71 Segler gehen bei der Deutschen Meisterschaft, die der Schaumburg-Lippische Segelverein (SLSV) auf dem Steinhuder Meer austrägt, an den Start. Dabei geht es nicht nur um den Gewinn des begehrten Meistertitels, sondern zudem auch um Ranglistenpunkte und damit Punkte für Olympia. „Was in Deutschland Rang und Namen hat, ist bei uns dabei”, verspricht John Arlett, Vorsitzender des SLSV. Mit André Budzien, Lennart Luttkus, Sebastian Schmidt-Klügemann und Ulli Kurfeld gehen einige Segler an den Start, die zu den besten der deutschen Rangliste zählen und damit auch zu den Favoriten auf den Titel. Höchstens Außenseiterchancen hat Lokalmatador Kilian Wucherpfennig aus Neustadt, der für den Deutschen Kanu-Verband startet. Mit zwei Teilnehmern aus Tschechien, einem Franzosen und einen Niederländer ist die Meisterschaft international besetzt. Kleiner Wermutstropfen am Rande: Da der niederländische Verband parallel ebenfalls Meisterschaftsrennen in der Klasse angesetzt hat, gehen etliche Segelsportler, insbesondere Niederländer, dort an den Start. „Das ist sehr bedauerlich”, urteilt John Arlett, der die Verantwortlichkeit für die Überschneidung vom SLSV weist. Um den teilnehmenden Topseglern einiges zu bieten, hat der Segelverein ein umfangreiches Rahmenprogramm auf die Beine gestellt. Neben den eigentlichen Wettfahrten und den dazu gehörigen Vorregatten gibt es einen Ausflug zur Sektkellerei in Neustadt oder eine Abendfahrt mit der MS Steinhude. Geselligkeit wird unter den Seglern groß geschrieben, daher gibt es genügend Möglichkeiten zum gemeinsamen Beisammensein. Ein „sportlich-heiteres Ereignis” haben sich die Organisatoren auf die Fahnen geschrieben, das kommt bei den Sportlern an: Die bringen häufig gleich ihre Familien mit, 36 Wohnmobile haben sich bereits angemeldet.
Ein Heer von ehrenamtlichen Helfern sorgt für den reibungslosen Ablauf. Bis zu zehn Personen auf dem Wasser und etwa 20 Personen an Land ermöglichen die Durchführung der Meisterschaften. „Teilweise nehmen sich unsere Helfer extra ein Woche Urlaub, um dabei sein zu können”, unterstreicht Vereinssprecher Emke Hillrichs das große Engagement, das die geplanten zehn Wettfahrten erst möglich macht.
Die Finn Dinghys, die an den Start gehen, unterscheiden sich deutlich von den ersten Entwürfen aus dem Jahr 1949: Aus den früheren Holzbooten sind mittlerweile 4,5 Meter lange moderne Rennboote geworden, inklusive Kunststoffrumpf, Carbon-Mast und High-Tec-Segeln. In der Finn-Klasse wird seit 1992 ununterbrochen um olympische Medaillen gekämpft.
Auf dem Steinhuder Meer geht es heute und morgen mit den Vorregatten los, bevor die Deutsche Meisterschaft offiziell am Dienstag um 12 Uhr eröffnet wird und die ersten beiden Wettfahrten gegen 14.30 Uhr anstehen. Mittwoch stehen drei, Donnerstag zwei und Freitag weitere zwei Wettfahrten der Eröffnungsserie an. Die Finalwettfahrt ist für Sonnabend, 24. August 2013, gegen 11 Uhr, geplant. Für den Abend ist um 18.30 Uhr die Siegerehrung vorgesehen. Foto: mh