Das wichtigste Vorweg: Die brasilianische Nationalmannschaft hat dem immensen Druck vorerst standgehalten. Die Seleção siegte im Eröffnungsspiel gegen Kroatien mit 3:1. Anders als das Ergebnis es vermuten lässt, verlief die Partie aber denkbar knapp: Bereits in der 11. Minute erzielte mit Marcelo ein Brasilianer das erste Tor des Turniers – überwand allerdings äußerst unglücklich seinen eigenen Torwart Júlio César und blickte im Anschluss völlig konsterniert drein. „Juwel” Neymar glich nach 29 Minuten aus und erlöste die heimischen Fans aus ihrer Schockstarre. Als das Spiel in der zweiten Halbzeit zugunsten der Kroaten zu kippen drohte, war der 22-Jährige in der 71. Minute erneut zur Stelle und verwandelte einen äußerst umstrittenen Elfmeter. In der Nachspielzeit setzte Stürmer Fred nach einem Konter den Schlusspunkt mit der Pike – 3:1 für die Seleção.
Ein anderes knappes Ding gab es kurz zuvor bei der Eröffnungsfeier zu bestaunen. Bei der an sich recht unspektakulären Show sorgte das Outfit von Rapper Pitbull – zusammen mit den Sängerinnen Jennifer Lopez und Claudia Leitte präsentierte er den WM-Song „We are one” – für Gesprächsstoff in den sozialen Netzwerken. Der US-Amerikaner trug ein hautenges Brasilien-Shirt, gestopft in eine weiße, nicht minder enge, hochgekrempelte und -getragene Caprihose, dazu weiße Slipper an den Füßen. Die Nutzer kommentierten dies – mal mehr, mal weniger – humorvoll. „Pitbulls Hose stiehlt die Show”, schrieb einer. Oder: „Seine Schuhe sollten eine Party veranstalten und seine Hose einladen, herunterzukommen und mitzufeiern.” Ein weiterer meinte: „Das größte Problem in Brasilien sind weder Drogen, noch Gewalt oder Korruption. Es ist Pitbulls Hose.” Zum Glück wird sich das Land mit letzterer nicht weiter auseinandersetzen müssen.
Thomas Rocho