Der Stadt Rinteln bläst im Rechtsstreit gegen den Bau von zwei Windkraftanlagen im Bereich Westendorf auch nach sieben Jahren Rechtsstreit kräftig der Wind ins Gesicht. Rinteln hatte gegen den Landkreis und sein behördliches Einvernehmen geklagt und das Oberverwaltungsgericht Lüneburg hat mit Urteil vom 12. März das Urteil des Verwaltungsgerichtes Hannover vom 21. März 2022 im Wesentlichen bestätigt und damit den Weg wieder ein Stück freier gemacht für den Bau zweier Anlagen des Entwicklers getprojekt. Das Oberverwaltungsgericht hat die Revision gegen das Urteil nicht zugelassen. Die Stadt Rinteln kann dagegen Beschwerde einlegen, so dass das Urteil aktuell noch nicht rechtskräftig ist, teilt Pressesprecherin Hilke von getproject GmbH & Co. KG mit. Auch im Rechtsstreit einer Denkmaleigentümerin hatte das OVG Lüneburg ein Urteil gefällt, dass keine Beeinträchtigung des Denkmals „Gut Echtringhausen“ sieht (SW berichtete). Die getproject GmbH & Co. KG hatte 2018 die Realisierungsrechte am geplanten Windpark Rinteln übernommen und sie in die Betreibergesellschaft Windpark Rinteln GmbH & Co. KG eingebracht, um am Standort zwei Windkraftanlagen zu errichten und betreiben. Der Windkraftanlagenstandort wurde im Rahmen der Flächensuche für den Flächennutzungsplan der Stadt Rinteln als geeigneter Standort durch den von der Stadt beauftragten Sachverständigen lokalisiert. Die Fachabteilungen der Genehmigungsbehörde und der Landkreis Schaumburg haben auf der Grundlage zahlreicher Untersuchungen und Gutachten die Eignung des Standortes festgestellt. „Diese behördliche und gutachterliche Einschätzung teilt getproject und berücksichtigt alle artenschutzrechtlichen und Naturschutzbelange“, so Hilke Lind. Und auch der Kommunalarchäologe hat bereits seine Arbeit an den künftigen Standorten erledigt und dort Tonscherben und Leichenbrand aus vorrömischer Eisenzeit gefunden und katalogisiert. Die Stadt Rinteln, so teilte Stadtjurist Jan Boße auf Nachfrage des Schaumburger Wochenblatt mit, habe bereits über 76.000 Euro für Verfahrenskosten gegen die geplanten Windkraftanlagen aufgebracht.