Bevor er dazu überging, das Programm für die Saison 2012/2013 näher vorzustellen, konnten drei junge Pianisten aus der Musikschule Spindel am Flügel überzeugen. Jil Rochow aus Rodenberg sowie Lewin Wanzek und Victor Maljar aus Bückeburg spielten beschwingte Melodien. Die letzte Saison stufte Werner als gut ein, wobei vor allem die Ausstellung „Zwischenzeit” im ehemaligen Kurhaus als besonderer Erfolg zu werten sei. Der Verein stehe finanziell auf soliden Säulen. Unverzichtbar seien die Sponsoren mit ihren großzügigen Beteiligungen. „Wir haben ein gutes Renommé und das beschert uns viele Zuschüsse”, ergänzte Busse. Große Geldgeber sind die Sparkasse Schaumburg, die Schaumburger Landschaft, die Stadt Bad Nenndorf.
Im Jubiläumsjahr soll es ein großes Sinfoniekonzert in der Wandelhalle geben. Weil der „Theaterkreis” im Kulturforum unter großem finanziellen Druck stehe, müsse über neue Wege von Kooperationen nachgedacht werden. Denkbar seien laut Werner drei Modelle: Zum einen eine Zusammenarbeit mit Gemeinden wie Garbsen, Barsinghausen und Wunstorf. Zweitens könne man sich vorstellen, ausschließlich mit Theaterstücken der Landesbühne Rheinland-Pfalz auf die Bühne im Kurtheater zu gehen. Die dritte Lösung um Kosten zu sparen könne sein, das „Abo-Angebot” der Landesbühne Rheinland-Pfalz in Kombination mit zwei bis drei anderen Bühnen zu nutzen. Fest steht für Werner, dass es auch in Zukunft Theater im Programm des Kulturforums geben soll.
Winfried Busse vom „Theaterkreis” blickte auf die vergangene Saison mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Laut Kritikermeinung habe es nur gute Stücke gegeben. „Ich hatte einen tollen Spielplan”, meinte Busse selbstbewusst. Nur: „Es kommen immer weniger Leute”, bedauerte er. In der ersten Saison vor 15 Jahren seien im Schnitt 250 bis 300 Zuschauer ins Kurtheater gekommen. Heute könne man froh sein, die Zahl 140 zu erreichen. Auch die Abo-Verträge gingen immer weiter zurück. Busse regte sich über die vermeintlich „arrogante Haltung” einige Bürger auf, die der irrigen Meinung seien „Theater, das nur etwas für die Kurgäste”.
Er wolle sich dem Stress auch aufgrund seines Alters nicht mehr aussetzen und kündigte an, für ihn sei die nun begonnene Theatersaison auch die letzte. Aus dem Grund habe er noch einmal einen besonderen Ehrgeiz in das Programm gelegt, dass unter anderem mit Shakespeares „Sommernachtstraum” einen besonderen Höhepunkt bieten könne. Insgesamt könne sich der Theaterfreund auf eine gute Mischung freuen.
Eine rege Diskussion entwickelte sich beim Thema „Veranstaltungsorte”. Nach Aussagen von Beiratsmitglied Ulrich Stumm würde sich das Kulturforum eine bessere Zusammenarbeit mit der Kur- und Tourismusgesellschaft (KurT) wünschen. Auch, um auf andere Spielstätten wie zum Beispiel das Schlösschen oder das Landgrafenhaus zurückgreifen zu können. Nach Auffassung von Stumm könne man „Ressourcen vor Ort noch besser nutzen”. Stadtdirektor Reese, der als Mitglied die Versammlung verfolgte, konnte diesem Ansinnen nur zustimmen. „Wir sollten ein hohes Interesse daran haben, Räume, die mit Steuergeldern saniert wurden, optimal zu nutzen”. Schön wäre, so Stumm weiter, wenn es so etwas wie einen „Runden Tisch” geben würde, um Lösungen zu finden. Das „Kulturforum” wird bei dem Thema weiter am Ball bleiben und hofft, bei einer der nächsten Sitzungen des Aufsichtsrates der KurT sein Anliegen vorbringen zu können. Foto:pd