Insider hatten schon im Vorfeld der Versammlung von der geplanten „Stürzung” des Präsidenten gewusst.
Die Unzufriedenheit mit der Arbeit von Böhne war in einigen Kreis- und Bezirksverbänden stetig gewachsen. Neben schlechtem Informationsfluss an die Vereine waren eine in letzter Zeit schädliche Außendarstellung des Verbandes und die mangelnde Kooperationsbereitschaft die Hauptvorwürfe an Böhne. So seien Kreisverbände und Vereine zu wenig in Entscheidungsprozesse eingebunden worden. Böhne, der selbst aktiv für die TS Rusbend spielt, habe sich zu weit von der Basis entfernt. Der Breitensport würde vernachlässigt.
Den Ausschlag, dass sich der von den Vorständen der Bezirke Hannover, Braunschweig und Lüneburg vorgeschlagene Bade zur Wahl stellte, gab letztlich der Antrag des TTVN-Vorstandes, die Mitgliedsbeiträge entgegen eines Vorschlages der Bezirke um drei Euro pro Mitglied zu erhöhen. Beschlossen wurde übrigens schließlich eine Erhöhung um zwei Euro.
In seiner Antrittsrede versprach der 49-jährige Udo Bade, den Breitensport zu stärken: „Spitzensport ist nur auf einer breit angelegten Basis möglich.” Enttäuscht vom Wechsel zeigte sich TTVN-Geschäftsführer Heinz Löwer: „Wir verlieren einen kompetenten Präsidenten, der große Spuren hinterlässt.” Noch weiter ging Ehrenpräsident Hans Giesecke: „Die Schuhe sind dem neuen Präsidenten einige Nummern zu groß. Ich sehe schwere Zeiten auf uns zukommen.”
Nach der Abwahl von Böhne verliefen die weiteren Wahlen routinemäßig, was für die meistens Anwesend überraschend war. Hatte man doch mit Konsequenzen einiger „Böhne-Treuen” gerechnet. Lediglich der Seniorenbeauftragte Hans-Dieter Herlitzius und der Obmann für das Schiedsrichterwesen Heinz Krause wollten nicht mit dem neuen Präsidenten zusammenarbeiten. Allerdings kursierten bereits kurz nach dem Verbandstag erste Gerüchte um weitere Rücktritte und die Kündigungen zweier Landestrainer. Foto: LA