Damit wird der Rekord von 333 Marktbeschickern von vor einigen Jahren nicht ganz erreicht. Die Zahl ist dabei immer abhängig von der durch die von den Schaustellern angemeldeten Frontlängen ihrer Buden, Verkaufswagen oder sonstigen Attraktionen.
Deutlich zurückgegangen in den zurückliegenden Jahren ist laut Schweer das Auftauchen von Ad-hoc-Gästen in der Frühe des Markttages. „Es hat sich unter den Schaustellern wohl herumgesprochen, dass wir immer komplett ausgebucht sind”, mutmaßt der ehrenamtliche Marktmeister, der diesmal in seinem 18. Amtsjahr mehr als 60 weiteren Bewerbern eine Absage erteilen musste. Bei den Zusagen werden traditionell langjährige Stammgäste bevorzugt behandelt. Zudem achten die Markt-Organisatoren auf einen Erfolg versprechenden Angebotsmix. Gut 30 der Plätze werden von Gewerbebetrieben aus Wiedensahl und Umgebung bezogen.
Die beiden großen Fahrgeschäfte Autoscooter und Musikexpress werden erneut auf dem Marktplatz am Sahl zu finden sein. Drei Kinderkarussells, Ponyreiten und Marktschreier werdend darüber hinaus für Rummel-Flair sorgen. Vergeblich war allerdings erneut das Bemühen Schweers, einen „Haut den Lukas” in den Busch-Ort zu holen. Wenn er darüber spricht, merkt man, wie sehr ihn diese Tatsache grämt.
Das offizielle Marktfrühstück für geladene Gäste beginnt traditionell um 10 Uhr im Saal der Gaststätte Ronnenberg. Nach allen Erfahrungen zurückliegender Jahre herrscht dann allerdings auf der Dorfstraße des Wilhelm-Busch-Ortes bereits seit ein, zwei Stunden reges Treiben. Die Restaurationszelte und örtlichen Gaststätten sind auf einen frühen Ansturm hungriger Markt-Besucher eingestellt.
Während die Räume des neuen „Dörp Kaffee” am Markttag wie auch von „Busch-Keller” und Wilhelm-Busch Geburtshaus geschlossen sein werden, ist die benachbarte große Diele im Hause Horstmann erstmals für Frühstücks- und Kaffee-Gäste geöffnet. Das ehemalige Kaufhaus Niemitz öffnet erneut seine Türen für einen Restpostenmarkt. Dazu präsentieren dort auf einem der größten Ein-Tages-Märkte weit und breit mit erwarteten mehr als 30000 Besuchern das Niedernwöhrener Schuh- und Sporthaus Wilkening sowie erstmals Nerge-Moden aus Echtorf ihre Angebotspalette. Der Förderkreis Wilhelm Busch Wiedensahl und die örtliche Heimatbund-Gruppe sind mit ihrem gemeinsamen Stand erneut am Busch-Denkmal neben der Kirche positioniert.
Am Abend wird es wie schon im Verlauf des gesamten Markttages im Bayernzelt neben der Gaststätte Steuber ebenso Livemusik geben wie im Dunstkeller. Auf Steubers Saal geht am Abend die Disco-Post ab. Vier Toilettenwagen mit Servicepersonal in der Nähe gastronomischer Angebote sind laut Schweer geordert. Neben ihm und Bürgermeister Helmut Schaer sind mehr als 30 ehrenamtlich aktive Wiedensahler in den Ablauf des Marktgeschehens involviert. Der Marktmeister erfüllt dabei in der Woche des Markttages und an den Tagen davor einen Fulltimejob. Doch bereits mit dem Meldeschluss für die Schausteller am 16. Juni hatten die ersten Planungen für den traditionsreichen Martinimarkt in der historischen Drei-Länder-Ecke von Hannover, Schaumburg-Lippe und Preußen begonnen, der heute im 176. Jahr „am Donnerstag um den Martinitag” (10. November) gefeiert wird, wie es in einer Verordnung der Königlich-Großbritannischen-Hannoverschen Landdrostei von 1832 heißt – also aus eben jenem Jahr in dem am 15. April Wiedensahls großer Sohn Wilhelm Busch geboren worden ist.
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