Matthias Götzlaff, Vorsitzender des Bezirks Schaumburg beim Landesapothekerverband Niedersachsen, ruft die Bundesregierung dazu auf, ihr Wahlversprechen einzulösen und das Apothekenhonorar auf mindestens 9,50 Euro zu erhöhen. Die aktuellen Pläne des Bundesgesundheitsministeriums, eine Apothekenreform ohne diese Anpassung durchzuführen, stoßen bei ihm auf scharfe Kritik.
„Den Apotheken steht das Wasser bis zum Hals“, warnt Götzlaff, der die Flora-Apotheke in Haste leitet. Seit 13 Jahren ist das Apothekenhonorar unverändert, während Kosten und bürokratische Anforderungen stetig steigen. „Ohne eine Anpassung des Fixums droht vielen Apotheken das Aus“, betont er.
Die Pläne des Ministeriums sehen vor, dass Apotheken künftig mit dem Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen über das Honorar verhandeln. Götzlaff begrüßt grundsätzlich die Idee einer Verhandlungslösung, fordert jedoch eine faire Ausgangslage. „Es ist unklar, nach welchen Mechanismen die Verhandlungen geführt werden sollen“, kritisiert er.
Götzlaff appelliert an die Politik, die versprochene Honorarerhöhung schnell umzusetzen. „Eine einfache Änderung der Arzneimittelpreisverordnung könnte dies ermöglichen. Ohne diese Anpassung riskiert die Regierung nicht nur das Vertrauen der Apothekerschaft, sondern auch massiven Widerstand“, warnt er.