Kuschelig, gemeint ist nicht die Musik, wird es bei „Mama Frieda”. Das Café platzt aus allen Nähten, während die New Brand Splendid-Lokalmatadore zwischen Theke und Regal zum Mitsingen animieren. Am Saxophon begeistert Heinz Alberding. In der Brunnenklause überrascht die kurzfristig eingesprungene 24-jährige Diana Babalola, begleitet von Florian Kemper an der Gitarre, mit souligem Pop und Rock. Ob zu „Rollin‘ on the river” oder Amy Winehouse, ihre unverwechselbare Stimme strotzt vor Kraft. Durch den Wintergarten (Hotel Hannover) rauscht die Grüne Welle aus Stuttgart. Die Stimmung kocht, Punkrocker hüpfen durcheinander, Saxofonistin Liz spielt kurzweilig mitten drin. Der selbst ernannte „Skagga”-Stil mit deutschen Texten etwa übers Eidechsenproblem von Stuttgart 21 kommt bestens an. „Wo ist die Party?”, ruft Haiko Müller in die tanzende Salsa-Menge. Die antwortet: „Hier ist die Party!” Die GoGorillas schmettern die Rockklänge der 90er-Jahre von Billy Idol bis Michael Jackson ins Mikrofon. Nur wenige Meter weiter, im Hechtsprung, unterhält der kleinste Shantychor der Welt mit eigenwillig interpretierten Seemannsliedern. Mehr noch: Die Blosewind-Matrosen brillieren mit Comedy vom Feinsten, als sie etwa bei Windstärke 7 in Schieflage geraten und die Ananasperkussion an Arne delegieren („Es gibt kein richtig oder falsch, das ist wie in der Waldorfschule”). Ein tosendes Ende findet das „Baba’s”-Rockkonzert mit den Nice Guys. „Wir sind alle alt und müssen ins Bett”, raunt Olaf Schulzik, ehe er es noch einmal krachen lässt: „Es war ein Riesenvergnügen.” Und das wird es wohl auch im kommenden Jahr, das Kulturforum spricht bereits von einer vierten Auflage. Foto: jl