Lauenau lehnt gemeinsamen Hochwasserschutz ab | Schaumburger Wochenblatt

Lauenau lehnt gemeinsamen Hochwasserschutz ab

Lauenau beim Pfingsthochwasser vor 22 Jahren. (Foto: Museum Lauenau)
Lauenau beim Pfingsthochwasser vor 22 Jahren. (Foto: Museum Lauenau)
Lauenau beim Pfingsthochwasser vor 22 Jahren. (Foto: Museum Lauenau)
Lauenau beim Pfingsthochwasser vor 22 Jahren. (Foto: Museum Lauenau)
Lauenau beim Pfingsthochwasser vor 22 Jahren. (Foto: Museum Lauenau)

Das Jahrhunderthochwasser über Weihnachten liegt nur wenige Wochen zurück. Die Sorge der Wiederholung lebt in den Ortschaften. Ein gemeinsames Hochwasserschutzkonzept ist mehr als angesagt. Rodenberg und Bad Nenndorf wollen es gemeinsam angehen. Doch die Lauenauer Ratsmitglieder lehnten diese Zusammenarbeit mit den Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Rodenberg und der Samtgemeinde Nenndorf in der jüngsten Samtgemeinderatssitzung vehement ab.

Im Rahmen einer Hochwasserpatenschaft zwischen den Samtgemeinden, soll zunächst ein Hochwasserschutzkonzept erstellt werden, für das Fördermittel vom Land Niedersachsen in Höhe von 70 Prozent möglich sind. Ziel ist es, die Aue im Bereich Rodenberg und Nenndorf als Ganzes zu betrachten und den Hochwasserschutz entsprechend gemeinsam zu planen – und dabei noch Geld zu sparen. Da der Hochwasserschutz Aufgabe der Gemeinden im Rahmen der Daseinsvorsorge ist, ist eine Zustimmung der Gemeinden zur Gründung einer Hochwasserpatenschaft nötig. Bei einer Zusammenarbeit erhöht sich die Förderung auf 80 Prozent. Der Hochwasserschutz soll nicht nur vor der jeweils „gemeindeeigenen Haustür“, sondern überregional mit Blick auf die Gewässerober- und Unterlieger, verbessert werden. Nenndorf hat dem bereits im September des vergangenen Jahres zugestimmt. Das Wasser der Rodenberger Aue fließt und „macht vor keiner Ortsgrenze halt“, unterstrich Samtgemeindedirektor Dr. Thomas Wolf die Bedeutung der Zusammenarbeit. Gefördert werden wasserwirtschaftliche Vorhaben, die der Abwehr von Naturkatastrophen, im speziellen vor Hochwasser im Binnenland, sowie der Erhöhung der Sicherheit vor Überflutung durch Hochwasser dienen.

Lauenau`s Ratsherr Klaus-Werner Volker (SPD) wollte wissen, ob auch Bad Münder mit im Boot sei. Dass sei nicht der Fall, so Wolf, da in Bad Münder die Aue entspringt und dort daher nicht mit Hochwasser zu rechnen sei. Doch Volker ließ nicht locker in seiner ablehnenden Haltung und stellte schließlich fest: „Mit der Erstellung eines Konzepts tritt ein Automatismus in Kraft, dass das, was das Konzept vorgibt auch umgesetzt werden muss. Die Kosten fallen uns in Lauenau dann auf die Füße.“ Der wiederholte Hinweis, dass die Konzepterstellung keine finanziellen Verpflichtungen auslöse, blieb ungehört. Bürgermeister Wilfried Mundt (SPD), Lauenau, wiegelte das Argument der Ersparnis bei einer Zusammenarbeit der Ortschaften, ab, und unterstrich dies durch eine abwertende Handbewegung. Letztlich stimmte die Versammlung – bei sechs Gegenstimmen – mehrheitlich dem Auftrag zum Konzeptentwurf zu.


Von Gburek, Winfried
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