In der Innenstadt von Bückeburg soll es langsamer zugehen – zumindest, was den Durchfahrtsverkehr in der Langen Straße und der Schulstraße anbelangt. Schon seit Jahren forderten Ratsmitglieder ein Tempolimit von 30 km/h – aber nicht nur in diesen beiden Straßenabschnitten. Jetzt gibt es einen ersten Testlauf: „In dieser Woche wird für einen Zeitraum von rund sechs Monaten in der oberen Langen Straße sowie der Schulstraße die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h begrenzt“, teilt die Stadt Bückeburg mit.  

Stadtentwicklungskonzept

Federführend für dieses Experiment ist nun erst einmal das Ordnungsamt. „Aufgrund von Anträgen verschiedener Parteien im Rat der Stadt Bückeburg in den vergangenen Jahren sowie eines durchgeführten Beteiligungsprozesses im Rahmen der Aufstellung des integrierten Stadtentwicklungskonzeptes ist deutlich geworden, dass für den zentralen Geschäftsbereich der Wunsch nach einer Temporeduzierung besteht“, heißt es vonseiten der Verwaltung dazu. Die Idee ist nicht neu. Interessant ist auch, dass bei der Umfrage, die das Schaumburger Wochenblatt im Rahmen der Sonderveröffentlichung „Bückeburgs freundliche Gesichter“ durchgeführt hatte, die Anregung der Reduzierung auf Tempo 30 in der Innenstadt häufig genannt wurde. Es scheint also ein dringender Wunsch gewesen zu sein, der inzwischen umgesetzt wird. Geplant ist allerdings vorerst eine zeitliche Begrenzung bis September.  
Vorausgegangen waren Untersuchungen des Verkehrs, die nun weitergehen. Um die Auswirkungen einer Geschwindigkeitsreduzierung zu ermitteln, wird jetzt im Rahmen der sogenannten straßenverkehrsrechtlichen Experimentierklausel eine entsprechende zeitlich befristete Umsetzung erfolgen. Das heißt, dass in den kommenden Monaten Tempo 30 gilt, dann eine Auswertung unter anderem mit Verwaltung und der Polizei erfolgt. Dabei wird auch geschaut, ob sich die Unfallzahlen verändern und auch, ob der Durchgangsverkehr nachlässt. 

Auswertung und Erweiterung

Zum Ende des Jahres wird dann entschieden, wie es weitergeht.  Parallel zu der Maßnahme sollen Verkehrsdaten für die betroffenen Straßen sowie für Herminenstraße und Ulmenallee erhoben werden, um anschließend weitere Maßnahmen zu beraten. Aus der Politik kamen jedoch schon Stimmen, dass das Experiment für die Beruhigung der Innenstadt noch ausgeweitet werden müsse, unter anderem für die Grundschule am Harrl.