Die DLRG-Niedersachsen hatte im November 2022 die Situation in der Schwimmausbildung als sehr kritisch hervorgehoben. Zunächst habe sich die Pandemie ganz erheblich ausgewirkt. Rund 150.000 Kinder hätten allein in Niedersachsen das Schwimmen nicht erlernt, so die Angabe der Lebensretter. Die DLRG befürchtete zudem, dass die Zahl der Nichtschwimmer noch zunehmen werde im Zuge des Anstieges der Energiepreise. Geschlossene Hallenbäder und heruntergesetzte Temperaturen würden die Möglichkeit für Schwimmunterricht weiter einschränken, so die Befürchtung. Niedersachsen steuere so auf eine Zahl von rund 200.000 Kindern zu, die nicht mehr richtig schwimmen könne (siehe Pressemeldung www.niedersachsen.dlrg.de).
Auch in Schaumburg werden die Auswirkungen an den weiterführenden Schulen spürbar. Weil in den fünften Jahrgängen viele Schüler nicht schwimmen gelernt haben, wird aufwändig versucht, dieses nachzuholen. Um die Teilnahme am weiterführenden Schwimmunterricht im Fach Sport zu ermöglichen. Eine Lage, der die Schulen allein kaum mehr Herr werden könnten, so die DLRG. „Wir stehen vor einem Berg von Nichtschwimmern, der bald kaum mehr zu bewältigen sein wird“, befürchtete die DLRG. Wichtig sei die Förderung des Schwimmunterrichts durch das Projekt „Startklar in die Zukunft“ der alten Landesregierung gewesen. Jetzt drohten Erfolge wieder verloren zu gehen.
Immerhin zeichnet sich in Schaumburg ab, dass sich die Schwimminfrastruktur nicht verschlechtert, ja es stehen Modernisierungsschritte vor der Tür. In der Samtgemeinde Rodenberg ist die Diskussion über die eventuelle Schließung eines der beiden Freibäder beendet. Der Samtgemeinderat bekannte sich zu beiden Bädern, diese sollen mit hohen Investitionen saniert werden.
Für das Mineralbad in Lauenau sollen dazu rund 2 Millionen Euro investiert werden, 931.000 Euro davon stammen aus dem Bundesförderprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“. Die Samtgemeinde will für das Freibad in Rodenberg nach passenden Landesfördertöpfen suchen. In Rolfshagen im Auetal ist die Sanierung des Sonnentalbades angelaufen, rund 350.000 Euro sind dafür veranschlagt, rund 170.000 Euro sollen aus dem EU-Programm Leader beigesteuert werden. Auch die Samtgemeinde Lindhorst beschäftigt sich mit den Planungen zur Sanierung des Hallen- und Freibades „Solabali“. Hier hoffen Rat und Verwaltung ebenfalls auf Fördergelder, um die hohen Investitionskosten wuppen zu können.
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