Auch in Hülsede werden die Karten wohl neu gemischt. Nur in Rodenberg und Messenkamp dürften die Ratsvorsitzenden weiter Ralf Sassmann (WGR) und Frank Witte (SPD) heißen. Hier ein kurzer Blick in die sechs Kommunen. Detaillierte Zahlen und die Namen der Gewählten sind unter www.rodenberg.de zu finden. Apelern SPD und CDU haben erneut Stimmen eingebüßt und jeweils einen Ratssitz verloren. Dagegen gewannen Grüne und Wählergemeinschaft je ein Mandat hinzu. Die WGA hat sich von 18,6 auf jetzt 28,75 Prozent steigern können und sich damit vor die CDU gesetzt, die nach 21,6 Prozent jetzt nur noch knapp 15 Prozent erzielen konnte. Zwar verbuchte Bürgermeister Andreas Kölle (SPD) mit 854 Stimmen den höchsten Anteil der Wähler für sich. Seine Wiederwahl aber wäre nur möglich, wenn ihn erneut die CDU unterstützen würde. Bei den Christdemokraten fällt die Wahl von Johann-Helge Sahlfeld auf, der mit 143 Stimmen direkt gewählt worden ist. Spitzenkandidat Börries von Hammerstein kam nur auf 117 Voten. Der bisherige Ratsherr Thorsten Nörenberg verpasste den Wiedereinzug. Hülsede Spannende Wochen dürfte es hinter den Kulissen bis zur Konstituierung des neuen Rates geben. Zwar hat SPD-Spitzenkandidat und möglicher Nachfolger der nicht wieder kandidierenden Marion Passuth, Thorsten Flügge, die meisten Stimmen erhalten. Doch die bislang mit einem Grünen-Ratsherrn gebildete Gruppe hat die Mehrheit verloren. Die CDU könnte mit ihren drei Ratsmitgliedern und dem um einen dritten Sitz erstarkten „Hülseder Gegenwind” einen eigenen Kandidaten durchsetzen, der dann Frederik Platte oder Egbert Gelfert heißen würde. Lauenau Im Fleckenrat ist die SPD abgestürzt. Hatte sie vor fünf Jahren noch die Mehrheit mit 53,7 Prozent, kam sie jetzt nur noch auf 39,2 Prozent und verlor zwei Sitze. Auch die CDU musste Verluste hinnehmen – von 23,7 Prozent auf 15,5 Prozent und ein Mandat abgeben. Starke Zuwächse dagegen bei den Grünen, die nach nur einem Mandat jetzt wieder wie zuvor mit drei Sitzen vertreten sind. Die Wählergemeinschaft gewann ebenfalls einen Sitz hinzu und kommt jetzt auf drei Personen. Neu im Rat ist in direkter Wahl ein FDP-Mitglied geworden. Ob der mit 811 Stimmen gewählte Wilfried Mundt im Amt bleibt, kann die SPD nicht mehr allein bestimmen. Es müssten ihn mindestens die zwei CDU-Vertreter unterstützen. Andererseits hätten auch Grüne und Wählergemeinschaft selbst gemeinsam mit der FDP keine Möglichkeit, eine mögliche Bewerbung von Nicole Wehner durchzusetzen. Sie hatte 589 Wählerstimmen errungen. Messenkamp Einer Wiederwahl von Bürgermeister Frank Witte (SPD) dürfte nichts entgegen stehen. Die Mehrheitsverhältnisse in Messenkamp bleiben unverändert, auch wenn SPD (5 Sitze) und WGMA (3 Sitze) jeweils fünf Prozentpunkte auf jetzt 58,4 beziehungsweise 29,7 Prozent verloren haben. Neu in den Rat kommt eine Grünen-Vertreterin, über die wegen Stimmengleichheit der beiden Bewerberinnen noch das Los entscheiden muss. Pohle Die größte Überraschung lieferte das seit jeher von der CDU dominierte Pohle. Die Christdemokraten verloren zwei ihrer bisher fünf Ratssitze und damit die Mehrheit. Statt bisher 56,4 Prozent kamen sie nur noch auf 39,6 Prozent. Noch schlimmer traf es die SPD mit einem Rückgang von zuvor 43,6 auf jetzt 17,94 Prozent und damit des Verlusts eines ihrer drei Mandate. Strahlender Gewinner ist die erst vor wenigen Monaten gegründete Wählergemeinschaft Pohle (WGP), die auf Anhieb 42,4 Prozent und damit vier Sitze errang. Damit könnte die Gemeinde einen neuen Bürgermeister bekommen, da die WGP mit dem Ziel angetreten war, die bisherige CDU-Mehrheit zu brechen. Möglicher Kandidat wäre Spitzenkandidat Jürgen Wilkening. Allerdings müsste er von SPD und/oder CDU unterstützt werden. Aufgrund der Sitzverteilung könnte auch nicht ausgeschlossen sein, dass die SPD für den bisherigen Amtsinhaber spricht. Der politische Pohler Erdrutsch hat markante Opfer gefordert: neben einigen langjährigen Ratsmitgliedern auch den bisherigen CDU-Fraktionsvorsitzenden Eberhard Hasler. Eine weitere Auffälligkeit: Der bisherige Ratsherr Ralf Wilkening, der in der vergangenen Wahlperiode die SPD-Fraktion verließ und sich nun von der CDU hatte aufstellen lassen, kam nur auf 14 Stimmen. Rodenberg Im Rodenberger Stadtrat dürfte es künftig munterer zugehen. Neben den bisher sechs Gruppierungen sitzen künftig auch AfD und Linke mit am Tisch. Das hat zur Folge, dass WGR und SPD Stimmenanteile und Mandate einbüßten, die AfD und Grünen zugutekommen. Der CDU, die in der letzten Wahlperiode von Querelen heimgesucht worden war und zuletzt statt mit fünf nur noch mit einem Ratsherrn vertreten war, ist ein neuer Start gelungen und stellt vier Mitglieder. Zwei Sitze haben die Grünen, jeweils ein Mandat fiel an FDP und WIR. Die Wahl von Ralf Sassmann für eine weitere Amtszeit als Bürgermeister scheint auch wegen seines Anteils von 1212 Stimmen ausgemachte Sache. Foto: al