„Was kann man mit einer alten Bauerndiele machen?” Mit dieser Frage, sagt Thomas Beuster, Geschäftsführer der ÖSSM, seien sie an die Arbeit gegangen. Die Ausstellung in der Schutzstation in Winzlar sollte umgestaltet werden, der Ausstellungsraum stand fest, das Thema ebenso – aber dann ging es an die Umsetzung. Die einfachste Lösung - vor die Fachwerkwände mit Lehmschlag-Gefachen Gipskarton-Platten zu ziehen – kam nicht in Frage. gemeinsam mit einem Ausstellungsgestalter hätten sie aber eine Lösung gefunden, sowohl ein modernes Ausstellungskonzept zu ermöglichen, als auch den ursprünglichen Charakter des Gebäudes zu erhalten. So stehen nun „Gerüste” vor den Fachwerken, angefertigt aus Holz, das in warmen Grüntönen lasiert ist, und nehmen die Ausstellungsinhalte auf. Einige „Heiligtümer des Hauses” sind unangetastet geblieben: sowohl das Diorama, das die Vielfalt der Fauna zeigt, als auch das alte Moorprofil, in dem sich die Millionen Jahre alte Geschichte des Steinhuder Meeres spiegelt, haben nach wie vor einen Platz in der Ausstellung. Neben der reinen Information über Texte und Fotos zeichnet die Ausstellung nun jedoch auch aus, dass sie mit interaktiven Elementen ausgestattet ist. Aus einer Tafel ragt etwa ein Schlauch heraus, der einem Stethoskop nicht unähnlich ist – dort kann die Natur am Meer belauscht werden. Das riesige Puzzle zum Steinhuder Meer kann in vielfachen Zeitaltern gelegt werden – spielerisch soll es an etlichen Stellen sowohl für Kinder als auch für alle anderen Besucher zugehen. Ermöglicht haben einige Sponsoren diese Ausstellung. „Wir freuen uns auf weitere Förderanträge”, sagte der Geschäftsführer der Bingo-Umweltstiftung, Karsten Behr, als er die Bauarbeiten besuchte mit einem Augenzwinkern. Etliche ÖSSM-Projekte habe seine Stiftung bereits unterstützt, da seien die 60.000 Euro für diesen Zweck nur folgerichtig gewesen – und sicherlich auch nicht die letzte Investition, die nach Winzlar gehe. Ähnlich äußerte sich Matthias Buchholz, Prokurist der Volksbank Nienburg. 18.000 Euro von der VR-Stiftung und 1.800 Euro von der Volksbank Nienburg sind das Ergebnis, das er beisteuerte. Nicht gar so hoch, aber mit dem Willen, die Arbeit der ÖSSM zu unterstützen, seien die Beträge ausgefallen, die vom Landkreis Nienburg und der Stadt Rehburg-Loccum beigesteuert worden seien, fügte Beuster hinzu. Geöffnet hat die Ausstellung der ÖSSM in der Hagenburger Straße in Winzlar noch bis zum 15. Oktober, dienstags bis freitags, 10 bis 16 Uhr, und an den Wochenenden jeweils von 11 bis 17 Uhr. Neu ist dann auch, dass die Mitarbeiter der Station „sichtbarer” sind – deren Bürowand ist zur Diele hin geöffnet worden und hat einen Tresen bekommen. Mehr Interaktion ist künftig also auch auf diesem Weg zu erwarten. Foto: jan