„Hoch lebe die Ukraine“, erklang es mehrmals lautstark aus Reihen der ukrainischen Teilnehmer während des Zuges von der Amtspforte zum Marktplatz und während der dortigen Kundgebung. Für sie war die Demonstration auch ein Zeichen des Widerstandswillens gegenüber dem Angriffskrieg der Russischen Föderation auf ihr Land. Dies drückte sich ebenso in den zahlreichen blau-gelben Fahnen und Schildern aus, auf denen Sätze wie „Okkupanten, zurück nach Hause“ oder „Seien Sie solidarisch mit der Ukraine. Lasst uns gemeinsam Russland besiegen“ zu lesen war.
Bürgermeister Oliver Theiß betonte in seiner Rede, dass jeder Kriegstag von der bisher vergeblichen Hoffnung getragen worden sei, dass sich eine Perspektive für den Frieden auftue. Die Demonstration setze wie viele ähnliche Kundgebungen „ein Zeichen der Solidarität für die Bevölkerung der Ukraine“. Sie würden zudem ein Signal an das Putin-Regime senden, dass der Krieg nicht aus dem Fokus gerate. Der Bürgermeister richtete den Blick zudem auf die Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien, warb auch für die dort Betroffen um Unterstützung.
Iryna Hnatiuk vom Ukrainischen Organisationsteam betonte, dass es im Februar des vergangenen Jahres das Ziel des russischen Angriffs gewesen sei, Kiew innerhalb von 72 Stunden zu nehmen und die Ukraine „von der Landkarte zu tilgen“. Sie und der zweite ukrainische Hauptredner Viackeslav Nasarenko zeigten das Leid auf, welches die Invasion für die Menschen in der Ukraine bringt. Erinnerten an Tausende von getöteten und verstümmelten Soldaten und Zivilisten, die Bombardierungen von Städten und Infrastruktur, die Kriegsverbrechen russischer Einheiten. „Ein Jahr der Ängste, ein Jahr voller Schmerzen“, liege hinter den Menschen so Hnatiuk, aber auch „ein Jahr der Hoffnung und ein Jahr des Mutes“. Beide drückten Dank aus für die „menschenwürdige Aufnahme“ und Unterstützung der Geflüchteten durch die deutsche Regierung, die Hilfsorganisationen vor Ort wie AWO, Alte Polizei, Tafeln, Kirchengemeinden, das ICH und die „einfachen Bürger“. Sie und weitere ukrainische Teilnehmer brachten in ihren Beiträgen den Behauptungswillen gegen den Angriffskrieg zum Ausdruck und riefen zur Unterstützung durch Waffenlieferungen auf.
Dieter Kindermann, Präsident des ICH, hob die Bereitschaft zur Unterstützung in der Schaumburger Bevölkerung hervor, die seine Organisation befähigt habe, eine ganze Reihe von Hilfstransporten in die Ukraine zu organisieren.
Die Veranstaltung schloss mit einem Friedensgebet von Oberprediger Martin Runnebaum, in dem er um Unterstützung für die Menschen in Not, um „Heilung, Freiheit und Zukunft“ bat.
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