Das Fundament für den Erfolg legten drei Schwestern: Merle, Annika und Maike Wittekindt brillierten auf den Matten. Ihre Schwester Katinka hatte dagegen an gleicher Stelle am Vortag Pech: Sie fühlte sich schon in ihrem ersten Kampf von den Wertungsrichtern „verschaukelt”.
Der Ega-Cup ist für die Lauenauer schon seit Jahren ein begehrtes Ziel. Diesmal traten rund 400 Athleten aus acht Ländern, darunter allein aus hundert deutschen Vereinen an. Neben den Wittekindt-Schwestern Annika, Merle und Maike waren Sophie Ting, Sarah Weindl und Sven Weindl in die thüringische Landeshauptstadt gefahren.
Merle Wittekindt begann in der für sie neuen Klasse von 44 Kilogramm. Ein Armhebel gegen eine Holländerin, eine geniale Fußtechnik gegen eine Kämpferin aus Mecklenburg-Vorpommern und schließlich ein Armbeugehebel gegen eine Gegnerin aus Iserlohnbrachte sie ins Finale. Nach der vollen Kampfzeit fehlten indes einige Punkte: So blieb nur die Silbermedaille.
In der gleichen Klasse startete auch Sophie Ting, stieß bereits in ihrem ersten Kampf auf die spätere Siegerin und verpasste auch die Trostrunde.
Annika Wittekindt war mit Hüftwurf bei einer Hamburgerin erfolgreich, setzte ihren Siegesweg geen eine Berlinerin fort, war gegen eine niedersächsische Teamkollegin aus Vorsfelde erfolgreich holte sich schließlich den Turniersieg mit einem Schulterwurf gegen eine weitere Berlinerin. Die Beobachter waren begeistert: Der „Kampfzwerg” zeigte tolles Judo. Bis 48 Kilogramm war nun auch Sarah Weindl am Kämpfen, versuchte alles, konnte aber in ihren beiden Durchgängen nicht punkten.
Als jüngste Lauenauerin trat Maike Wittekindt in der Klasse bis 30 Kilogramm und machte es spannend: Gegen eine Leipzigerin siegte sie erst in der Verlängerung mit einer Vorn-Hintenkombination und überzeugte in der zweiten Runde mit ihren Leistungen die Kampfrichter.
Diese gaben ihr die nötigen Punkte zum Einzug ins Finale. Dort traf sie auf eine Berlinerin, gegen die die hiesige „Löwin” zwar drei Minuten standhielt aber am Ende mit Wertung verlor. Doch schon Silber war für die Debütantin gegen internationale Konkurrenz ein großartiger Erfolg.
Den Schlußpunkt setzte Sven Weindl bis 55 Kilogramm, der mit Losglück im vorgepoolten System nur einen Sieg benötigte, um in die Medaillenränge zu gelangen. Im Kampf um den Einzug ins Finale scheiterte Sven an einem Berliner Judoka und erhielt somit Bronze.
Noch größer war die Freude bei den Mädchen, als der niedersächsische MTV Vorsfeld zwar den Mannschaftssieg errang; die Lauenauer aber noch vor Leipzig auf den zweiten Platz kamen. So brachten sie einen riesigen Silberpokal mit in den Flecken. Foto: al/p.