Der Sommer ist da – die Sonne wärmt unsere Gesichter, die Natur steht in voller Blüte, und für viele beginnt nun eine besondere Zeit: die Ferienzeit. Schulkinder atmen auf, Familien packen ihre Koffer, der Terminkalender wird ein wenig leerer. Und doch: Auch wenn der Alltag eine Pause macht, bleibt die Sehnsucht nach echter Erholung oft bestehen.
In der Bibel begegnet uns immer wieder die Einladung Gottes zur Ruhe. Jesus selbst zieht sich regelmäßig zurück, um zu beten, um neue Kraft zu schöpfen – und um bei sich und seinem Vater zu sein. Besonders tröstlich ist das Wort aus dem Matthäusevangelium: „Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt…“ – eine Zusage, die nicht nur für die schweren Zeiten gilt, sondern auch eine Einladung ist, Gott in den stillen Momenten des Lebens neu zu entdecken.
Die Ferienzeit kann für uns Christen mehr sein als nur eine Pause vom Alltag. Sie ist eine geistliche Gelegenheit: innehalten, danken, beten, staunen. In der Weite des Himmels, im Lächeln eines Kindes, im ruhigen Atem am See oder in der Stille eines Waldspaziergangs können wir Gottes Nähe ganz neu spüren. Vielleicht ist es gerade der Sommer, in dem wir lernen, was Jesus meint, wenn er sagt:
„Lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele.“ (Mt 11,29)
Ob zuhause oder auf Reisen – laden wir Gott ein, Teil unserer Sommerzeit zu sein. Vielleicht durch das Lesen eines Evangeliumtextes am Morgen, ein einfaches Dankgebet beim Sonnenuntergang oder ein Besuch in einer kleinen Dorfkapelle am Urlaubsort. Glauben lebt vom Mitgehen, nicht nur im Alltag, sondern auch in der Ruhe.
Möge dieser Sommer uns nicht nur Erholung für den Körper bringen, sondern auch Heilung für die Seele. Möge er uns lehren, dass wahre Ruhe nicht allein im Liegestuhl beginnt, sondern im Herzen – wenn wir bereit sind, uns von Gott tragen zu lassen.