Tierische Impressionen, Landschaftsbilder und eindringliche Fotos von den Ureinwohnern der Buschregion zeichneten einen authentischen und lebensnahen Eindruck.
Auf Anregung des Bückeburger Gemeindepfarrers Josua von Gottberg hatte Röhler, Krankenschwester und Lehrerin für Pflegeberufe, erst in der Krankenstation der Ombili-Stiftung gearbeitet, war 2001 nach Afrika ausgewandert und übernahm schließlich für fünf Jahre die Stiftungsleitung.
Mit 500 „Khoi-San” hatte sie dort gelebt, darunter 70 Kindergarten- und 150 Schulkinder, die in den jeweiligen Einrichtungen betreut wurden.
Neben Ausbildungsangeboten für die Erwachsenen musste die Rinderzucht auf 10.000 Hektar Fläche betreut werden, auf 40 Hektar wurden Hirse und Bohnen angebaut, Gartenbau wurde auf 4 Hektar Fläche betrieben. Der nächste Ort war laut Röhler 90 Kilometer entfernt, so dass zur Selbstversorgung auch die Jagd von Wildtieren gehörte. Abstriche waren in jeder Hinsicht an der Tagesordnung, Strom zu Beginn ihrer Zeit noch nicht vorhanden und ein echter Luxus.
Auch in medizinischer Hinsicht waren Improvisation und Selbstbewusstsein gefragt, Röhlers Aufgaben reichten vom Annähen eines Fingers bis zum Anfertigen einer Zahnprothese, sowie der Behandlung von Tuberkulose bis Schlangenbiss. „Wenn man nichts macht, ist es zu hundert Prozent das Falsche, tut man etwas, besteht zu 50 Prozent die Chance es richtig zu machen”, sagte Röhler, „ich habe gelernt, dass man mit gesundem Menschenverstand viel erreichen kann”. Ihren Mitmenschen traut sie seither viel mehr zu und fährt damit gut.
Die übrigen Erfahrungen möchte Röhler ebenso wenig missen. Sie habe erlebt, dass die Menschen dort eine Beziehung aufbauen und jeden wertschätzen, unabhängig von Aussehen und Leistung, und eine Gemeinschaft kennengelernt, die für jeden eintritt.
Bei einem Jagdausflug konnte sie das selbst erleben, als eine Schwarze Mamba ihr den Rückweg versperrte und 20 Mann ihr zu Hilfe eilten. „Ich versuche das auch hier zu leben, aber es fällt schwer.” Dass ein Erzählkaffee mit Vortrag bei den LandFrauen Stadthagen so gut besucht ist, kommt nicht immer vor, bestätigte Vorsitzende Marlies Hasemann zufrieden.
Sie nutzte den Rahmen des Erzählkaffees außerdem dafür, langjährige LandFrauen für 65, 50, 40 und 25 Jahre Mitgliedschaft zu ehren. „So eine Verbundenheit ist gerade in heutiger Zeit schon etwas Besonderes”, so Hasemann.
Trotz geänderter Themenschwerpunkte und einem Wandel des Programms von der Hühnerzucht zu weiterbildenden Workshops, Erlebnisfahrten, Exkursionen, Wellness-Angeboten sowie dem Eintritt in das Computer-Zeitalter seien die Verbindlichkeit und die Verbundenheit zur Organisation ungebrochen.
Für 65 Jahre Zugehörigkeit wurde Karoline Lutter aus Probsthagen ausgezeichnet, die weiterhin kommen will, solange sie kann. „Ich werde informiert, treffe mich mit anderen Mitgliedern und freue mich, dass immer wieder neue hinzu kommen. Es wird mir immer wieder vermittelt, ich gehöre dazu, auch wenn viele vielleicht auch jünger sind”, so die Jubilarin.
Marie Bergmeier aus Lüdersfeld bringt es bereits auf 50 Jahre und ist laut Hasemann ein Beispiel dafür, dass unterschiedliche Generationen einem Verein angehören können und miteinander etwas unternehmen. Ebenfalls für 50 Jahre wurde Else Huxhold geehrt, die früher die Organisation zahlreicher Vereinsfahrten übernommen hatte.
Mimi Busche aus Lindhorst wurde für 40 Jahre geehrt, 25 Jahre können Erika Tönsgöcke aus Niedernwöhren, Marie Wedemeier aus Lindhorst, Angelika Hiddessen aus Heuerßen und Elfriede Heine aus Stadthagen feiern.

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