Die Predigt hielt Pfarrer Peter Wolowiec von der Sankt-Sturmius-Gemeinde. Dabei waren diesmal einige durchaus kritische bis selbstkritische Töne zu vernehmen. „Was für eine Kirche sind wir eigentlich geworden?” fragte der katholische Hirte und beklagte die zunehmende Distanz der Menschen zur Kirche - und deren korrespondierende zunehmende Schwäche. Als Gegenmaßnahme rief Wolowiec am „Tag des Heiligen Geistes” zu einer „Pfingst-Initiative” auf.
Zu der Zuhörerschaft auf dem Kirchplatz zählten Mitglieder der Nikolai- und der Johannis-Gemeinde, der Kapellengemeinde Todenmann, der reformierten Jakobi-Gemeinde, der freikirchlichen Gemeinde und der katholischen Sankt-Sturmius-Gemeinde.
Zu Pfingsten wird stets der Geburtstag der Kirche gefeiert. Die biblische Pfingsterzählung übermittelt, wie die Botschaft von Jesus Christus alle Grenzen überwindet und die Menschen aller Völker und Nationen erreicht. Im ökumenischen Gottesdienst soll in dem Zusammenhang deutlich werden, dass die Christen über alle Grenzen der Konfessionen hinweg mehr verbindet als trennt.
Die Ökumenische Bewegung strebt eine weltweite Zusammenarbeit der christlichen Kirchen an und orientiert sich dabei an den frühchristlichen ökumenischen Konzilen. Die Ökumene des 20. Jahrhunderts wurde von den protestantischen Kirchen initiiert, die sich über die christliche Ökumene hinaus auch für eine Verständigung und ein Miteinander mit nichtchristlichen Glaubensgemeinschaften und Gläubigen einsetzen.
Bereits im 19. Jahrhundert kam es zu Gründungen verschiedener Organisationen: Missions- und Bibelgesellschaften, des Christlichen Vereins Junger Männer sowie des Christlichen Studentenweltbundes, in denen sich verschiedene protestantische Gruppen zusammenschlossen. Seit den achtziger Jahren ist die ökumenische Bewegung durch eine zunehmende Übereinstimmung in allgemeinen Glaubensfragen und durch eine stärkere Zusammenarbeit in vielen Bereichen gekennzeichnet. In den Bereichen Friedensarbeit, internationale Entwicklungshilfe und Katastrophenhilfe arbeiten die römisch-katholische Kirche und der Weltkirchenrat eng zusammen. Foto: km