„Rote Bank“ eingeweiht | Schaumburger Wochenblatt

„Rote Bank“ eingeweiht

Bei der Einweihung (v.li.): Malermeister Thomas Hinze, Ortsbürgermeister Thomas Silbermann, Marija Giessen, Julia Langkopf, Svitlana Hoffmann, Alexandra Sensch, Nicole Brickwedel, Katrin Tietz und Carsten Piellusch.  (Foto: gi)
Bei der Einweihung (v.li.): Malermeister Thomas Hinze, Ortsbürgermeister Thomas Silbermann, Marija Giessen, Julia Langkopf, Svitlana Hoffmann, Alexandra Sensch, Nicole Brickwedel, Katrin Tietz und Carsten Piellusch. (Foto: gi)
Bei der Einweihung (v.li.): Malermeister Thomas Hinze, Ortsbürgermeister Thomas Silbermann, Marija Giessen, Julia Langkopf, Svitlana Hoffmann, Alexandra Sensch, Nicole Brickwedel, Katrin Tietz und Carsten Piellusch. (Foto: gi)
Bei der Einweihung (v.li.): Malermeister Thomas Hinze, Ortsbürgermeister Thomas Silbermann, Marija Giessen, Julia Langkopf, Svitlana Hoffmann, Alexandra Sensch, Nicole Brickwedel, Katrin Tietz und Carsten Piellusch. (Foto: gi)
Bei der Einweihung (v.li.): Malermeister Thomas Hinze, Ortsbürgermeister Thomas Silbermann, Marija Giessen, Julia Langkopf, Svitlana Hoffmann, Alexandra Sensch, Nicole Brickwedel, Katrin Tietz und Carsten Piellusch. (Foto: gi)

In der Barnestraße am Haus kurze Wege ist die erste „Rote Bank“ aufgestellt worden. Sie trägt den Schriftzug „Gewalt an Frauen hat keinen Platz / Platz nehmen gegen Gewalt an Frauen“. Die Bank soll das Bewusstsein für häusliche Gewalt schärfen und dieses wichtige Thema noch sichtbarer machen. Gleichzeitig ist sie ein Appell, gemeinsam gegen Gewalt an Frauen vorzugehen. Die Bank enthält auch eine Plakette mit Hinweisen zu Hilfemöglichkeiten.

Die Idee der Roten Bank geht zurück auf die Aktion „Panchina rossa“ aus Italien. Dort steht sie seit 2016 in öffentlichen Räumen als Symbol gegen häusliche Gewalt. „Die Aufstellung der Roten Bank ist ein wichtiger Tag für die Stadt und ein Schritt mehr in die Öffentlichkeit“, sagte Bürgermeister Carsten Piellusch. Die Gleichstellungsbeauftragte Marija Giessen hofft auf weitere Rote Bänke in der Stadt, das Thema gehöre in die Gesellschaft. Auch gäbe es körperliche Gewalt gegenüber Männern. Für Svitlana Hoffmann und Alexandra Sensch vom Verein Frauen für Frauen (FFF) bedeute die Rote Bank ein Symbol der Hoffnung. Betroffene sollen sich ermutigen lassen, Hilfe zu suchen.

Bewegende und kritische Texte

Bei der Einweihung der Roten Bank (sie fand bei kurze Wege statt) gab es auch ein Poetry Slam mit Antonia Josefa und Philip H.D. Kohne. Antonia Josefa ist seit 2021 regelmäßig als Bühnenpoetin auf kleinen und großen Bühnen im gesamten deutschsprachigen Raum unterwegs. In den Jahren 2021, 2022 und 2023 war sie Finalistin der niedersächsisch-bremischen Meisterschaften im Poetry Slam. Ihre Texte sind ehrlich, bewegend, unbequem, meist politisch und immer explosiv. Bemerkenswert war auch, dass Antonia Josefa ihren Text nicht nur einfühlsam und mit viel Emotionen sondern freihändig vortrug. Philip H.D. Kohne leistet aktuell sein Freiwilliges Soziales Jahr beim Projekt kurze Wege und schreibt seit 2019 gefühlsbetonte, tiefgründige, gesellschaftskritische und persönliche Texte, mit denen er immer wieder auf lokalen Bühnen und Veranstaltungen zu finden ist.

Hintergrund zur Frauengewalt

In Deutschland wird jede dritte Frau in ihrem Leben mindestens einmal Opfer von physischer und/oder sexualisierter Gewalt. Sie findet meist zu Hause hinter verschlossenen Türen statt. Fast jeden dritten Tag stirbt in Deutschland eine Frau durch häusliche Gewalt. Jede dieser Frauen hatte - bevor ein Ehemann, ein Ex oder ein Liebhaber beschloss, ihrem Leben ein Ende zu setzen - einen Platz im Theater, in der Straßenbahn, in der Schule, in der Gesellschaft.


Hans-Heiner Giebel (gi)
Hans-Heiner Giebel (gi)

Freier Journalist

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