Die Vorbereitungszeit auf diesen Saisonhöhepunkt gestaltete sich zeitweise etwas schwierig, so konnte Lutz Röbke aus gesundheitlichen Gründen und beruflicher Belastung nur bedingt seinen Trainingsplan verfolgen und der lange Winter sorgte zusätzlich dafür, dass die Gesamttrainingsstunden dieses Jahr nicht gerade „weltmeisterlich” ausfielen. Diese Herausforderungen sind es aber, welche die „Amateure” oder wie man im Triathlon sagt „Altersklassenathleten” von den Profis unterscheiden und gleichzeitig den Reiz ausmachen, neben Beruf und Familie die Herausforderung eines Langstreckentriathlons anzunehmen.
Letztlich standen die Luhdener aber gut vorbereitet und motiviert an der Startlinie, um Teil der ersten Langdistanz Weltmeisterschaft im Triathlon auf deutschem Boden zu werden. Nachdem um 7 Uhr morgens die Gruppe der Profi-Athleten ins Rennen geschickt wurde, folgten die ca. 800 Amateure um 7:30 Uhr.
Arne Frank konnte beim Schwimmen auf den ersten 1.800 Metern bis zur ersten Wendeboje sogar das gesamte Feld anführen, bevor er sich dazu entschloss, das Tempo etwas zu reduzieren und seine Kräfte für den langen Tag zu schonen. Er wechselte als 4. im Gesamtfeld auf die extrem anspruchsvolle Radstrecke. Bereits nach drei Kilometern musste der Kalvarienberg mit einer 18 prozentigen Steigung erklommen werden. Die Athleten aus über 20 Nationen von Neuseeland bis Kanada konnten sich dabei auf die Unterstützung der zahlreichen Zuschauer verlassen, die in dichten Reihen am Straßenrand standen und an den Anstiegen „Tour de France”-Feeling aufkommen ließen. Insgesamt verteilten sich auf den 130 Kilometern 2.000 Höhenmeter. Dieses ungewöhnliche Höhenprofil für einen Triathlon brachte viele Athleten schon jetzt an ihre Grenzen und internationale Flüche der erschöpften Athleten schallten über die Straßen. Lutz Röbke benötigte für die Radstrecke auf der er sich zeitweise mit Muskelkrämpfen plagte 5:09:15 Stunden und beschrieb diesen Teil des Wettkampfes später als „eine Tortur und Herausforderung, die ich so noch nie erlebt habe”. Deutlich leichter fiel es zu dieser Zeit Arne Frank, der sich im Vorfeld bei verschiedenen Mountainbikemarathons die nötige Wettkampfhärte angeeignet hatte. Er absolvierte den Radkurs in 3:51:51 Stunden und überholte dabei die zuvor enteilten Schwimmer, so dass er als Gesamtführender nach knapp fünf Stunden Renndauer auf den abschließenden 30 Kilometer Lauf ging. Trotz der starken Leistungen in den beiden ersten Disziplinen hatte Frank sich noch für das Laufen geschont, um mit einem „konstanten Laufergebnis” den Tag perfekt zu beenden und mit etwas Glück sogar eine Medaille in der hart umkämpften Altersklasse 30-34 zu erringen und dabei dann noch in der Gesamtwertung unter die besten 20 Athleten zu gelangen. Dieser Plan scheiterte noch im Stadion auf den ersten 300 Metern. Mit heftigen Magen- bzw. Seitenstichen musste Frank immer wieder Gehpausen einlegen und fand ab diesem Zeitpunkt nicht mehr zurück ins Rennen. Allein die Beendigung des Rennens nach einer für ihn indiskutablen Laufzeit von 3:15:07 Stunden und einer Gesamtzeit von 8:04:17 Stunden (20.Platz Altersklasse, 112. Platz Gesamtwertung) waren für ihn rückblickend betrachtet schon fast wie ein Medaillengewinn einzustufen. „ Eigentlich war ich bereits nach zwei Laufkilometern fest entschlossen, aus dem Rennen auszusteigen. Dass ich mich trotzdem bis ins Ziel geschleppt habe, stimmt mich zumindest versöhnlich. Leider konnte ich nicht das zeigen, was ich mir antrainiert hatte, aber das Unvorhersehbare ist und bleibt bekanntlich das Spannende im Sport. Dieses Mal hat es einfach nicht geklappt.” Lutz Röbke legte seine Konzentration beim Laufen auf die fortwährende Nahrungsaufnahme und damit Energiezufuhr. Nach 3:29:45 Stunden beendete auch er diesen Teil des Rennens und belegte am Ende mit der Gesamtzeit von 10:07:26 Stunden den 93. Platz in der Altersklasse 40-44 und den 405. Platz im Gesamtfeld.Foto: privat