BAD NENNDORF (mk). Am Montag hat sich Finanzminister Reinhold Hilbers (CDU) in einem offenen Brief an alle Beschäftigten der „Landgrafen-Klinik” in Bad Nenndorf wie an die Klinik „Der Fürstenhof” in Bad Pyrmont gewandt und ihnen für Ihre Initiative gedankt. Die Rehakliniken der niedersächsischen Staatsbäder gehören zu den ersten in Deutschland, die sich auf eine Nutzung als Akut-Kliniken einstellen. Ziel ist es, die Kapazitäten der Krankenhäuser für Corona-Patienten freizuhalten. Insbesondere die Vorhaltung von Intesivplätzen steht dort ganz oben auf der Prioritätenliste, wie auch Jana Schwarz, Pressesprecherin des Agaplesion Klinikum Schaumburg, bestätigt. „Es ist ein dynamischer und laufender Prozess, der gerade bei uns stattfindet.” In welchem Umfang die Kapazitäten am Klinikum Schaumburg erhöht werden können, wird sich erst noch zeigen, genaue Zahlen über Intensivbetten, etc. gab es auf Rückfrage noch nicht. Die Klinik „Der Fürstenhof” in Bad Pyrmont hat bereits mit der Aufnahme von Patienten begonnen. Wie der Landkreis Schaumburg mitteilt, wird ein Umbau der „Landgrafen-Klinik” zurzeit noch geprüft - mit einer Entscheidung wird im Laufe der kommenden Woche gerechnet. Beide Kliniken haben eine Zulassung für Anschlussheilbehandlungs-Patienten, in Bad Pyrmont stehen 160, in Bad Nenndorf 188 Betten zur Verfügung. Zudem verfügen beide über gut ausgebildetes und erfahrenes Personal, viele Fachärzte bringen Erfahrungen aus Akut-Kliniken mit. Des Weiteren sollen die eigenen Hotelkapazitäten genutzt werden, um bei einer steigenden Auslasung dort Versorgungspersonal unterzubringen, damit diese in unmittelbarer Nähe der jeweiligen Klinik verbleiben. Die Reha-Kliniken der Deutschen Rentenversicherung Braunschweig-Hannover stehen laut Pressesprecher Wolf-Dieter Burde bereit: „Noch haben wir nichts Konkretes, aber wir sind grundsätzlich einsatzbereit.” Allein in Bad Eilsen würden noch einmal 365 Betten zur Verfügung stehen. Aktuell sind 79 noch mit Patienten, die eine Anschlussheilbehandlung benötigen, belegt. Und auch zukünftig werden Betten für diesen Personenkreis benötigt. Um die Kliniken zu entlasten, werden sie jetzt so früh wie möglich in die Reha-Kliniken überwiesen. In der Bückeberg-Klinik wurden die ersten Patienten bereits aufgenommen – aktuell sind es drei. Hier stehen 160 Zimmer zur Verfügung.