Viele Lacher und immer wieder Szenenapplaus | Schaumburger Wochenblatt

Viele Lacher und immer wieder Szenenapplaus

Was sagt ein Spazierstock über seinen Besitzer aus? Dr. Watson (Roland Kalweit, li.) und Sherlock Holmes (Danny Richter) sinnieren. (Foto: jb)
Was sagt ein Spazierstock über seinen Besitzer aus? Dr. Watson (Roland Kalweit, li.) und Sherlock Holmes (Danny Richter) sinnieren. (Foto: jb)
Was sagt ein Spazierstock über seinen Besitzer aus? Dr. Watson (Roland Kalweit, li.) und Sherlock Holmes (Danny Richter) sinnieren. (Foto: jb)
Was sagt ein Spazierstock über seinen Besitzer aus? Dr. Watson (Roland Kalweit, li.) und Sherlock Holmes (Danny Richter) sinnieren. (Foto: jb)
Was sagt ein Spazierstock über seinen Besitzer aus? Dr. Watson (Roland Kalweit, li.) und Sherlock Holmes (Danny Richter) sinnieren. (Foto: jb)

Das Licht ist gedimmt, graue Nebelschwaden tanzen über die Bühne und plötzlich ein lautes Geräusch. Sir Charles Baskerville rennt um sein Leben, doch sein Herz macht einfach nicht mehr mit. Er fällt zu Boden… und ist tot. Doch weswegen der unerwartete Herzinfarkt?

„Sherlock Holmes und der Hund der Baskervilles“ ist wohl eine der bekanntesten Geschichten von Arthur Conan Doyles. Roland Kalweit übersetzte das Stück und inszenierte es für die Bühne – und am Dienstag, 5. März, war das Motown-Theater nun mit ihrer komödiantischen Adaption des berühmten Romans zu Gast im Stadttheater. Dabei brachten die Schauspieler das Publikum so zum Lachen, dass sogar die eine oder andere Träne vergossen wurde.

Doch worum geht es in dem Stück? Nachdem Sir Charles tot aufgefunden wird, werden Sherlock Holmes und sein Kollege Dr. Watson gebeten, den Tod aufzuklären. Ein anonymer Brief warnt sie davor ins Moor von Dartmoor zu reisen, wo angeblich ein verfluchter Riesenhund sein Unwesen treibt. Doch um das Leben von Sir Henry Baskerville – und damit dem letzten Erben der Familie – zu schützen, ziehen Holmes und Watson los, um den Fluch, der auf der Familie Baskerville lastet, zu brechen.

Drei Schauspieler spielen 18 Rollen

Roland Kalweit, Danny Richter und Olav Dennhoven spielten alle 18 Rollen des Stücks, wobei Kalweit zumeist in seiner Rolle des Dr. Watson blieb. Das sei vielleicht nicht die Hauptrolle, aber zumindest die mit dem meisten Text, erklärte er am Anfang des Stücks und erhielt bereits dafür einige Lacher. Dass die Schauspieler des Motown-Theater verstehen, wie man ein Publikum zum Lachen bringt, zeigten sie auch im weiteren Verlaufe des Stücks. Ob die detailgetreue Nachstellung des Tods eines Ponys oder eine Pirouette und ein Grätschen-Luftsprung, den auch Dr. Watson nachmachen muss, um auf dem richtigen Weg zu bleiben und nicht im Moor zu versinken: Wegen einiger Szenen hatten manche Zuschauerinnen und Zuschauer wirklich Tränen in den Augen. Zurecht ernteten die drei Schauspieler für ihren Elan immer wieder reichlich Szenenapplaus.

Die flotten Kostümwechsel machten das Slapstick-Stück temporeich und es blieb jederzeit witzig und spannend. Zugleich bewies das Motown-Theater, dass man für ein gutes Theaterstück nicht viele Requisiten braucht. Aus einer Bank in einer Sauna in London, in der Holmes und Watson auf Sir Henry Baskerville treffen, wurde kurzerhand eine Droschke, auf der die beiden die Verfolgung eines mysteriösen Mannes aufnehmen. Immer wieder durchbrachen die Schauspieler zudem humorvoll die vierte Wand und drängten beispielsweise Olav Dennhoven mit den Worten „Olav, die Rolle ist fertig“ von der Bühne.

Langanhaltender Schlussapplaus

Als nach der Pause immer noch nicht alle Zuschauerinnen und Zuschauer auf ihren Plätzen saßen, wurde improvisiert und so halfen die drei Männer schlicht bei der Sitzplatzsuche mit. Sätze wie „Wahrscheinlich haben Sie in Lauenau geparkt und sind nach Wunstorf gelaufen, oder?“ entlockten den Zuschauenden erneut ein herzhaftes Lachen. Zum Schluss bedankte sich das Publikum mit lautem und langanhaltendem Applaus bei den drei Schauspielern und zeigte damit, dass das Motown-Theater definitiv den Humor der Wunstorferinnen und Wunstorfer getroffen hatte.


Von Josefine Battermann

Freie Redakteurin

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