Eine Patientin wird nach einem Schlaganfall anders gepflegt als eine Seniorin, die aufgrund einer schmerzhaften Arthritis in den Händen auf Hilfe angewiesen ist. Häufig sind Angehörige mit der Pflege überfordert. Wenn dann die Profis aus dem Altenheim übernehmen, kommt es sogar zu gesundheitlichen Verbesserungen, mit denen kaum jemand gerechnet hat. Eine Vorstellung von guter Pflege ist bei der Besichtigung und Auswahl verschiedener Altenheime hilfreich.

Kalte Arm- und Fußbäder nach Sebastian Kneipp
Wenn es rund läuft, berichten Mitarbeiter, Bewohner und Angehörige gern über Erfolgserlebnisse. In einem Altenheim legt der Leiter beispielsweise einen Schwerpunkt auf die Hydrotherapie nach Sebastian Kneipp. Bewohnerin Hildegard Bendig erzählt von ihrer schmerzhaften Arthritis in den Händen. „Meine Finger waren geschwollen und ich hatte nur noch Schmerzen.“ Seitdem sie in diesem Haus lebt, badet sie ihre Arme jeden Tag in kaltem Wasser. „Nach der vierten Behandlung gingen die Schmerzen und Schwellungen zurück“, berichtet Hildegard Bendig überglücklich. Das sind die Erfolgsgeschichten, die bei der Wahl einer stationären Altenpflegeeinrichtung unbedingt berücksichtigt werden sollten.

Die Versorgung von Wunden
Daniela Hälterlein ist Altenpflegerin und hat sich im Rahmen einer zehntägigen Zusatzausbildung zur Wundtherapeutin weitergebildet. „Im Alter dauert die Heilung oft länger“, weiß die 50-Jährige aus Erfahrung. Das gilt bei postoperativen Wunden genauso wie bei Schürfwunden nach Stürzen. In diesem Jahr hatte Daniela Hälterlein ihren größten Erfolg mit einer Bewohnerin der Kurzzeitpflege. Die 92-Jährige wohnte zu Hause und hatte offene Beine. Gemeinsam mit ihrer Tochter hatte die Dame über einen Zeitraum von zwei Jahren an den offenen Stellen „herumgedoktert“. Das Problem war nicht in den Griff zu bekommen. „Mutter und Tochter waren mit den Nerven am Ende“, erinnert sich Hälterlein. „Wir haben in Zusammenarbeit mit den Fachärzten ein halbes Jahr gebraucht, bis die offenen Wunden geheilt waren.“ Daniela Hälterlein freut sich immer wieder über die Dankbarkeit der Menschen, weil sie wieder gesund werden.

Muskulatur stärken und Gleichgewicht trainieren
Zweimal in der Woche bietet Ergotherapeutin Lisa Stelter ein Kraft-Balance-Training mit Hanteln, Bällen, Thera-Bändern, Yoga-Matten und Schwungtüchern im Altenheim an. Die Teilnehmer bauen Muskeln auf und trainieren ihren Gleichgewichtssinn. Das Werfen und Fangen von Bällen ist dafür ein gutes Training. Genauso das Laufen über eine rote Linie auf einer Gummi-Matte. „Auf der Straße haben es alte Menschen auch mit Unebenheiten zu tun. Mit diesem regelmäßigen Training können Stürze und Brüche vermieden werden“, erklärt Ergotherapeutin Lisa Stelter.

Bewohnerin Ursula Kowalski nimmt regelmäßig an dem Kraft-Balance-Training teil und schwärmt: „Heute kann ich mich wieder selbstständig bewegen. Als ich hier nach meinem Zusammenbruch einziehen musste, konnte ich nichts mehr, war vollständig auf Hilfe angewiesen.“ Foto: Umsorgt wohnen