Zu Beginn seiner beruflichen Tätigkeit war der 1944 in Rhede (Kreis Borken) geborene Dr. Hubert Höing als wissenschaftlicher Angestellter am Institut für vergleichende Städtegeschichte an der WWU in Münster tätig. Von 1977 – 1979 arbeitete er als Referent im Hauptstaatsarchiv Hannover. 1980 wurde Höing in die Staatskanzlei versetzt, um sich zentralen Fragen der niedersächsischen Archivverwaltung zu widmen. Im Herbst 1984 wurde er für drei Jahre an das Deutsche Historische Institut in Rom abgeordnet. Dort hatte er für das „Repertorium Germanicum im Vatikanischen Archiv die deutschen Betreffe in den mittelalterlichen Registern der päpstlichen Kurie zu ermitteln und inhaltlich zu erfassen. „ Im Januar 1993 trat ich eher skeptisch als begeistert meinen Dienst in Bückeburg an”, erinnerte sich Höing.
„Als Vorsitzender der Historischen Arbeitsgemeinschaft für Schaumburg haben Sie die Reihe ‚Inventare und kleinere Schriften des Staatsarchivs Bückeburg‘ herausgegeben, und die ‚Schaumburger Studien‘ sind auf 18 Bände angewachsen”, lobte Dr. Dieter Brosius für die Historische Arbeitsgemeinschaft Höings Engagement. „Sie haben es verstanden, den Schaumburgern ihre Geschichte zu vermitteln”, sagte Sigmund Graf Adelmann. Höing und seine Mitarbeiter, so der Geschäftsführer der Schaumburger Landschaft, würden ein benutzerfreundliches Archiv präsentieren, „das meine Arbeit erleichtert hat”.
Für Dr. Helge Bei der Wieden sind Archive heute Dienstleistungsunternehmen. Drei Faktoren seien für ihn wichtig: ein ausreichender Arbeitsplatz, eine freundliche Atmosphäre und benutzbare Bestände. In Bückeburg werde dies „in hervorragender Weise” geboten. Höing habe, so Dr. Bernd Kappelhoff, die Erschließung der Bände in besonderem Maße fortgeführt und die Bestände ergänzt. „Sie haben bleibende Spuren hinterlassen”, so der Präsident des Niedersächsischen Landesarchivs in seinem Grußwort. In seiner Abschiedsrede stellte Höing fest, dass die Werkstatt des Staatsarchivs in Bückeburg Aufgaben für die gesamte niedersächsische Archivlandschaft wahrnimmt. Die Abteilung Sicherungsverfilmung stehe in der Leistungsstatistik – verglichen mit anderen Stellen des Bundes und der Länderarchivverwaltungen – durchweg in der Spitzengruppe. Die Abteilung Restaurierung könne mit ihren innovativen Methoden und arbeitsteiligen Arbeitsabläufen sogar Vorbildcharakter für sich beanspruchen. „Die Bilanz kann sich sehen lassen, in aller Unbescheidenheit darf ich sagen, dass einiges ins Gang gesetzt wurde, was ohne mich nicht zustande gekommen wäre”, so Höing, der sich wünscht, „dass manches davon bleiben wird”. Foto: hb/m