Der Welt-Rheumatag findet am 12. Oktober statt. Dieser wurde 1996 von der Arthritis and Rheumatism International (ARI) initiiert, der internationalen Vereinigung von Selbsthilfeverbänden Rheumabetroffener. Damit Betroffene mit möglichst wenigen Beeinträchtigungen ihren Alltag weiterleben können, ist es wichtig, die Krankheit frühzeitig zu erkennen. Gelenk- und Muskelschmerzen oder morgens nur schlecht zugreifen zu können, solche Beschwerden kennt fast jeder. Zumeist sind sie harmlos und bei etwas Schonung schnell wieder abgeklungen. Rheuma hingegen bleibt. In der Regel verläuft die Krankheit chronisch und muss lebenslang ärztlich kontrolliert und behandelt werden. Das Leiden ist keine so genannte Zivilisationskrankheit, sondern begleitet die Menschheit schon lange. Bereits der griechische Gelehrte Empedokles beschrieb im 5. Jahrhundert vor Christus entsprechende typische Symptome und fasste sie unter dem Begriff Rheuma („fließender Schmerz“) zusammen.
Wer länger als eine Woche unter stärkeren, nicht erklärbaren Schmerzen und Schwellungen an Gelenken oder Schmerzen und Schwäche von Muskeln leidet, sollte zum Arzt gehen.

Sammelbegriff
Rheuma ist ein Überbegriff für mehr als 100 Erkrankungen. Sie alle äußern sich in chronischen Schmerzen, können aber ganz unterschiedliche Körperteile betref- fen. Manche Krankheitsformen verlaufen leicht, andere führen zu starken Einschränkungen. Selten kann es sogar zu lebensbedrohlichen Situationen kommen.
Rheuma entwickelt sich oft über Jahre unbemerkt und greift zumeist die Gelenke an. Manchmal schädigt es aber auch das Nervensystem oder die Organe.
Da die Ursachen und viele Zusammenhänge noch immer unbekannt sind, können nur die Symptome behandelt werden. Bei frühzeitiger Erkennung und mit konsequenter Therapie lassen sich jedoch schwere Verlaufsformen verhindern oder zumindest stark abmildern. Unabhängig vom Krankheitsbild gilt: Je eher Rheuma erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Erfolgsaussichten!

Signale erkennen
Nehmen Sie die Alarmsignale Ihres Körpers ernst: Lassen Sie sich bei länger andauernden Schmerzen unklarer Ursache unbedingt untersuchen! Nur eine frühe Diagnose ermöglicht eine rechtzeitige Therapie und kann verhindern, dass Sie später unter vermeidbaren Einschränkungen leiden müssen. Wenn Sie eine der nebenstehenden Fragen mit „Ja“ beantworten müssen, sollten Sie mit Ihrem Hausarzt sprechen. Er kann die Gelenke genau untersuchen so- wie erste Blut- und Urinanalysen erstellen. Erhärtet sich der Verdacht auf eine Rheumaerkrankung, wird Ihr Hausarzt Sie an einen Rheumatologen oder Orthopäden überweisen.

Hinweise auf entzündliches Rheuma
Haben Sie morgens steife Finger und können kaum greifen? Stellen Sie ähnliche Probleme in anderen Gelenken oder an der Wirbelsäule fest? Wenn ja: Wie lange halten diese Beschwerden an? Verschwinden diese, wenn Sie sich einige Zeit bewegt haben?

Wachen Sie eventuell regelmäßig nachts, nach einigen Stunden Schlaf, oder am frühen Morgen wegen tief sitzender Rückenschmerzen auf?
Haben Sie Schwellungen an Fingern, Handgelenken oder Zehen? Sind auch andere Gelenke sichtbar geschwollen?

Leiden Sie unter immer wiederkehrenden, unerklärlichen Gelenkschmerzen und/oder deutlicher Muskelschwäche?