Rinteln wird es haben, so viel sei vorweggenommen, doch leicht machten es sich die Ratsmitglieder nicht bei ihrer Entscheidung und das lag vor allem daran, dass die geschätzten Investitionskosten in Höhe von 16,5 Millionen Euro das ohnehin angeschlagene Stadtbudget jährlich mit etwa einer halben Millionen Euro an Zinsen und Abtrag belasten. Zu gering die Einnahmesituation, zu hoch die Ausgaben. Auf Dauer kann das nicht passen. Für die Schulen machte Giso Ansorge in der Bürgerfragestunde deutlich, wie wichtig ein Hallenbad für den Schwimmunterricht ist und auch Angelika Prehn von der DLRG OG Rinteln appellierte: „Bitte, wir haben Kinder, ältere Menschen und Schulen. Denen dürfen sie nicht die Schwimmstätte nehmen!” Eine Auffassung, die Bürgermeisterin Andrea Lange vollinhaltlich teilte und die dazu aufrief, Flagge bei der Abstimmung zu zeigen. Anfangs stellte Stadtwerke-Chef Ulrich Karl noch einmal die Planungen vor und machte auch deutlich: „Alte Technik raus, neue rein, das funktioniert nicht!” Und Karl machte auch deutlich: „Sanieren sie nicht, droht Schließung!” Und zwar wegen dann fehlender Fachkräfte auch für das Freibad. Dipl.-Ing. Heiko Büthe vom Planungsbüro Constrata stellte fest, dass sein Büro mit spitzem Bleistift und sehr genau gerechnet habe und prognostizierte Besucherzahlen um die 110.000 pro Jahr. Wie die politischen Mandatsträger abstimmten und welche Argumente sie für oder wider eine Sanierung ins Feld brachten, das wird in einem gesonderten Artikel des SW in der nächsten Woche dargestellt. Um 21.40 Uhr war die Entscheidung mit drei Nein-Stimmen (Anthony Lee von den Freien Wählern, Prof.Dr. Gert Armin Neuhäuser und Antje Rinne von der RI-Fraktion) sowie drei Enthaltungen aus den Reihen der CDU gefallen. Um 21.43 Uhr veröffentlichten die Stadtwerke eine Pressemeldung mit der Entscheidung. Darin heißt es: „Für die laufende Hallenbadsaison bleibt das Rintelner Hallenbad noch bis zum Start der Freibadsaison im nächsten Jahr geöffnet. Ab Sommer 2024 beginnen voraussichtlich die ersten Vorarbeiten zur Sanierung des Hallenbades. Die Wiedereröffnung ist im Frühjahr 2026 vorgesehen. Schulen und Vereinen steht in der Übergangszeit das Hallenbad Steinbergen zur Verfügung.”