Von König, der mit der gezeichneten Vorlage zum Filmerfolg „Der bewegte Mann” einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurde, liegt die Zusage vor, dann im Wilhelm Busch Geburtshaus dabei zu sein. In Erlangen erschien der 54-Jährige in einem der Phantasiekostüme seiner kreierten Figuren auf der Bühne. Ulli Lust zeichnet Reportagen, die auf genauen Recherchen fußen. Die inzwischen in Berlin lebende Comic-Künstlerin nahm den mit 5000 Euro dotierten Preis bei einer Gala aus den Händen von Erlangens Bürgermeister Florian Janik entgegen. Die Jury würdigte damit unter anderem die von Lust gezeichnete Comic-Version des in der NS-Zeit spielenden Romans „Flughunde” von Marcel Beyer. Die Künstlerin hatte von 1999 bis 2004 an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee studiert und gilt inzwischen als prominente Vertreterin des „dokumentarischen Comics”. Der Preis für den besten deutschsprachigen Comic geht in diesem Jahr an den Berliner Autoren und Zeichner Markus Witzel alias „Mawil” für seine Comic-Erzählung „Kinderland”. Die Geschichte spielt in Ostberlin kurz vor dem Fall der Mauer. Am Beispiel des Siebtklässlers Mirco beschreibt Witzel die Befreiung der Ostdeutschen aus der SED-Vormundschaft.
Er wird in der Wiedensahler Ausstellung ebenso vertreten sein wie der in der gleichnamigen Straße mit dieser Hausnummer lebende Kölner „18 Metzger”, der für seinen digitalen Comic-Strip „Totes Meer” geehrt wurde, der dann auf der Medienstation im Busch-Geburtshaus zu sehen sein wird. Die Preisverleihung bildet den Höhepunkt des alle zwei Jahre stattfindenden Comic-Salons und wurde wie in den Vorjahren von Hella von Sinnen und dem Schweizer Journalisten und Comicexperten Christian Gasser moderiert. Den Preis für die „Beste studentische Comic-Publikation” erhielt die Illustrations-Klasse der Kunsthochschule Kassel von Hendrik Dorgathen für ihr Magazin „Triebwerk”. Auch diese Newcomer werden sich im Busch-Geburtsort präsentieren. Der Max-und-Moritz-Preis gilt als wichtigste Auszeichnungen für Comic-Kunst und grafische Literatur im deutschsprachigen Raum. Erstmalig werden nun im Herbst die aktuellen Preisträger in einer Ausstellung gemeinsam nördlich des „Weißwurst-Äquators” präsentiert. Foto: privat