(Rinteln) | Schaumburger Wochenblatt

Lösungs- statt problemorientiert: Mareen Fennert aus der Stadtverwaltung, Ulrich Karl von den Bäderbetrieben, Lutz Hoppe von der Rintelner DLRG und Günter Potthast für die finanzierende Bürgerstiftung Schaumburg. (Foto: ste)

Herausragendes und lösungsorientiertes Engagement

Eigentlich, so Günter Potthast von der Bürgerstiftung Schaumburg, sollte das Projekt der Stiftung „Schaumburg geht schwimmen“ heißen. Doch während man in Rinteln sofort lösungsorientiert in Zusammenarbeit von Verwaltung, Bäderbetrieben, DLRG Ortsgruppe und Bürgerstiftung nach Möglichkeiten zur Umsetzung suchte, fand man zum Frust der Bürgerstiftung in anderen Städten des Kreises eher die Probleme. Hintergrund ist, dass die Bürgerstiftung Schaumburg die Wassergewöhnung und das Schwimmvermögen von Kindern fördern möchte. Unterstützt wird die Bürgerstiftung dabei von der Christel-Schwarz-Stiftung und der Stiftung der Sparkasse Schaumburg. Potthast dankte ganz besonders Mareen Fennert von der Stadtverwaltung Rinteln, die die Koordinatorin aus Sicht der Verwaltung übernommen hatte und Kontakt zu den KiTas pflegte. Auch an Lutz Hoppe als Ausbildungsleiter der Rintelner DLRG ging der Dank von Potthast, denn die DLRG stellte ein starkes Team für das Projekt zusammen. Als dritter Stützpfeiler bei der Umsetzung standen die Bäderbetrieben Rinteln GmbH mit Geschäftsführer Ulrich Karl aufgeschlossen dem Projekt gegenüber. Das Hallenbad Steinbergen wurde sechs Wochen länger geöffnet als regulär. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. 502 KiTa-Kinder aus zehn Rintelner KiTas im Alter von drei bis sechs Jahren lernten mit viel Spiel und Spaß positive Erfahrungen im Wasser zu sammeln und bei einigen auch schwimmen zu können. Das motiviert die Bürgerstiftung Schaumburg dazu, auch für das nächste Jahr eine Zusage für „Schaumburg geht schwimmen” zu geben. Ebenfalls der Schwimmförderung hat sich die „Stiftung für Rinteln“ verschrieben, die Rintelner Familien dabei unterstützte, einen Schwimmkurs zu besuchen. Und der Andrang war so groß, dass Lutz Hoppe und Jörg Balsmeyer von der DLRG Ortsgruppe Rinteln die Kurskapazitäten nach oben schrauben mussten. 14 der 27 Kurs-Kinder schafften die 25 Meter für ihr Seepferdchen und drei Bronzeabzeichen wurden vergeben. Und bei den übrigen Kindern konnten die Schwimmleistungen so gesteigert werden, dass auch sie weitgehend vor ihrer Abnahme zum Seepferdchen stehen. Cornelia Budde von der „Stiftung für Rinteln“ dankte der DLRG und ihren Schwimmtrainern für die Unterstützung ihrer Aktion.
Lösungs- statt problemorientiert: Mareen Fennert aus der Stadtverwaltung, Ulrich Karl von den Bäderbetrieben, Lutz Hoppe von der Rintelner DLRG und Günter Potthast für die finanzierende Bürgerstiftung Schaumburg. (Foto: ste)

Herausragendes und lösungsorientiertes Engagement

Eigentlich, so Günter Potthast von der Bürgerstiftung Schaumburg, sollte das Projekt der Stiftung „Schaumburg geht schwimmen“ heißen. Doch während man in Rinteln sofort lösungsorientiert in Zusammenarbeit von Verwaltung, Bäderbetrieben, DLRG Ortsgruppe und Bürgerstiftung nach Möglichkeiten zur Umsetzung suchte, fand man zum Frust der Bürgerstiftung in anderen Städten des Kreises eher die Probleme. Hintergrund ist, dass die Bürgerstiftung Schaumburg die Wassergewöhnung und das Schwimmvermögen von Kindern fördern möchte. Unterstützt wird die Bürgerstiftung dabei von der Christel-Schwarz-Stiftung und der Stiftung der Sparkasse Schaumburg. Potthast dankte ganz besonders Mareen Fennert von der Stadtverwaltung Rinteln, die die Koordinatorin aus Sicht der Verwaltung übernommen hatte und Kontakt zu den KiTas pflegte. Auch an Lutz Hoppe als Ausbildungsleiter der Rintelner DLRG ging der Dank von Potthast, denn die DLRG stellte ein starkes Team für das Projekt zusammen. Als dritter Stützpfeiler bei der Umsetzung standen die Bäderbetrieben Rinteln GmbH mit Geschäftsführer Ulrich Karl aufgeschlossen dem Projekt gegenüber. Das Hallenbad Steinbergen wurde sechs Wochen länger geöffnet als regulär. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. 502 KiTa-Kinder aus zehn Rintelner KiTas im Alter von drei bis sechs Jahren lernten mit viel Spiel und Spaß positive Erfahrungen im Wasser zu sammeln und bei einigen auch schwimmen zu können. Das motiviert die Bürgerstiftung Schaumburg dazu, auch für das nächste Jahr eine Zusage für „Schaumburg geht schwimmen” zu geben. Ebenfalls der Schwimmförderung hat sich die „Stiftung für Rinteln“ verschrieben, die Rintelner Familien dabei unterstützte, einen Schwimmkurs zu besuchen. Und der Andrang war so groß, dass Lutz Hoppe und Jörg Balsmeyer von der DLRG Ortsgruppe Rinteln die Kurskapazitäten nach oben schrauben mussten. 14 der 27 Kurs-Kinder schafften die 25 Meter für ihr Seepferdchen und drei Bronzeabzeichen wurden vergeben. Und bei den übrigen Kindern konnten die Schwimmleistungen so gesteigert werden, dass auch sie weitgehend vor ihrer Abnahme zum Seepferdchen stehen. Cornelia Budde von der „Stiftung für Rinteln“ dankte der DLRG und ihren Schwimmtrainern für die Unterstützung ihrer Aktion.
Die Mitarbeitenden des Rintelner Weltladens laden zum Jubiläum am heutigen Samstag ein. (Foto: ste)

33 Jahre fairer Handel im Weltladen

Am heutigen Samstag, 27. Juli, feiert der Eine Welt-Laden von 10 bis 16 Uhr sein 33-jähriges Bestehen. Die Eine Welt-Bewegung, die vor 33 Jahren zunächst mit einem Stand auf dem Rintelner Wochenmarkt begann, war im Verlauf in drei weiteren Ladenlokalen in der Bäckerstraße zu Hause, bevor die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen im Sommer 2011 den Sprung in Rintelns Einkaufsmeile in der Klosterstraße 37 wagten. Wurde der Verein anfangs noch von Rintelner Kirchengemeinden unterstützt, so trägt er sich, dank der zwölf ehrenamtlichen Mitarbeitenden, heute selbst. Überschüssige Einnahmen werden ein- bis zweimal im Jahr an Projekte gespendet, zu denen immer eins der Mitglieder einen persönlichen Bezug hat. Heute wird im und vor dem Weltladen gefeiert: Im Angebot gibt es frisch gebackene Quinua-Waffeln und Getränke. Die Trommelgruppe Epba unterhält mit afrikanischen Rhythmen und Gesang um 12 und um 14 Uhr. Ein Glücksrad und ein Upcycling-Angebot laden die Besucher zum Mitmachen ein. Außerdem werden viele der fair gehandelten Waren aus den Bereichen Kunsthandwerk, Kleidung und Dekoration zu Sonderpreisen angeboten. Die Weltladen-Mitglieder freuen sich auf einen bunten Tag mit vielen Gästen.
Jubel, Trubel, Heiterkeit. Drei Tage Altstadtfest im Herzen der Innenstadt.<br> (Foto: ste)

Altstadtfest: Eine der größten Open-Air Partys der Region

Vom 9. bis 11. August wird in Rinteln gefeiert. Das Altstadtfest im Herzen der historischen Altstadt bietet drei Tage lang jede Menge Musik und Attraktionen für Jung und Alt. Ein Stadtfest in dieser Art ist selten geworden. Dank treuer Sponsoren kann auch in diesem Jahr eine der größten Open-Air-Partys der Region stattfinden. Am Freitagabend geht die Party ab 20 Uhr auf allen drei Bühnen los. Auf der Volksbank-Bühne auf dem Marktplatz wird Bürgermeisterin Andrea Lange das Altstadtfest offiziell eröffnen und anschließend können die Besucher des Festes mit einer erlesenen Top-Auswahl an Bands verschiedener Musikrichtungen feiern. Am Samstagnachmittag beginnt das Bühnenprogramm um 15 Uhr mit einem bunten Mix aus Musik, Tanz und einem Kinderprogramm. Am Samstagabend kommen dann die „Indiegos” auf die Extaler-Bühne mit Ex-MTV-Mann Markus Schultze am Mikro. Auf der Sparkassen-Bühne wartet der Schlagerzirkus als Garant für Stimmung und Spaß. Auf der Volksbank-Bühne kann mit der Liveband Prime gefeiert werden. Am Sonntag geht es munter weiter mit einem vollen Programm auf allen drei Bühnen. Auch für die Unterhaltung der jüngeren Gäste ist an diesem Wochenende gesorgt. Mit Musik für aufgeweckte und tanzbegeisterte Kinder wird Christian Hüser die jüngeren Besucher am Samstag begeistern. Eine Puppenbühne, ein Kinderkarussell und Kinderschminken runden das Programm für die jüngsten Gäste ab. Zudem werden viele weitere Künstler sowie Rintelner Vereine das Programm in den drei Tagen bereichern. Der Flyer mit allen Informationen und Programmpunkten wird auf der Internetseite www.rinteln.de zu finden sein. Was gibt es noch? Samstag und Sonntag sind Stühle vor der Sparkassenbühne aufgestellt, gastronomisch gibt es ein abwechslungsreiches Angebot, in der Fußgängerzone laden bunte Marktstände zum Bummeln ein und am verkaufsoffenen Sonntag öffnen in der Zeit von 13 bis 18 Uhr die Einzelhandelsgeschäfte in der Innenstadt.
Der Verlag „Der Schelm“ hat seinen Sitz mittlerweile ins Ausland verlegt. Drei seiner Mitarbeiter wurden jetzt vom OLG Dresden wegen der Bildung einer kriminellen Vereinigung verurteilt. (Foto: ste)

Rechtsextreme Aufkleber aus Nazi-Verlag und Neonazi-Shop

Rintelns Ampelmasten, Verkehrsmasten, Mülleimer und mehr sind zugepflastert mit Aufklebern, deren Inhalt aufmerksam machen sollten. Schaut man genau auf die Herkunft der Aufkleber, dann fallen Internetauftritte wie „politaufkleber” und „druck88” ins Auge. Hinter „druck88” steckt der Thüriger Neonazi Tommy Frenck (Quelle Wikipedia), der aus seiner rechtsextremen Einstellung keinen Hehl macht. Er pflegt gute Kontakte zum Herausgeber des Magazins „Compact“, das jetzt durch Bundesinnenministerin Nancy Faeser verboten wurde. Durchsuchungen beim Herausgeber Jürgen Elsässer wurden angeordnet und durchgeführt (Quelle: Tagesschau). Frenck ist auch Herausgeber des Buches „Die 88 besten Fleischgerichte aus dem Reich“ und nennt als Schlagwortsuche unter anderen „nazigoreng“. In Frencks Shop werden unter anderem auch Fahnen mit dem Aufdruck „Deutschland – Betreten verboten“ angeboten. Ein Aufkleber, der im ersten Moment eher unverdächtig aussieht, wirbt für den Verlag „Der Schelm“. Auch dahinter versteckt sich ein 2014 gegründeter nationalsozialistischer und antisemitischer Verlag, der von einem im Ausland stehenden Server unter anderem auch eine unkommentierte Ausgabe von Hitlers „Mein Kampf“ vertreiben soll (Quelle Wikipedia). Wie die TAZ berichtet, wurden jetzt drei Akteure des Verlags zu Freiheitsstrafen wegen der Bildung einer kriminellen Vereinigung durch das OLG Dresden verurteilt. Das Schaumburger Wochenblatt fragte nach in der Rintelner Stadtverwaltung, wie man grundsätzlich mit Aufklebern an den Masten umgehe. Die Antwort aus dem Rathaus ließ nicht lange auf sich warten: „Nach Rücksprache mit den Stadtwerken der Stadt Rinteln wurde uns mitgeteilt, dass diese vor geraumer Zeit mit der Entfernung der Aufkleber an Laternenmasten begonnen haben. Was die Entfernung von (normalen) Aufklebern/Bemalungen an Ampel-, Verkehrsmasten sowie Mülleimern angeht, hat diese Aufgabe derzeit keine Priorität. Momentan ist der städtische Baubetriebshof mit der Sanierung der durch die Arbeiten für die Deutsche Glasfaser verursachten Schäden an Straße und Gehwegen beschäftigt und ausgelastet. Allerdings, so Stadtjurist Jan Boße, werden bei extremistischen Aufklebern dieser Art diese nach Kenntnis durch die Stadt sofort entfernt.
„Fit mit dem Pedelec”Angebotsvielfalt für die Generation „50+”
Technische Probleme - Bürgerbüro geschlossenHistorische Fachwerkstadt erkundenHandarbeitsrunde im Mehrgenerationenhaus RintelnStatt Süßigkeiten: Spaß und Bildung in die Schultüte
„Coffee with a cop” heute auf dem Wochenmarkt
Story-WalkKabarettistischer Leseausflug
Kunst im KlosterPool-Party verschobenWanderung Kameslandschaft
Die Akteure des NABU Rinteln, Imkerverein, Obst- und Gartenbauverein und Heimatbund freuen sich über die gelungene Kooperation bei der Wiederbelebung der ehemaligen Schnittger-Pavillons als Naturpavillon. (Foto: ste)

Der Naturpavillon: Schaufenster für vier Vereine

Für Beate Wittenberg aus dem Imkerverein, Dr. Stefan Meyer vom Heimatbund, Manfred Langemeier vom Obst- und Gartenbauverein und Dr. Nick Büscher vom Rintelner NABU sind die ehemaligen Schnittger-Pavillons, jetzt „Naturpavillon“, ein echter Glücksgriff. Die vier Vereine haben sich zusammengeschlossen, um neues Leben in die alten und lange leerstehenden Gebäude zu bringen. Die Gebäude haben durchaus einen ortsbildprägenden Charakter, so Dr. Stefan Meyer, der froh ist, dass ein Abriss der Pavillons vom Tisch ist. In Eigenregie mit sehr viel ehrenamtlicher Arbeit und viel Recyclingmaterial aus der abgerissenen Kita in Krankenhagen wurde aus einem Teil der Pavillons ein echtes „Schaufenster für Vereine“. Hier, so Dr. Nick Büscher, werde man gesehen und das könnte auch das Vereinsleben in jedem der vier teilnehmenden Vereine beleben. Nachhaltigkeit und Ressourcen schonen stand beim Ausbau ganz oben auf der Liste. Die Küche und sogar Sanitärausrüstungen wurden aus der Kita Krankenhagen vor dem Schrott gerettet, Türen und Zargen wurden wiederverwendet und auch Fliesen, die noch Zuhause bei Vereinsmitgliedern nutzlos rumlagen, wurden verwendet. Auch Tische und Stühle aus dem alten Brückentorsaal fanden eine weitere Verwendung. So musste die Stadt Rinteln lediglich 2.000 Euro Materialkosten zur Verfügung stellen und insgesamt errechnten die Vereine eine Ersparnis von rund 30.000 Euro an Sanierungskosten für die Stadt. Durch die Arbeiten seien die Vereine auch weiter zusammengewachsen. Schon vorher gab es Überschneidungen, wie beispielweise beim Bienenschaugarten „Melissa“. „Die Kooperation ist also nicht vom Himmel gefallen“, so Dr. Nick Büscher. Die Räume werden nun für Vereinstreffen, Vorträge, Work-Shops, den NABU-Stammtisch am ersten Dienstag im Monat ab 19 Uhr (offen für Alle), den Imkertreff an jedem zweiten Mittwoch im Monat ab 19 Uhr, für Führungen des Heimatbundes mit Kindern zum Thema „Stadt und Natur“ oder auch für das Erzählcafé genutzt. Gundi March-Asche stellte eine Ausstellung zusammen über die sieben Geschäfte, die während ihrer Kindheit in den Pavillons untergebracht waren. Mittelfristig wollen die Akteure noch Teile des dahinterliegenden Hofbereichs nutzen und könnten über ihre Kontakte auch Fördermittel dafür einwerben. Großes Lob zollen die Vereine auch Bürgermeisterin Andrea Lange und Stefanie Popp von der Wirtschaftsförderung, die sie sehr unterstützten. Der Dank geht auch an die Stiftung für Rinteln, die die Nebenkosten der Gebäude übernimmt. Perspektivisch könnten sich die vier Vereine noch eine Erweiterung mit einem Regionalladen, einem Sommer-Café und Räumen für kreative Ideen vorstellen. Vorerst ist man jedoch froh, dass die Pavillons fertig sind und schon jetzt gut angenommen werden. Viele Interessierte fanden sich auch zur Eröffnung ein und freuten sich über die Vielfalt und das Leben in den Räumlichkeiten.
Dr. Norbert Handke ist der neue Radverkehrsbeauftragte der Stadt Rinteln und ein Traum von ihm wäre eine zweite Brücke über die Weser, nur für Radverkehr.  (Foto: ste)

Stadt der Bedenkenträger in Sachen Radverkehr

In Sachen Verkehrsplanung ist Dr. Norbert Handke ein echter Profi. Schon bei seinem Studium als Bauingenieur hatte er Lust auf Verkehrsplanung und war Assistent von Prof. Dr.-Ing. Robert Schnüll am Institut für Verkehrswirtschaft, Straßenwesen und Städtebau. Verkehrsvorbereitende Planungen für die EXPO 2000, die Fußball-WM 2006 und die Olympischen Spiele in London 2012 folgten und zuletzte war Handke noch tätig in der Verkehrstelematik und ist Dozent an der Hochschule Bielefeld für Verkehrsbau. Am Ende seiner Berufszeit wollte Handke noch etwas für seine Heimatstadt tun und bewarb sich als Radverkehrsbeauftragter. Diese Stelle hat er jetzt erhalten für Rinteln, Auetal und Hess. Oldendorf mit 15 Stunden pro Woche. Was er in den nächsten zwei Jahren, so lange läuft sein Vertrag, reißen will, schildert er in einer Pressekonferenz. Zuerst wird ab Juli eine Fahrradzone im westlichen Wohnquartier rund um die „Drift“ entstehen. Dann geben hier Fahrräder die Geschwindigkeit vor und dürfen sogar nebeneinander fahren. Mit den Schulen will Handke dann in Kontakt treten und günstige Anfahrtswege für Schüler ausloten. Das Problem Weserbrücke und Radverkehr ist dagegen weitaus schwieriger. Die Brücke steht unter Denkmalschutz und Markus Brockmann von der Niedersächsischen Landesbehördefür Straßenbau und Verkehr deutete bereits an, dass Räder auf Gehwegen der Brücke aufgrund des zu niedrigen Brückengeländers eigentlich nicht erlaubt seien. Auch der Seniorenbeirat der Stadt Rinteln kritisiert diese Tatsache. In Minden werde deshalb bereits das Brückengeländer aufgeschweißt, in Rinteln geht das aus Denkmalschutzgründen nicht. Deshalb will Handke auch das Thema einer neuen Radverkehrsbrücke über die Weser nicht aus den Augen verlieren: „Denkverbote in diese Richtung gibt es nicht!“ Er werde versuchen, Fördermittel für Radverkehrsmaßnahmen einzuwerben. In seinen zwei Jahren werde er aber auch nicht holländische oder münsteraner Verhältnisse beim Radverkehr hinbekommen. Für Maria Rollinger und Ute Bargenda von der Interessengemeinschaft Radverkehr wäre es schon ein Erfolg, wenn sich überhaupt etwas bewegen würde: „Rainer Dargel vom Verkehrsplanungsbüro hat auf einer unserer Sitzung gesagt, dass er noch nie so viele Bedenkenträger in Sachen Radverkehr erlebt habe wie in Rinteln!“
Mancherorts bieten die Baustellen, die die Firma „Soli Infratechnik GmbH” aus Isernhagen hinterlassen hat, ein Bild der Verwüstung. Jetzt sind Firmen für die Nachfolgearbeiten der insolventen Firma gefunden worden.  (Foto: ste)

Erst einmal die größten Schäden beseitigen

Wie geht es weiter mit der Beseitigung der Schäden, die beim Ausbau des Glasfasernetzes im Stadtgebiet von Rinteln entstanden sind? Überall klaffen Löcher in Straßen, sind aufgefräste Streifen nur notdürftig verschlossen. Die Frage des „Wie geht es weiter” wollte das SW geklärt haben von der Stadt Rinteln als Straßenbaulastträger der innerörtlichen Straßen und Uwe Quindt, Leiter des Tiefbau- und Umweltamtes, antwortet: „Die Deutsche Glasfaser hat mitgeteilt, dass der Ausbau in der Stadt Rinteln nicht mit Soli Infratechnik GmbH, Isernhagen, fortgeführt wird. Gleichzeitig hat sich die Deutsche Glasfaser darum bemüht, eine Firma für die Nachfolgearbeiten zu finden. Dieses gestaltete sich als sehr schwierig. Zwischenzeitlich konnte eine Firma gefunden werden, die die Mängelbeseitigung an den Pflasterflächen vornimmt. Ebenso wurde eine Asphaltfirma gefunden, die die Asphaltflächen sukzessive wieder schließen wird. Ziel hierbei ist es, zunächst die größten Schäden unter dem Aspekt der Wiederherstellung der Verkehrssicherheit kurzfristig zu beseitigen!” Und weiter: „In der Verwaltung werden zurzeit durch das Tiefbau- und Umweltamt die Beschwerden und Mängel aufgenommen und an die Deutsche Glasfaser weitergegeben.” Wer also Fragen oder Beschwerden über Schäden und Mängel bei der Bauausführung feststellt, sollte sich direkt mit der „Deutsche Glasfaser” telefonisch unter der Servicenummer 02861/8133400 in Verbindung setzen oder das Kontaktformular ausfüllen, das unter www.deutsche-glasfaser.de/service/kontakt zu finden ist.
Erstmals mit dabei: Der Shantychor „Störte Bäcker” aus Hannover. (Foto: privat)

Hafenfest mit musikalischen und kulinarischen Leckerbissen

Für Freunde der maritimen Musik ist das Rintelner „Hafenfest“ Jahr für Jahr ein fester Termin im Kalender. Jetzt findet es zum achten Mal am 6. und 7. Juli am Alten Hafen in direkter Nähe zur katholischen Kirche statt und die Vereinigten Chöre Rinteln (VCR) als Ausrichter versprechen musikalische und kulinarische Leckerbissen. Start ist am Samstag um 15.30 Uhr, wenn das Fest durch den Vorsitzenden der VCR, Prof. Hans Hübner, und durch Rintelns Bürgermeisterin Andrea Lange eröffnet wird. Und dann startet eine musikalische Seemannsreise rund um die Welt unter dem Dirigat von Viktor Pidpalyy und der Moderation von Thomas Gieselmann. Ein besonderes Highlight wird der Auftritt der „Störte Bäcker“ aus Hannover um 16.30 Uhr sein. Der Shantychor der Bäckerinnung tritt zum ersten Mal in Rinteln auf. Um 17.45 Uhr folgen die bekannten „Blauen Jungs“ aus Porta Westfalica und zwischen 19 und 21 Uhr gibt es Blasmusik aus Möllenbeck. Singende Seebären folgen und gegen 21.45 Uhr klingt der Tag aus. Der Sonntag startet mit einem ökumenischen Gottesdienst ab 10.30 Uhr mit Pastor Heiko Buitkamp. Ab 11.45 Uhr legen sich die Mannen der VCR ins Zeug, um das Publikum mit „La Paloma“, „I am sailing“ und mehr zu erfreuen. Das Publikum wird mit Rudelgesang einbezogen und um 14.45 Uhr kommt der Shantychor „Frische Brise“ aus Lauenau auf die Bühne. Reichlich Verpflegung in den liebevoll gestalteten Ständen komplettiert ein Hafenfest, wie es seit Jahren beliebt ist. Der Eintritt ist frei und für Sitzgelegenheit ist gesorgt.
Herbert Limberg und Ehefrau Bärbel sind Zeitzeugen der Gebietsreform und überzeugt davon, dass alle Ortsteile und die Stadt Rinteln davon profitierten. (Foto: ste)

Nur zusammen ist Rinteln stark

Rintelns Bürgermeisterin Andrea Lange zeigte sich anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Gebietsreform stolz auf die „...größte und wirtschaftsstärkste Stadt des Landkreises“, betonte aber auch: „Nur zusammen ist Rinteln stark!“ Dabei ließ sie keinen Zweifel daran, dass der Stadt ihre 18 Ortsteile wichtig sind. Das, so Lange, zeige sich auch an Ratsentscheidungen, die vielfach die Belange auch der Ortsteile berücksichtigten. Thomas Gieselmann als Vorsitzender des Stadtmarketingverein „Pro Rinteln“ und Jakob Gokl von der Schaumburger Zeitung moderierten dann ein Programm, dass von der städtischen Programmmanagerin Stefanie Popp zusammengestellt wurde. Auf der Bühne startete das mit der Eröffnung durch die Bürgermeisterin und die freute sich, dass nach 2009, als man 35 Jahre Gebietsreform mit dem Programm „Aller guten Dinge sind 18“ feierte, jetzt die 50 Jahre gefeiert werden können. Der „Meilenstein Gebietsreform“ sei entstanden, als der bereits seit den 1960er Jahren aufkeimende Gedanke von leistungsstarken, modernen und bürgerorientierten Verwaltungen größerer Verwaltungseinheiten entstand. Damals, so Lange, habe es noch 4.231 Gemeinden gegeben mit vielen Verwaltungseinheiten unter 1.000 Einwohnern! Die Lust auf Eingemeindung war jedoch auch bei den Rintelner Ortsteilen anfangs begrenzt, denn in den selbstständigen Gemeinden sah man nicht nur die Vorteile, auch der Verlust der Eigenständigkeit war Diskussionsthema. Aus der anfangs „...mühsamen Beziehung“, die im Gebietsänderungsvertrag am 6. Februar 1973 unterzeichnet wurde, sei jedoch eine tolle Stadt Rinteln geworden. Als Zeitzeugen und damaligen Bürgermeister von Todenmann konnte das Orga-Team Herbert Limberg als Ehrengast gewinnen, der sich den Fragen der Moderatoren stellte. Auch für ihn war die Gebietsreform retrograd betrachtet ein Gewinn für alle Ortsteile. Von der Unterzeichnung des Vertrags bis 1976 führte ein Interimsrat die Geschäfte der Stadt. Er bestand aus den Ortsbürgermeistern der Ortsteile und Ratsmitgliedern aus Rinteln. Rinteln, so Lange, sei heute nicht nur Bewahrer der Vergangenheit, sondern auch Gestalter der Zukunft. Ein großtes Lob für Rinteln gab es von Landrat Jörg Farr, der die Stadt über das Maß hinaus als attraktiv und eine besondere Perle im Landkreis empfand. Wunderschön und vielfältig sei die Stadt mit einer traumhaften Innenstadt und einer tollen Umgebung. Farr betonte die enge Verbundenheit von Landkreis und Stadt und forderte: „Bleiben sie so positiv und zupackend wie in den letzten 50 Jahren!“ Den ganzen Tag über präsentierten sich die Stände der Rintelner Ortsteile mit den jeweiligen Besonderheiten ihrer Ortsteile in der Stadt; bei einer guten Resonanz der Menschen, die die Fußgängerzone in stattlicher Zahl bevölkerten.
Eintrag von Piergiulio Ruhe in das Goldene Buch der Stadt Rinteln mit den beiden Meistergürteln der IBO und IBF. (Foto: ste)

Ein großartiger Sportbotschafter der Stadt

Bürgermeisterin Andrea Lange fand im historischen Ratssaal der Stadt Rinteln die richtigen Worte für die Ehrung des Box-Europameisters der zwei größten Box-Weltverbände IBF (International Boxing Federation) und IBO (International Boxing Organisation). Sie hatte auf Anregung von Heinrich Sasse (WGS) Ruhe eingeladen, um sich in das Goldene Buch der Stadt Rinteln einzutragen und vollzog nach eigenen Angaben eine der „...angenehmsten Verpflichtungen einer Bürgermeisterin”. „Nie im Leben hätte ich gedacht, dass ich einmal einem Box-Champion ehren darf”, so Lange zu dem 28-jährigen Ausnahmesportler mit Doppelstaatsangehörigkeit deutsch und italienisch. Er sei ein großartiger Sportbotschafter der Stadt Rinteln in der ganzen Welt. Ruhe startete seine sportliche Karriere beim SC Rinteln als Fußballer. Aus dieser Zeit kennt auch Heinrich Sasse „Toto”, wie er von seinen Freunden genannt wird. „Ich dachte eigentlich, dass Toto Europameister im Fußball wird”, so Sasse, der die sportlichen Qualitäten seines damaligen Schützlings früh erkannte und würdigte. Doch Fußballer, so Ruhe, würden nach 30 Minuten gemeinschaftlichen Trainings mit Boxern schon in die Knie gehen: „Da sind wir gerade aufgewärmt!” 2018 startete Ruhe seine sportliche Laufbahn als Boxer, wurde 2019 Deutscher Meister seiner Gewichtsklasse und fuhr einen Sieg nach dem anderen ein. 16 Siege in 17 Profikämpfen sind seine bisherige Bilanz. 2021 wurde er Mittelmeermeister und jetzt der Europameistertitel. Sein Gegner war am 4. Mai in Ludwigshafen Joshua Niyanzi aus Uganda und nach seinem Sieg konnte er sich die beiden Meistergürtel der IBO und IBF sichern, die er jetzt im Rathaus auch bei sich hatte. Im Beisein seiner Familie und Freunde trug sich der sympathische Sportler in das Goldene Buch ein und ist damit einer von drei Ausnahmesportler, die diese Ehre hatten. In Rinteln eröffnet Pierguilio Ruhe am 27. Juli seinen eigenen „Boxclub Rinteln e.V.”.
Die Erste Polizeihauptkommissarin Melanie Meinke stellt zusammen mit Sebastian Bode und Frank Schäfer die Polizeiliche Kriminalstatistik für den Dienstbereich Rinteln vor. <br> (Foto: ste)

Leicht rückläufige Fallzahlen bei steigender Aufklärung

Frank Schäfer als Leiter des Kriminalermittlungsdienstes, Sebastian Bode als derzeitiger Leiter des Einsatz- und Streifendienstes und Kommissariatsleiterin Melanie Meinke präsentierten jetzt die „Polizeiliche Kriminalstatistik“ für das Rintelner Kommissariat und stellten dabei leicht sinkende Fallzahlen (2.298 Fälle) bei gleichzeitig steigender Aufklärung (64,36 Prozent) fest. Eigentlich ein Traumergebnis, doch auch hier gilt: Statistik ist das eine, die Realität das andere. Da wird nämlich unterschieden zwischen den verschiedenen Deliktsfeldern und die sind zum Teil für das subjektive Sicherheitsempfinden der Bevölkerung von Bedeutung. Steigende Fallzahlen werden bei Waren- und Kreditbetrugsdelikten festgestellt. Das, so Schäfer, sei der Anonymität des Internets geschuldet und bereite den Sachbearbeitern viel Arbeit. Bei Diebstahlsdelikten zeigen die Zahlen nach unten und die Aufklärung von Taten steigt. Doch bei den schweren Diebstählen, darunter fallen auch Einbrüche, steigen die Zahlen wieder leicht und die Aufklärung stagniert. Das führt Schäfer auch darauf zurück, dass die Täter immer vorsichtiger bei ihren Taten agieren und Spuren schwer zu finden sind. Stagnierende Zahlen meldet das Kommissariat bei den Zahlen der „Häuslichen Gewalt“, während die in benachbarten Dienststellen steigen. Hier habe man eine besonders aufwendige Handlungsanleitung bei der Bearbeitung zu befolgen, da es in diesem Deliktsfeld Fälle gibt, die bis zum Tod eines Lebenspartners führen. „Doch die Dunkelziffer an Delikten schätzen wir hier als sehr hoch ein“, so Schäfer.
So sieht eine „Treppe“ auf dem Pilgerweg von Deckbergen zur Paschenburg aus. Prof. Dr. Gert Armin Neuhäuser forderte Ausbesserung. (Foto: ste)

Antworten für Anfragen kommen ins Protokoll

Warum stellen einige Ratsmitglieder unter dem Tagesordnungspunkt „Anfragen“ ihre Fragen an die Verwaltung, statt sie im Vorfeld per Mail oder am Telefon zu stellen? Die Antwort hierzu muss nicht erst im Protokoll beantwortet werden, wie die meisten Anfragen im Rat, die Antwort lautet schlicht und einfach: Es ist eine größere Öffentlichkeit zu erwarten als bei vorherigen Fragen an die Verwaltung. Und so war es ein ganzer „Anfragenstrauß“, den Prof. Dr. Gert Armin Neuhäuser wissen wollte, untermauerte medienwirksam mit Fotos. Da war zum einen das großflächige Steinbeet an der Grafensteinerhöh', die marode Treppensituation auf dem Pilgerweg Deckbergen Richtung Paschenburg, die Mähsituation auf dem Verbindungsweg nach Möllenbeck und die Sanierung des Weges mit einer mehrschichtigen Bitumendecke, wie es mit dem Umbau des Brückentores weitergehe und so weiter. Bürgermeisterin Andrea Lange kritisierte, dass Neuhäuser die bildunterlegten Anfragen erst im Rat stellte und nicht vorher an die Verwaltung sandte: „Dann hätten sie heute Abend schon verbindliche Antworten bekommen!“ Doch auch die anderen Ratsmitglieder hatten Fragen, so zum Beispiel Carsten Ruhnau, der wissen wollte, ob die Stadt die Verkehrssituation im Bereich der Friedrich-Wilhelm-Ande-Straße im Blick habe. Hat sie, so Jan Boße, der auch weiterhin einen hohen Kontrolldruck ankündigte. Matthias Wehrung wollte wissen, warum es immer weniger Blumenschmuck an den Häusern des Marktplatzes gibt, auch seien die Fugen am Brunnen mittlerweile so marode, dass er sie ausgebessert haben wollte. Ulli Seidel wollte den Sachstand zur gesperrten Brücke bei „Bergsiek“ wissen, die nach dem Hochwasser stark beschädigt wurde. Die Brücke, so Stefan Eggert-Edeler, müsse neu gebaut werden und das müsse aufgrund der Höhe der Kosten über den Haushalt geregelt werden. Auch müsse sie auf einem anderen Niveau gebaut werden. Zur Frage, was eigentlich Stand beim Radfahrkonzept sei, wusste Jan Boße: „Das Ordnungsamt hat bereits verkehrsbehördliche Anordnungen vorbereitet für eine Fahrradzone im westlichen Wohnquartier!“ Anna-Lena Tegtmeier wollte wissen, warum denn immer noch die Sperrschilder an der Brücke „Fockenkump“ stehen und Kritik am Zustand der Altkleidercontainer an der Ostertorstraße übte Veit Rauch, der forderte: „Wenn der Betreiber nicht für Ordnung sorgt, sollte er keine neue Konzession erhalten!“ Bodo Budde berichtete aus Goldbeck, dass dort ein Grundstück an der Bösingfelder Straße total vermüllt sei und er bat das Ordnungsamt um Einschreiten.
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