtsloser Engel deutlich, deren Gliedmaße offenbar nur aus Flügeln bestehen. Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch des zehnten Todestags von Josef Hauke gedacht: Der Bildhauer war am 3. Juli 2009 im Alter von 88 Jahren gestorben. Wer das Konzert verpasst haben sollte: Noch bis Oktober ist die Dauerausstellung wie auch die ebenfalls mit Werken des Künstlers ausgestattete St. Markus-Kirche in der Nähe an jedem ersten Sonntag im Monat jeweils von 14 bis 16 Uhr geöffnet – dann allerdings ohne musikalische Begleitung. Wer jedoch etwas Zeit mitbringt, kann sich einer halbstündigen Tonbildschau über Leben und Werk des Bildhauers widmen. Foto: al