APELERN (al). Die politische und die kirchliche Gemeinde in Apelern wünschen sich noch mehr ehrenamtlichen Einsatz. Beim Neujahrsempfang klagte Pastorin Anette Sieling über zunehmende Probleme, junge Leute zum Mittun zu gewinnen. Bürgermeister Andreas Kölle sorgt sich um zwei Traditionsveranstaltungen – die bisherige Sommerseniorenfeier und das „Singen in den Mai”. Sieling dankte zunächst für „Talente, Ideen, Kritik und Geld”, die das Leben rund um das örtliche Gotteshaus bereicherten. So soll es nach einer Tagesfahrt nach Essen und nach Kassel gehen. Für 2021 ist sogar eine Mehrtagesreise in die Schweiz geplant. Auch neue Kinderferientage als kürzere Alternative zu früheren auswärtigen Freizeiten sind geplant. Die Seelsorgerin warb für gelegentliche Gottesdienste auch außerhalb des Kirchortes. Wenn wegen eines Festes ohnehin „alles aufgebaut” sei, könne doch eine solche Feier eingeplant werden. Nach Groß Hegesdorf in 2019 soll im Frühsommer Soldorf folgen. Sieling berichtete über die soeben in Kraft getretene Kirchenverfassung, die mehr Beteiligungsrechte festlegte und sich als „einladende Kirche” sieht. Noch ein wenig moderner wollen auch die Apelerner Christen werden – mit einem Logo, das im nächsten Gemeindebrief vorgestellt wird. Bürgermeister Andreas Kölle berichtete über realisierte Vorhaben in allen Ortsteilen. Da in 2020 das Ende des Dorferneuerungsprogramms bevorstehe, müsse sehr genau geprüft werden, was noch zu realisieren sei. Ganz vorne an stünden Brücken in Lyhren, Apelern und Soldorf. Er dankte Landwirten, Vereinen und Dorfgemeinschaften für das Anlegen von Blühstreifen, lobte vielerlei Eigeninitiativen und erklärte: „Ohne das ehrenamtliche Tun ist Dorfleben gar nicht möglich.” Dabei müsse es Anstrengungen geben, die Sommerseniorenfeier auf dem Rittergut der Familie von Münchhausen zum Sommerfest für alle werden zu lassen. Außerdem stehe das „Singen in den Mai” zur Disposition. In beiden Fällen könnten andere Vereine den bisherigen Veranstaltern helfende Unterstützung leisten. Seinen Wunsch, „Steuererhöhungen so lange wie möglich zurückzuhalten”, erwiderte Samtgemeindebürgermeister Georg Hudalla mit generellem Blick auf die Entwicklung der Finanzen. „Die Kosten laufen uns an allen Ecken davon. Neben dem „Trend zur Technisierung” sei es der Aufwand für 700 zu betreuende Kinder im Vorschulalter. Jedes von ihnen koste die Samtgemeinde einen jährlichen Zuschuss von 5000 bis 6000 Euro. Dass Steuererhöhungen schmerzen, sei verständlich. Schließlich könnten sich Kommunalpolitiker vor der Kritik der Bürger „nicht einfach verstecken”.