Mit Strohhut auf dem Kopf steht Jürgen Rust am Feldrand und erzählt von den Widerständen, mit denen er in den Tagen zuvor zu kämpfen hatte. Eigentlich wollte der Landwirtschaftliche Verein Loccum, dessen Vorsitzender er ist, doch nur einige Reihen Weizen ernten und binden, um sie anschließend als Schmuck für seinen Erntewagen zu verwenden. Durch den ersten Termin, den sie vereinbart und zu dem sie auch Schaulustige eingeladen hatten, machte ihnen Regen und Sturm einen Strich durch die Rechnung. Zum zweiten Termin wurden sie zwar von strahlendem Sonnenschein begrüßt – aber am Abend zuvor kam eine Absage von dem Wiedensahler Verein, der ihnen eigentlich zu der Aktion mit einem historischen Bindemäher helfen wollte. „Da bin ich ins Rotieren gekommen”, sagt Rust. Anscheinend hat er gut rotiert, denn ein kleiner Traktor zieht seine Bahnen am Feld bei Loccum entlang und mäht den Weizen. Etliche Frauen und Männer gehen hinterher, fassen die Ähren zu Bündeln zusammen und stellen sie zu Stiegen auf. Ja, das sei schon mühsamer als der ursprüngliche Plan, sagt Jürgen Rusts Frau Christel, während sie sich über das Feld beugt. Aber so gehe es doch auch. Und auch eine Schar von Zuschauern hat sich am Feldrand versammelt und das, obwohl das Feld reichlich weit außerhalb Loccums liegt. Foto: jan