„Jeder Mensch ist ein Imker”, erklärte die Expertin und meinte damit weniger die Bienenzucht als generell dessen Wirken im Einklang mit der Natur. Schließlich seien alle mitverantwortlich für die umweltgerechte Gestaltung der Landschaft: „Muss denn auch jede kleinste Fläche bewirtschaftet oder andauernd gemäht werden”, appellierte sie an die Anwesenden und verlangte „kleine Ecken, die der Natur überlassen werden”. In Europa sei bereits die Hälfte der 450 Wildbienenarten ausgerottet oder stark bedroht. Mit Sorge betrachte sie, wie der Rapsglanzkäfer, der eigentlich auf der Pflanze seines Namens sitzt nun auch Phacelia, Linden und andere Pflanzen heimsuche. Sie selbst habe beobachtet, dass bei diesem Befall sich die Bienen zurückhalten – und damit ihren Beitrag zur Bestäubung nicht mehr leisten. Natürlich berichtete Giehl auch von ihrer Alltagsarbeit, lobte den Aufwärtstrend der Imkerei selbst in Großstädten und stellte die Historie der Bienenzucht vor, die bis in die Jungsteinzeit zurück geht. Dank Bildern und einiger Videosequenzen „schwirrten” sogar Bienen durch das Bürgerhaus. Ergänzt wurde der Vortrag durch einen Experten für Wildbienen und die örtliche Floristikmeisterin Tatjana Tegtmeier-Benz. Diese stellte besonders bienenfreundliche Pflanzen vor. Das Politikerinnen-Trio aber denkt bereits an die nächsten Termine. Am Mittwoch, 22. August, soll eine Fledermaus-Exkursion folgen. Und Anfang Oktober können Gartenbesitzer erfahren, wie sie ihr Areal winterfest machen und wie Obstbäume fachgerecht geschnitten werden. Foto: al