„Und das hier, das war einmal ein Badeschwamm.” Auf ein zartes blaues Gewebe, das sie sowohl am Handgelenk als Schmuck, wie auch an den Beinen als Hose trägt, deutet eines der Mädchen hin, die seit einigen Tagen auf einer „Reise in die Welt von morgen” sind. Eben haben sich alle 24 Jugendliche in Schale geschmissen mit dem, was sie in den Tagen zuvor entworfen, genäht, bemalt und gebastelt haben. Tolle Outfits für jeden von ihnen sind entstanden. Hier zwei Jungen, die sich in Müllsäcke gehüllt und daraus eine fantasievolle Polizei-Uniform der Zukunft gestaltet haben, dort ein Mädchen mit Packpapier-Rock und Hut, dem auch noch Flügel aus Packpapier wachsen, wenn es die Arme hebt. Christine Gleiss, eine der Seminarleiterinnen, steht mitten in dem Gewusel des Ankleidens wie ein Fels in der Brandung und verpasst allen, die es gerne hätten, ein zauberhaftes Body-Painting, während ihr Gegenpart Stephan Kabs sich von Teilnehmern einkleiden lässt. Mit Gips-Korsage, Mülltüten-Tüll-Rock und Springerstiefeln will er gleich im Saal der Heimvolkshochschule Aufmerksamkeit erringen. Dort, im Saal haben sich schon die Teilnehmer des „Loccumer Sommers” versammelt, der parallel zu dem Jugend-Seminar angeboten wird und für Familien gedacht ist. Afrika ist deren Thema, Singen, Trommeln, der Bau von Trommeln und auch eine Auseinandersetzung mit den nördlichen Ländern Afrikas stehen im „Loccumer Sommer” auf dem Programm. Ein afrikanisches Lied schallt noch aus vielen Kehlen über den Park der Schule – und dann geht der Vorhang auf für die Modenschau der Zukunft. Selbstbewusst meistern die Jugendlichen den Catwalk, mal allein, mal als Pärchen. Ein breites Lächeln haben sie alle im Gesicht – aus Freude am Applaus und auch aus Stolz auf das, was sie am Leib tragen und selbst geschaffen haben. Frenetischen Beifall bekommen sie tatsächlich zum Schluss – wie gut, dass ein Seminar dem anderen als Publikum zur Verfügung steht. Wenige Stunden zuvor noch haben auch Kinder das Gelände der Heimvolkshochschule bevölkert. Eine Woche Ferienbetreuung lag hinter ihnen und viele spannende Dinge haben sie in dieser Zeit gemacht. Zum Abschluss gab es für alle noch eine Schminkaktion und auch die Eltern waren eingeladen, um das Ende der Ferienwoche mit ihnen zu feiern. Dass Mütter und Väter in die Spiele einbezogen wurden, verstand sich von selbst. Diese und andere Seminare haben den Sommer in Loccum bestimmt. Wer nicht dabei war, ähnliches aber in den kommenden Sommerferien erleben möchte, kann sich bei der Heimvolkshochschule Loccum unter der Telefonnummer (0 57 66) 96 09-0 erkundigen. Foto: jan