Suchergebnisse (Pflege) | Schaumburger Wochenblatt

Büro Völlers: Mitgliederinnen und Mitglieder des SPD-Ortvereins Rinteln, Mitarbeitende der BBS Rinteln sowie der Telepräsenz-Roboter „Tim”, Constantin Grosch und Marja-Liisa Völlers (letzten drei mittig von links). (Foto: Privat)

Innovative Pflegeausbildung

Zusammen mit dem SPD-Landtagsabgeordneten für Rinteln Constantin Grosch und Vertreterinnen und Vertretern des SPD Ortsvereins Rinteln besuchte die heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Marja-Liisa Völlers während ihrer Sommerreise die Berufsbildenden Schulen Rinteln. Im Mittelpunkt des Besuches stand die zukunftsorientiere Pflegeausbildung. Gemeinsam mit Abteilungsleiterin Sabine Nolte, Fachbereichsleiterin Hildegard Ahmann, Bildungsgangleiterin Anna-Lena Janz und Melanie Schutzka, Fachberaterin für Soziales und Pflege gab die komm. Schulleiterin Beate Schulze Einblicke in die Ausbildung zur Pflegefachkraft. In der ehemaligen Hausmeisterwohnung konnte mit dem „House of Care“ im Jahr 2022 ein innovatives Zentrum für die zukunftsorientierte Pflegeausbildung am Schulstandort Burgfeldsweide integriert werden. Das Projekt gilt, vorwiegend finanziert durch den Landkreis Schaumburg, als Leuchtturmprojekt. Seit Beginn des Jahres 2020 ist die Ausbildung in der Pflege auf die generalistische Pflegeausbildung umgestellt worden. Sie führt die drei Pflegefachberufe „Altenpflege“, „Gesundheits- und Krankenpflege“ sowie die „Gesundheits- und Kinderkrankenpflege“ in einer Ausbildung zusammen. Unter dem Motto „Technik trifft Pflege“ präsentierte Björn König, Abteilungsleiter Technik an der BBS Rinteln, die unterschiedlichsten Möglichkeiten zur technischen Unterstützung im Pflege- und Ausbildungsalltag.Dabei geht das Spektrum vom Transport-Roboter, der einfache Handreichungen wie den Transport von Wäsche oder Pflegematerialien leisten kann, über den Roboter zur Anreichung der Mahlzeiten bis hin zum Einsatz einer AR-Brille. Von den Vorzügen der Technik konnte sich der Landtagsabgeordnete Constantin Grosch, selbst körperlich behindert, überzeugen, indem er die Begehung des „House of Care“ über den Telepräsenz- Roboter „Tim“ aktiv verfolgen konnte. Über eine App ist der Roboter steuerbar. So war Grosch stetig visuell und akustisch mit der Besuchergruppe verbunden. Das absolute Highlight der Pflegeausbildung bildet der „Nursing Anne Simulator Geriatric“ der Firma Laerdal. Dabei handelt es sich um eine Simulationspuppe, die speziell für die Ausbildung von Pflegekräften im Bereich der Geriatrie entwickelt wurde. Sie kann diverse Szenarien simulieren, wie z.B. die Pflege älterer von Menschen mit chronischen Erkrankungen, Demenz oder Mobilitätsproblemen. Die Puppe kann verschiedene Vitalparameter messen, wie z.B. Blutdruck, Puls, Atmung und Temperatur. Das alles passiere, erläuterte Janz weiter, unter Videoaufzeichnung, so dass im Nachhinein im Gespräch mit der Schülerin und dem Schüler Fehler analysiert und behoben werden können. Völlers und Grosch zeigten sich denn auch beeindruckt von dem „House of Care“. Besonders im Pflegebereich sei es wichtig, aufgrund von Fachkräftemangel die Ausbildung attraktiv zu gestalten und damit das Interesse an diesem systemrelevanten Berufsbild zu wecken. Gleichzeitig, so waren sich am Ende alle einig, muss der Seite 3 Berufsalltag in der Pflege durch innovative technische Entwicklungen unterstützt werden, damit Pflege auch zeitliche Ressourcen für soziale Komponenten im Umgang mit Patienten hat.
Auftaktveranstaltung am 5. September 2023 im Kreishaus  (Foto: Privat)

Fachkräftesicherung in der Pflege

Am 5. September fand der Auftakt des Projekts „Pflege im Fortschritt – Stärkung der Pflegebranche im Landkreis Schaumburg” der Gesundheitsregion Schaumburg statt. Mit dem Vorhaben bleibt die Fachkräftesicherung in der Pflege auf der Agenda der Gesundheitsregion Schaumburg. Mit der Mittelbereitstellung des Landkreise Schaumburg und der Kofinanzierung des Landes Niedersachsen sowie der Europäischen Union startete nun ein Folgeprojekt. Der Projektkoordinator des Landkreises Schaumburg, Julian Ebert, zieht ein positives Resümee. „Wir blicken auf einen erfolgreichen ersten Projektzeitraum zurück und freuen uns über den gelungenen Start des Folgeprojekts. Gemeinsam mit den Akteurinnen und Akteuren der Gesundheits- und Pflegebranche konnten wir innerhalb der letzten zwei Jahre Arbeitsgruppen bilden, ein Netzwerk aufbauen, wichtige Themen der Fachkräftesicherung diskutieren und den regionalen Austausch durch Veranstaltungen fördern. Das Format „Pflege im Dialog” ist ebenso entstanden wie ein Konzept zur Vorstellung des Pflegeberufs an weiterführenden Schulen, das wir mehrfach erfolgreich umsetzen konnten.” Auf dieser Basis werde nun aufgebaut und mit großer Motivation in den neuen Förderzeitraum geblickt. Ziel des Projekts ist es, neue Pflegekräfte zu gewinnen und beschäftigte Pflegekräfte zu halten. Das neue Projekt setzt unter anderem bei der Pflegeausbildung an, um die Auszubildenden bereits früh in ihrer Ausbildung zu unterstützen und zu stärken. Mit Start des neuen Projekts wurden die bereits bestehenden Arbeitsgruppen reaktiviert und umstrukturiert, sodass im Handlungsfeld Pflege zukünftig drei Arbeitsgruppen zu folgenden Themen arbeiten: Pflegeausbildung, Pflegekräfte mit Migrationsgeschichte, Vereinbarkeit von Familie und Pflegeberuf. Die Zusammensetzung der Arbeitsgruppen ist multiprofessionell, viele regionale Akteurinnen und Akteure aus Schaumburg sind vertreten. Zum Auftakt wurden alle Arbeitsgruppen-Mitglieder am 5. September in das Kreishaus eingeladen, um mehr über das Pflegeprojekt zu erfahren und inhaltlich in die Arbeitsthemen einzusteigen. „Wir freuen uns sehr über das große Engagement aller Beteiligten. Der Austausch in den Arbeitsgruppen war bereits beim Auftakt sehr intensiv und lebhaft. Die Probleme, vor denen der Pflegeberreich steht, wurden klar benannt und erläutert. Auch wurden erste Ideen für Initiativen gesammelt. Der Dialog muss unbedingt fortgesetzt werden“ unterstrich Klaus Heimann, Dezernent für Soziales und Gesundheit. Weitere Interessenten können sich bei der Gesundheitsregion zur Mitarbeit melden. Mit Blick auf die nächsten Monate steht am 15. November der „2. Schaumburger Fachtag Pflege” in den Berufsbildenden Schulen Rinteln an, eine Fachtagung für die Pflege- und Gesundheitsakteurinnen und -akteure in Schaumburg. Nähere Informationen dazu sowie zur Arbeit der Gesundheitsregion sind unter www.schaumburg.de/gesundheitsregion zu finden. Die Gesundheitsregion Schaumburg ist eine von 30 Gesundheitsregionen in Niedersachsen. Die Aktivitäten der Gesundheitsregion sind darauf ausgerichtet, die Gesundheitsversorgung, Prävention und Gesundheitsförderung für die Menschen in Schaumburg zu fördern und zu optimieren.
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