Am 20. Mai ist wieder der Weltbienentag – ein Aktionstag, der auf die unverzichtbare Rolle von Bienen im Ökosystem und in der Landwirtschaft aufmerksam macht. Der von den Vereinten Nationen ins Leben gerufene Gedenktag wurde auf das Geburtsdatum von Anton Janscha gelegt, einem slowenischen Imker und Pionier der modernen Bienenzucht, der 1734 zur Welt kam.
Bienen sind für die Ernährungssicherheit von zentraler Bedeutung: Rund 75 Prozent aller weltweit angebauten Nutzpflanzen sind auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen – und dabei vor allem auf die Bestäubung durch Bienen. Ohne ihre Arbeit würden die Erträge zahlreicher Obst-, Gemüse- und Ackerpflanzen drastisch zurückgehen.
Doch Biene ist nicht gleich Biene: Neben der bekannten Honigbiene, die durch Imkerinnen und Imker gezielt gehalten wird, leben in Deutschland über 550 Wildbienenarten. Weltweit sind es sogar bis zu 30.000. Mehr als die Hälfte dieser Wildbienenarten ist in Deutschland bedroht. Während Honigbienenvölker durch gezielte Nachzucht meist stabil gehalten werden können, fehlt es Wildbienen oft an Lebensräumen, Nahrung und Rückzugsorten. Sie leiden besonders unter Monokulturen, Pestiziden, Flächenversiegelung und Klimaveränderungen.
Kleine Bestäuber, große Bedeutung
In der öffentlichen Diskussion ist häufig pauschal vom „Bienensterben“ die Rede. Dabei wird meist über das Sterben von Honigbienenvölkern berichtet – ein Problem, das jedoch durch die professionelle Betreuung der Völker oft aufgefangen werden kann. Fachleute sehen die dramatischeren Entwicklungen bei den Wildbienen, die still und meist unbeachtet verschwinden.
Die Bedeutung der Bienen geht über Honig hinaus. Sie liefern auch Wachs, Propolis und Gelée Royale. Ihre Wabenarchitektur dient als Vorbild in der Technik, beispielsweise in der Luftfahrt oder in der Materialforschung. Auch ihr ausgeklügeltes Sozialverhalten inspiriert Forschung und Industrie.
Rund um den Weltbienentag rufen Umweltschutzorganisationen und Imkerverbände dazu auf, die Bedürfnisse beider Bienengruppen stärker in den Blick zu nehmen – nicht nur als Symbol für Nachhaltigkeit, sondern als konkrete Maßnahme für den Erhalt der Artenvielfalt.
Das Bienenhaus Apelern/Reinsdorf, geführt von dem Schaumburger Bienenhaus e.V., ist ein architektonisches Unikat: Der Grundriss und die Formgebung sind von der natürlichen Wabenstruktur der Bienen inspiriert. Die bauchigen Wände und die gewölbte Decke folgen organischen Linien und schaffen eine besondere Atmosphäre, die das Leben der Bienen widerspiegelt. Durch ein großes Panoramafenster können Besucher die Bienenvölker direkt beobachten, während die Bienenstöcke im Inneren des Hauses stehen und ihre Fluglöcher nach draußen führen.
In der Saison ist das Bienenhaus immer mittwochs von 14 bis 17 Uhr für Besucher geöffnet, also wieder am 21. Mai.
Was erwartet die Besucher am 21. Mai?