So beschreibt Bildhauer Peter Lechelt sein Werk „Nenndorfer Schote”. Diese würde er gern als Brunnenskulptur am Zentralen Platz in Bad Nenndorf sehen. Allerdings ist er bei der dazugehörigen Ausschreibung der Stadtverwaltung nicht berücksichtigt worden. Das Schaumburger Wochenblatt berichtete in der Ausgabe vom 21. September unter dem Titel „Bildhauer fühlt sich verschaukelt”.
Die „Nenndorfer Schote” kommuniziere laut Lechelt an dieser Stelle in der Kurstadt mit der historischen und der modernen baumeisterlichen Architektur. Am Haus Kassel seien in der „klassizistischen Fassade Bauteile aus Obernkirchener Sandstein verwertet”. Mit der Kommunikation zwischen der Nenndorfer Verwaltung und Peter Lechelt hapert es augenscheinlich gewaltig. Nachdem Lechelt vom Ideenwettbewerb der Stadt erfahren hatte, habe er von Stadtdirektor Bernd Reese eine schriftliche Zusage bekommen, an der Ausschreibung teilnehmen zu können. Diese Rechnung hat wohl weder Reese noch Lechelt mit Jurymitglied Norbert Schittek gemacht.
Die Auswahl lief nämlich längst – ohne Bewerbung von Bildhauer Peter Lechelt aus Kreuzriehe. Schittek schob derweil den Schwarzen Peter der Politik zu: Es sei ein Realisierungs- und kein Ideenwettbewerb. Weil Peter Lechelt nicht zum Kreis der ausgewählten Künstler gehöre, könne von Ausladen keine Rede sein, antwortete er im SW-Artikel „Das ist hier kein Ideenwettbewerb” vom 12. Oktober. Weder er noch Bernd Reese seien allein für die Art des Verfahrens verantwortlich, sondern der Verwaltungsausschuss.
Damit möchte sich Peter Lechelt nicht zufrieden geben: Die 2,5 Tonnen Skulptur aus Obernkirchener Sandstein steht. Derzeit allerdings noch vor seinem Atelier an der Bundesstraße 2A in Kreuzriehe. Vergangenen Mittwoch brachte die Nenndorfer Autokran-Firma „Autrio” die „Nenndorfer Schote” in den Ortsteil. Laut dem Künstler sind in dem Kunstwerk drei Themensäulen zu erkennen: Die Schote als Sinnbild für die ackerbürgerliche Wurzel Bad Nenndorfs, der bearbeitete Sandstein als Art Ehrung für die Handwerkerschaft und das Wasserspiel als Sinnbild des Heilwesens. Hinzukommen sollen, laut Lechelt, noch sieben Samenkugeln. Ebenfalls aus Sandstein und von Hand gefertigt. Im engeren Umfeld der Schoten-Skulptur könnten die Kugeln platziert werden: Kreuz und quer solle aus ihnen ein kräftiger Wasserstrahl entspringen. Wer in nächster Zeit die Bundesstraße durch Kreuzriehe befährt, kann sich auf seinem Weg die „Nenndorfer Schote” anschauen und überlegen, ob sich die Skulptur nicht doch schön am Zentralen Platz in Bad Nenndorf machen würde.
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