Im Dezember 2015 konnten zum ersten Mal nach über 60 Jahren weitere Teile der so genannten Grundstrecke sowie eine Sprengstoffkammer betreten werden. Bei den Arbeiten hatte sich in Richtung Südosten ein Loch aufgetan, durch das einige Mutige nach einer 30 Meter langen Kriechstrecke in offene Grubenbaue gelangen konnten. Für Betriebsleiter Florian Garbe sah „nach fast 13 Jahren Arbeit” ein wichtiges Etappenziel erreicht: „Unsere Freude über den recht guten Erhaltungszustand war in der Arbeitsgruppe riesig.” Es folgten etliche Erkundungen in alten Bremsbergen, offenen Abbaustrecken, Fährten und „Bahnhöfen”. Zum Höhepunkt aber wurde die Sprengstoffkammer, die in früheren Betriebszeiten als sichere Aufbewahrung des benötigten Dynamits gedient hatte. Außer den Stahltüren, die wohl in der Nachkriegszeit anderweitige Verwendung fanden, gilt die komplett erhaltene Einrichtung als „ein montanhistorisches Schmuckstück”. Garbe hat die Hoffnung, dass in der Besuchersaison 2017 bereits ein Stück weitere Grundstrecke bis zum „Bahnhof am ersten Bremsberg” gezeigt werden kann. Nur der Weg zur Sprengstoffkammer werde aus Sicherheitsgründen noch einige Arbeit beanspruchen. Für den Kohlenabbau will Garbe in den Wintermonaten vier originale Deisterförderwagen aus Holz mit eisernen Beschlägen rekonstruieren lassen, die dann wie früher direkt in die Abbaustrecken rollen können. Die derzeit verwendeten Stahlförderwagen helfen zwar bei den aktuellen Baustellen sehr. Sie sind aber, weiß der Betriebsleiter, in dieser Form in Feggendorf nie im Einsatz gewesen. Für die entstehenden Kosten der hölzernen Nachbildungen werden derzeit Sponsoren gesucht. Auch der Erlös des Aktionstages ist für das neue Vorhaben bestimmt. Beim „Bergwerk in Betrieb” ist im Rahmen von Führungen ein erster Blick in die frisch geöffnete Grundstrecke möglich. Festes Schuhwerk oder Gummistiefel und robuste Kleidung wird empfohlen. Helm und Lampe stehen zur Verfügung. Neu ist der Schau-Abbau in einem Kohleflöz, wo junge und erwachsene Besucher selbst Kohlen hauen, im Förderwagen nach draußen schieben und dort auf die neu hergerichteten Siebmaschine schaufeln können. Hier trennen sich die unterschiedlichen Qualitäten, wie sie früher als gröberer Brennstoff in Ziegeleien und Kalköfen, in mittlerer oder feiner Größe für Hausbrand oder Schmieden erforderlich waren. Wer mag, darf einige Stücke oder einen kleinen Sack Kohle gegen eine Spende mit nach Hause nehmen. An der Bergschmiede entstehen Beschlagteile für Förderwagen, Gleisnägel, Spitzhacken und diverse Kleinteile. Das beliebte Grubenpferd soll hin und wieder einen Kohlenhunt aus dem Stollen ziehen. Im Zechenhaus gibt es Bergmannskost vom Kohleherd, kalte Getränke sowie handgebrühter Kaffee und Kuchen. Foto: al