Suchergebnisse (Museum Eulenburg) | Schaumburger Wochenblatt

In bester Innenstadtlage in Rinteln präsentiert sich das Museum Eulenburg in einer Kooperation mit dem LWL-Preußenmuseum aus Minden.  (Foto: ste)

Im Museumsschaufenster die Zeit zurückdrehen

Das LWL-Preußenmuseum Minden und das Rintelner Museum Eulenburg haben jetzt in einer Kooperation beschlossen, ihre beiden Häuser in leuchtenden Schaukästen zu ausgewählten Themenschwerpunkten nacheinander in den Fußgängerzonen in Rinteln und Minden zu präsentieren. Außerdem verlassen Ausstellungsstücke die Museumsmauern und wandern ins Stadtbild. Ein erstes Projekt ist am Rintelner Marktplatz in einem Schaufenster zu sehen. Anfang 2024 wandert das Projekt dann von Rinteln nach Minden und ergänzt dort die Angebote in der Fußgängerzone. Entstanden ist das Projekt gemeinsam mit Bürgermeisterin Andrea Lange, die von Dr. Stefan Meyer in Rinteln und Dr. Sylvia Necker in Minden von dieser Idee des Kulturangebots in der Innenstadt überzeugt werden konnte. Das Rintelner Universitäts- und Stadtmuseum in der Eulenburg stellt in seinem Schaufenster exemplarisch Franz (Freiherr von) Dingelstedt vor, der in der Weserstadt aufwuchs und Karriere als bekannter Schriftsteller und Opernintendant machte. Die Präsentation des Rintelner Museums nimmt auch Bezug auf die aktuelle Sonderausstellung „Rätselhaftes Mittelalter” und wartet per QR-Code mit einer digitalisierten Ritterfigur des 15. Jahrhundert auf. Im LWL-Preußenmuseum eröffnet am 16. November die nächste Sonderausstellung „Preußen auf See. Auf schwankenden Planken”. Für die „Eulenburg” setze sich damit eine „grenzübergreifende” Werbung fort, die sich schon mit dem Museum Bad Oeynhausen bei der vergangenen KI-Ausstellung bestens bewährt habe, so Dr. Stefan Meyer.
Hermann Stramke gehört zu den Ehrenamtlichen des Museumsdienstes des Museums Eulenburg.<br> (Foto: ste)

Mit Herzblut im Ehrenamt

Der ehemalige oder eher gesagt immer noch als Intensivpfleger beschäftigte 74-jährige Rintelner muss jetzt im Rentenalter sein Leben mehr planen als in jüngeren Jahren. „Früher kam ich ohne Terminplaner aus, jetzt im Rentenalter ist das so gut wie unmöglich”, berichtet der sympathische Rentner. Sein Minijob im Krankenhaus auf der Intensivstation spielt da genauso eine Rolle, wie sein Ehrenamt im Heimatmuseum Eulenburg. Der gebürtige Extener suchte mit Eintritt ins Rentenalter eine neue Aufgabe die anderen Menschen zugutekommt, aber dennoch flexibel ist. Bücher und Geschichte interessierten ihn schon immer und so kam er auf die Idee, im Museum anzufragen, ob dort Hilfe benötigt wird. Seit fünf Jahren ist Stramke nun schon im Team der Ehrenamtlichen in der Eulenburg tätig und freut sich immer wieder auf seine Museumsdienste. Viele Ausstellungen hat der Mittsiebziger dort schon begleitet. In Erinnerung ist ihm aber besonders die Insektenausstellung, bei der über 30 Terrarien mit Insekten und Pflanzen zu sehen waren. „Hier musste jeden Tag kontrolliert werden, ob alle Insekten noch leben und sie mussten auch gefüttert werden”, berichtet Hermann Stramke. Aber auch die Murmelbahnausstellung gehört zu seinen Herzensausstellungen. „Hier zählten wir allein an einem Sonntagvormittag über 100 Besucher, dabei besonders viele Kinder”, so Stramke. „Es war wirklich schön anzusehen, wie viel Spaß und gute Laune die Kinder dabei verbreitet haben”. Aber nicht nur das Öffnen und Schließen des Museums gehört zum Museumsdienst. Der Auf- und Abbau der einzelnen Ausstellungen muss auch mit organisiert werden. „Besonders schön bei der Arbeit im Museum ist die lockere Atmosphäre, die flexiblen Arbeitszeiten und auch die Wertschätzung unserer Arbeit”, berichtet Stramke. „Interesse an Geschichte muss man allerdings auch haben”, fügt er hinzu. Zwar gibt es immer eine Einführung von Dr. Stefan Meyer für die Ehrenamtlichen und man kann auch immer fragen, aber ein Grundinteresse muss schon vorhanden sein. Auch sollte man kommunikativ sein, denn für die Besucher ist der Museumsdienst in der Regel der erste Ansprechpartner. „So kommen auch manche Touristen im Sommer einfach als Anlaufstelle im Museum vorbei, um nach anderen interessanten Plätzen oder guten Restaurants zu fragen.” Wichtig ist Stramke bei seinem Ehrenamt auf jeden Fall, dass er seiner Heimatstadt durch seine Arbeit etwas zurückgeben kann und das sorgt für Zufriedenheit. Doch allein durch ehrenamtliche Arbeit sind die Tage des agilen Rentners nicht verbracht. Als Wohnmobilist reist Stramke gerne mit seiner Frau durch die Lande und um immer in Bewegung zu bleiben, wird mindestens zweimal die Woche gejoggt. Seine Leidenschaft ist jedoch das Wandern. Als „Wandersüchtiger” kann man ihn häufig mit Rucksack im Wald antreffen und viele Strecken wurden bereits von ihm erwandert. Als nächste große Wandertour plant Stramke im September für sechs bis acht Wochen die Strecke von Santiago de Compostela übers Baskenland, die Pyrenäen bis zur Atlantikküste als Teile des Jakobsweges zu erwandern.
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