(Rinteln) | Schaumburger Wochenblatt

Juliane Weiss und Wolfgang Westphal präsentieren das neue Kulturprogramm des Kulturring e.V., bei dem die Theaterstücke erstmals in der neuen Aula des Gymnasium Ernestinum aufgeführt werden.  (Foto: ste)

Druckfrisches Kulturprogramm mit Highlights

Der Vorsitzende des Kulturring Rinteln e.V., Wolfgang Westphal, und die Geschäftsführerin des Vereins, Juliane Weiss, stellten jetzt das druckfrische Programm des Kulturring für die Saison 2024/2025 vor. Und dabei steht vor allem eines im Fokus: Der neue Saal der Aula im Gymnasium Ernestinum muss beweisen, dass er hält was lange versprochen wurde. Westphal und Weiss sind da zuversichtlich, zumal die Technik auch für tonunterstützende Maßnahmen ausgelegt ist. Jetzt bleibt die Hoffnung, dass die Menschen das Angebot auch annehmen und wieder fleißig ins Theater gehen, sich A-Capella anhören, sich von Comedy unterhalten lassen und beim ersten „Table-Quiz“ mitmachen. Die Feuerprobe für die Aula mit ihren 350 Sitzplätzen ist beim ersten Theaterstück „Nein zum Geld“ am 26. September. Die rabenschwarze Komödie von Flavia Coste startet um 20 Uhr und Karten dazu gibt es – wie zu allen Veranstaltungen – im Büro des Kulturring im Rathaus, Klosterstraße 20. Der Saisonstart ist allerdings bereits an diesem Sonntag, wenn in der Klosterkirche Möllenbeck das Göttinger Symphonie Orchester unter der Leitung von Wolfgang Westphal Stücke von Anton Bruckner und Richard Wagners „Isoldens Liebestod“ spielt. „Und das bei freiem Eintritt“, so Westphal. Er schwärmt: „Wer bei Isoldens Liebestod nicht im Meer der unendlichen Liebeswonne schwimmt, dem ist nicht zu helfen!“ Mit im Programm des Kulturring sind auch Aufführungen im Ratskellersaal, beispielsweise das Table-Quiz. Das Heft des Kulturprogramm gibt es in der Sparkasse und Volksbank sowie im Rathaus und an vielen öffentlichen Stellen, an denen Informationshefte ausgelegt sind.
Juliane Weiss und Wolfgang Westphal präsentieren das neue Kulturprogramm des Kulturring e.V., bei dem die Theaterstücke erstmals in der neuen Aula des Gymnasium Ernestinum aufgeführt werden.  (Foto: ste)

Druckfrisches Kulturprogramm mit Highlights

Der Vorsitzende des Kulturring Rinteln e.V., Wolfgang Westphal, und die Geschäftsführerin des Vereins, Juliane Weiss, stellten jetzt das druckfrische Programm des Kulturring für die Saison 2024/2025 vor. Und dabei steht vor allem eines im Fokus: Der neue Saal der Aula im Gymnasium Ernestinum muss beweisen, dass er hält was lange versprochen wurde. Westphal und Weiss sind da zuversichtlich, zumal die Technik auch für tonunterstützende Maßnahmen ausgelegt ist. Jetzt bleibt die Hoffnung, dass die Menschen das Angebot auch annehmen und wieder fleißig ins Theater gehen, sich A-Capella anhören, sich von Comedy unterhalten lassen und beim ersten „Table-Quiz“ mitmachen. Die Feuerprobe für die Aula mit ihren 350 Sitzplätzen ist beim ersten Theaterstück „Nein zum Geld“ am 26. September. Die rabenschwarze Komödie von Flavia Coste startet um 20 Uhr und Karten dazu gibt es – wie zu allen Veranstaltungen – im Büro des Kulturring im Rathaus, Klosterstraße 20. Der Saisonstart ist allerdings bereits an diesem Sonntag, wenn in der Klosterkirche Möllenbeck das Göttinger Symphonie Orchester unter der Leitung von Wolfgang Westphal Stücke von Anton Bruckner und Richard Wagners „Isoldens Liebestod“ spielt. „Und das bei freiem Eintritt“, so Westphal. Er schwärmt: „Wer bei Isoldens Liebestod nicht im Meer der unendlichen Liebeswonne schwimmt, dem ist nicht zu helfen!“ Mit im Programm des Kulturring sind auch Aufführungen im Ratskellersaal, beispielsweise das Table-Quiz. Das Heft des Kulturprogramm gibt es in der Sparkasse und Volksbank sowie im Rathaus und an vielen öffentlichen Stellen, an denen Informationshefte ausgelegt sind.
Der Kammerchor „Cantemus“ aus Bückeburg ist Teil des Jahreskonzert des Blockflötenensembles des RKM. (Foto: privat)

Konzert mit Kammerchor und Blockflötenensemble

Das Rintelner Kolleg Musikerziehung (RKM) läd am Samstag, 21. September, zu seinem Jahreskonzert um 18 Uhr in die Jakobi Kirche am Kollegienplatz ein. Das Blockflötenensemble des RKM unter der Leitung von Heidrun Wisser und der Kammerchor Cantemus aus Bückeburg unter der Leitung von Stephanie Feindt haben ein abwechslungsreiches Programm erarbeitet. Der Kammerchor Cantemus Bückeburg wurde 2004 gegründet - zunächst mit nur sechs Sängerinnen und Sängern - um Madrigale bei den Gala-Abenden der Fürstlichen Hofreitschule zu Gehör zu bringen. Mittlerweile fügt sich der Kammerchor Cantemus fest in das musikalische Bild der Stadt ein, Konzerte im Schloss, in Kirchen und in der näheren Umgebung finden regelmäßig statt. Das Blockflötenensemble (früher Kammerspielkreis) ist seit 33 Jahren unter der Leitung von Heidrun Wisser und hat schon bei Rundfunkaufnahmen mitgewirkt sowie Konzertreisen nach Bulgarien unternommen. Das Konzertprogramm führt durch viele Jahrhunderte, von Madrigalen der Renaissance bis hin zu Spirituals, von Opernarien und Liedern von Mendelssohn Bartholdys und Schumann bis hin zu Stücken von Telemann, Vivaldi und andere. Das Konzert wird vom Kulturring e.V., der Sparkasse Schaumburg und der Volksbank in Schaumburg und Nienburg eG unterstützt. Der Eintritt ist frei.
Erstes Training an der Weser, in unmittelbarer Nähe zur Bodega-Strandbar: Torjäger Ian Weber (24, GWD Minden) wird von Freundin und Abwehrspezialistin Maxi Mühlner (22, HSG Blomberg-Lippe) hart aber fair gestoppt. (Foto: Kai Wessel)

Verliebt in Rinteln
Sächsisch-hessisches Handballpaar bezieht Wohnung mit Weserblick

Er ist zum Zweitligisten GWD Minden gewechselt, sie zum Bundesligisten HSG Blomberg-Lippe. Schon jetzt gibt es einen Gewinner – und der heißt Rinteln. Die Wohnungssuche hat ein junges Handballpaar quer durch die Region geführt. Am Ende reichte Maxi Mühlner (22) und Ian Weber (24) ein Stadtbummel, um sich für Rinteln zu entscheiden. Beide haben die Stadt an der Weser schon nach wenigen Tagen ins Herz geschlossen. Besonders angetan sind die Handballprofis von Architektur und Infrastruktur: „Die Fachwerkhäuser erinnern mich an meine Heimat“, sagt die Leipzigerin Maxi Mühlner. Ihr Lebenspartner Ian Weber stammt aus Darmstadt. Er schätzt die Einkaufsmöglichkeiten. Und ihm gefällt, dass Rinteln überschaubar ist: „Nicht zu groß, nicht zu klein, sehr gemütlich.“
Pastor Dr. Jörg Mosig, Katrin Strube vom Niedersächsischen Amt für Denkmalpflege, Architekt Heinfried Stuve, Stefan Eggert-Edeler vom Bauamt der Stadt Rinteln, Steffen Ganschow vom Niedersächsischen Amt für Denkmalpflege und Superintendent Christian Schefe stellen die geplanten Arbeiten am Nikolai-Turm der Kirche vor. (Foto: ste)

Schiefer, Blech und Farbe für den St. Nikolai-Turm

Ein hohes Maß an Transparenz sicherte St. Nikolais Pastor Dr. Jörg Mosig bei der Sanierung des Kirchturms zu. Immerhin sei er das Wahrzeichen der Stadt Rinteln und die Öffentlichkeit sei hoch interessiert an den anstehenden Bauarbeiten, die sich über zwei Jahre von 2025 bis 2026 ziehen werden. Mit dabei auch Architekt Dipl.-Ing. Heinfried Stuve, der die Bauarbeiten koordinieren und begleiten wird. Über die Jahrhunderte sei der Nikolai-Turm zwar nicht in seiner Standfestigkeit beeinträchtigt, aber das blecherne Kleid oberhalb der Balustrade brauche eine umfassende Ertüchtigung. Das dahinter liegende Holzbalkenwerk des Turms wurde vor einigen Jahren bereits statisch auf Vordermann gebracht. Durch Temperaturschwankungen, länger anhaltende größere Hitze und entsprechende Ausdehnungen habe das Blech an vielen Stellen gelitten und müsse fit für die Zukunft gemacht werden. Dabei werde man versuchen, das derzeitige Bild und die Farbgebung des Kirchturms weitgehend in seiner jetzigen Form wieder herzustellen. Auch in Richtung der Turmspitze gibt es Baustellen. So muss die Schiefereindeckung erneuert werden, die Brüstung der Balustrade muss fachgerecht ausgebessert werden und die Trittsicherheit des Belag auf der Aussichtsplatte wird verbessert. Durch eine Drohnenbefliegung sollen nun die Ausmaße der Beschädigungen genau ermittelt werden. Die erhobenen Daten der Bilder sind auch Grundlage für die Planungen des Architektenbüros, das sich auf die Sanierung denkmalgeschützter Bauten spezialisiert hat. „Wir sind in der Baudenkmalpflege und in der Einholung von Fördermitteln zu Hause“, so Stuve. Der Nikolai-Turm ist ein Oktogon, also ein regelmäßiges Achteck. Die Sanierungspläne werden mit dem Rintelner Bauamt, der Denkmalpflege und der Kirche abgestimmt. Die Baukosten werden sich nach ersten Schätzungen auf eine Millionen Euro belaufen, davon trägt die Stadt Rinteln 150.000 Euro, es gibt Bundesmittel aus dem Topf für Kultur und Medien und auch der Kirchenkreis und die Landeskirche werden sich an der Finanzierung beteiligen. Nicht zu vermeiden sind Einschränkungen bei Veranstaltungen rund um die St. Nikolai-Kirche, doch hier wird sich der Architekt und das Bauunternehmen mit der Stadt ins Vernehmen setzen und auch mögliche Bauunterbrechungen einkalkulieren. Am Ende, so Struve, wird der Kirchturm „...Schiefer, Blech und Farbe“ brauchen, um wieder für die Zukunft gesichert zu sein.
Eisenhämmer und Heimatstube in Exten öffnen wieder ihre TürenGesprächsabend „Stadt-Land-Bund“ mit Katja KeulJahreshauptversammlung mit WahlenNeue Verleihstation für ein E-Lastenrad in EngernNaturerlebnis-Führung Multivisions-Show Antarktis und SüdgeorgienEnergie-Talk in RintelnVer.di Senioren gehen boulen
Sommerfest für SeniorenOffene Sprechstunde beim BetreuertreffOktoberfest des Carnevalsverein
„Bürgerkanzel” mit Philipp Wohlert
Eines der Projekte ist die Weserpromenade und die Sanierung der alten Stadtmauer an der Straße „Hinter der Mauer“. (Foto: ste)

Wenn aus Fördergeldern vorzeigbare Ergebnisse werden

Die Landesbeauftragte des Amtes für regionale Landesentwicklung Leine-Weser (ArL Leine-Weser), Frauke Patzke, besuchte jetzt im Rahmen ihrer Jubiläumstour „10 Jahre ArL Leine-Weser“ als zweite Station Rinteln, um sich hier über die von der ArL geförderten Projekte vor Ort zu informieren. Zuvor hatte sie das „Rote Lehmhaus“ in Wunstorf besichtigt, das 2014 das erste Projekt war, das vom ArL gefördert wurde. Begrüßt wurde sie unter anderem von Bürgermeisterin Andrea Lange sowie einer Vielzahl von interessierten oder auch an den Projekten beteiligten Menschen aus Politik, Verwaltung, Denkmalschutz und Zivilgesellschaft. Unter ihnen auch der ehemalige Baudezernent Reinhold Koch, der die Projektrealisierung aus seiner Dienstzeit kommentieren konnte, und auch Uwe Sievert, der seit Jahren Ansprechpartner in der Verwaltung für die Fördermaßnahmen ist. Städtebauförderung, so Patzke, habe eine große Auswirkung auf die Kommunen: „Es dauert zwar manchmal ein wenig länger, dafür stimmen aber die Ergebnisse!“ Sie sprach den Förderprogrammen, die heute „Lebendige Zentren“ heißen, ein großes Aktivierungspotenzial für die Stadtgesellschaft zu und Rinteln sei ein hervorragendes Beispiel dafür, dass nicht nur die Menschen der Stadt von der Förderung profitierten, sondern auch touristisch eine Aufwertung der Stadt erfolgt. Für Andrea Lange, die im Anschluss an den Empfang am historischen Ratskeller auf eine Zeitreise durch die Stadt führte, ist der Erhalt des historischen Rintelner Ortskerns und seiner Wegeverbindungen eine wichtige Verbindung der Stadt zu ihren Bürgern. Doch Fördergeld alleine, so die Bürgermeisterin, heiße noch nicht Umsetzung von Maßnahmen. Dazu brauche es viele Entscheider und Macher und die gebe es in Rinteln. Christiane Wegner vom ArL ist mit den Gegebenheiten in Rinteln gut vertraut. Sie stellte fest, dass Rinteln eine besondere Stellung bei der Vergabe von Fördermitteln hat, da Maßnahmen hier auch immer unter der Prämisse des Denkmalschutzes betrachtet werden müssen. 3,3 Millionen Euro seien in den letzten 15 Jahren nach Rinteln aus dem Topf des ArL geflossen, so Wegner: „Das erzeugt eine wuchtige Macht vor Ort!“ Umgesetzt wurden bislang die Weserpromenade und Wallpromenade im Stadtpark Blumenwall, ein Verbindungsweg zwischen Weserpromenade und Kapellenwall, die Stadtmauer im Bereich Mühlenstraße und Hinter der Mauer wurde saniert und ganz aktuell geht es um die Baumaßnahmen im Blumenwall, wo mit Buchendom und Lindenallee Pflanzungen vorgenommen wurden. In der Umsetzung befinden sich im Blumenwall die Sanierung und Renaturierung der „Pfaueninsel“ und barrierefreie Wegeverbindungen. Geplant sind für die Folgejahre noch die Sanierung der Uferbereiche der „Graft“, eine denkmalgerechte Sanierung der Parkwege im Blumenwall sowie die Sanierung von Bereichen im historischen Rosengarten. Zusätzlich stehen noch an die Sanierung des Kapellenwalls, die denkmalgerechte Sanierung des Dingelstedtwalls und die des Josua-Stegmann-Walls und der Straße Blumenwall.
Stephan Weichert (Foto: ste)

Kommentar von Stephan Weichert

Erinnerungskultur ist ein relativ neuer Begriff aus den 1990er Jahren, nachdem man zuvor eher eine Geschichts-Verdrängungskultur in Sachen „Drittes Reich“ pflegte. Übrigens auch in der Schule, zumindest in der Hildburg-Realschule, die ich besuchte. Judenvernichtung, Verfolgung und Vernichtung von Sinti und Roma, Tötung „unwürdigen“ weil behinderten Lebens war dort kein Thema. Das ist heute zum Glück anders und Schulen sind wichtige Orte für Erinnerungskultur geworden, siehe die jetzige Aktion des Gymnasium Ernestinum. Erinnerungen verändern sich permanent, alte werden gelöscht, neue hinzugefügt und bestehende Erinnerungen werden dadurch modifiziert. Also braucht es allein schon aus dem rein technischen Verständnis von Erinnerungen eine immer wiederkehrende Auffrischung, auch, wenn die heutigen Generationen – nicht einmal ich - so überhaupt nichts mit dem menschenverachtenden System vergangener Zeiten zu tun haben. Aber sie, die heutigen Generationen, könnten es wieder tun. Der Rechtsruck in der Gesellschaft ist schmerzlich festzustellen. Und deshalb ist Erinnerung in stetiger Wiederkehr richtig und wichtig. Ich war in der glücklichen Lage, einen 1:1 Kontakt mit Menschen gehabt zu haben, die in Rinteln während der Nazizeit lebten. Opa „Schorse“ erzählte bei einer Flasche Pomona Stachelbeer-Fruchtwein (tropfte wie Öl aus der Flasche), wo er in Rinteln niemals einkaufen würde: „Das waren die, die die Juden durch die Stadt getrieben haben!“ Auch wenn ich die Namen der Geschäfte, die – sofern noch existent - heute natürlich durch eine neue Generation ohne Erbschuld betrieben werden, nicht nennen werde, hat sich das in die Erinnerung eingebrannt. Und ja, wir brauchen eine ständige Auffrischung von Erinnerungen, damit man auch die Angst vor einem System von Unterdrückung, Ausgrenzung, Rassismus, Antisemitismus, Unfreiheit und Massenmord ständig wach gehalten wird. Der AfD-Faschist Björn Höcke sagte einmal sinngemäß einem Journalisten auf eine für ihn unbequeme Frage, dass er, Höcke, ja vielleicht bald mal etwas im System zu sagen hätte und er diesem Journalisten dann die Arbeit schwer machen würde. Ein Anfang von etwas, das ich nie erleben möchte. Man sollte also mit seinen Gedanken viel öfter über die Geschichte und die Geschichten von Menschen „stolpern“.
Schüler der 13. Klassen des Gymnasium Ernestinum im Leistungskurs Geschichte sorgten zusammen mit Lehrer Thomas Weißbarth für den Ablauf der Veranstaltung.  (Foto: ste)

Wenn Gedanken über Geschichten stolpern sollen

Rintelns Geschichte im Dritten Reich ist zwar nicht geprägt von ausgeprägten Kriegshandlungen, von umfangreicher Zerstörung, von einer Vielzahl von Toten auf den Straßen oder ständiger Angst der Menschen vor Luftangriffen, aber in Sachen Verfolgung von Juden, Deportation, Vertreibung, Zerstörung von Geschäften und öffentlichem Hass gegen Menschen, die zuvor Nachbarn, Freunde, Geschäftsleute waren, ist auch Rinteln nicht verschont geblieben. Daran wollen die Stiftung „Spuren“ von Gunter Demnig, Lizenz und Herstellung der „Stolpersteine“, die Familien Böttcher aus Leipzig und Begemann aus Maintal erinnern und sie finanzieren auch die „Stolpersteine“, klären die biografische Sachverhalte. Die Stadtverwaltung Rinteln sorgt für die erforderlichen bürokratischen Erlaubnisse und die technische Umsetzung und Thomas Weißbarth setzt mit Schülern der 13. Klasse des Gymnasium Ernestinum im Leistungskurs Geschichte die Ablaufgestaltung um. In Rinteln liegen bereits etwa 30 dieser „Stolpersteine“ und am Donnerstag wurden neue Steine in der Seetorstraße am Haus Nummer 4 verlegt. Dort lebten Ida und Bernhard Stamfort, die nach Recherche von Herbert Begemann am 20. Juli 1942 einen Bus eines Obernkirchener Unternehmens bestiegen, der sie und die mitfahrenden Thekla Schlüter, Louis Katz und Rosa Wetzel zur Israelitischen Gartenbauschule Ahlem bei Hannover bringen sollte. Als registrierte Juden waren sie auf Weisung des „Reichssicherheitshauptamtes“ in Berlin verhaftet worden und wurden nun, begleitet von zwei Rintelner Polizisten, für den Weitertransport ins Ghetto Theresienstadt zur Sammelstelle Ahlem befördert. Es war die zweite und abschließende Deportation Rintelner Juden, nachdem vier Monate zuvor bereits 21 Personen über Ahlem nach Warschau verschleppt worden waren. Das verschleiernd als „Altersghetto“ charakterisierte Konzentrationslager Theresienstadt war kein Ort zum Leben. Noch vor Jahresende, am 22. November 1942, starb Ida Stamfort. Ihr Ehemann Bernhard folgte ihr am 27. Januar 1943 (Quelle: Herbert Begemann aus Maintal, früher selbst Rintelner). Die jetzt verlegten „Stolpersteine“ sollen an die Familie Stamfort erinnern und immer wieder sollen hier die Gedanken der vorbeiziehenden Menschen über die Geschichte und die Geschichten der Menschen „stolpern“.
Große Freude bei allen Beteiligten: Mit dem ersten Spaßtenstich für die neue DRK-Wohnanlage startet auch die Vermarktung der 14.000 Quadratmeter Baugrund durch die Volksbank in Schaumburg und Nienburg eG.  (Foto: ste)

Startschuss für Baugebiet: Jetzt geht es los

Seit Wochen werden bereits Baustraßen und Zuwegungen für das Baugebiet an der Kurt-Schumacher-Straße (rechtsseitig) angelegt, jetzt erfolgte der offizielle Baustart mit dem ersten Spatenstich für eine Wohnanlage für Betreutes Wohnen des DKR Kreisverbandes Schaumburg. Das Angebot für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen soll damit erweitert werden, teilte der Präsident des DRK-Kreisverbandes, Reiner Brombach, mit. Vier Wohnungen für zwei Personen und acht Einzelwohnungen sollen hier entstehen. Alle Wohnungen werden mit Balkon oder Terrasse ausgestattet sein und es ist eine nachhaltige Bauweise mit Wärmepumpe, Photovoltaik und Gründach geplant, so Dipl.-Ing. Architekt Gerrit Niemeier. Das DRK-Gebäude wird am nördlichen Rand des Baugebiets errichtet, der Rest der zur Verfügung stehenden Flächen von über 14.000 Quadratmetern wird über die Volksbank in Schaumburg und Nienburg eG vermarktet. Die Eigentümerfirma „Baugrund Investment GmbH (BIG)” hat die Volksbank mit dem Verkauf beauftragt. Hinter BIG steht die Müller Sand- und Kiesgruben GmbH aus Porta Westfalica. Sie ist auch Investor auf dem Gelände der ehemaligen Prince-Rupert-School. Für Christian Gregor von der Volksbank (05751/405-4025), der für Interessenten der Ansprechpartner in Rinteln ist, ist die zentrale Lage zu den Bundesstraßen 83 und 238 sowie zur BAB 2 ein Grund für die Wohngegegend an der Kurt-Schuhmacher-Straße. 210 Euro pro Quadratmeter kostet der voll erschlossene Baugrund und laut Bebauungsplan dürfen hier Mehrfamilienhäuser mit bis zu drei Vollgeschossen entstehen. Mike Harste, Bereichsleiter Immobilien der Volksbank, erläuterte, dass die Grundstücksgrößen nach den individuellen Käuferwünschen noch in einem gewissen Rahmen variabel seien. Daher seien die Bauflächen auch für Investoren, Baufirmen und Projektentwickler interessant, die dem allgemeinen Wohnungsmangel entgegenwirken wollen.
In Rintelns „guter Stube“ werden so manche kreative Ideen zu sehen sein. (Foto: ste)

Kreative Ideen toll umgesetzt

Die Veranstaltungsreihe „Rinteln erleben“ wird an diesem Samstag fortgesetzt mit „Rinteln kreativ“. Dann wird sich die Fußgängerzone und der Marktplatz von 10 bis 16 Uhr in ein farbenfrohes Spektakel voller kreativer Ideen verwandeln. „Kreativ“ bedeutet, dass man auf geistigem, künstlerischem Gebiet eigene Initiative und Ideen entwickelt, einfallsreich, erfinderisch, fantasievoll. Das paart sich perfekt mit dem schönen Ambiente der historischen Altstadt und die ausgewogene Mischung der Künstler und Kunsthandwerker bieten, in Verbindung mit den Rintelner Geschäften, ein Einkaufserlebnis der besonderen Art. Der Stadtmarketingverein „Pro Rinteln“ verspricht: „Zahlreiche Aussteller laden mit ihren bunten und kreativen Angeboten dazu ein, nach Herzenslust zu bummeln, shoppen und zu entdecken!“ Die Besucher sind herzlich dazu eingeladen, sich beispielsweise selbst Armbänder, Ohrringe und Sonnenfänger zu gestalten sowie Steine und Muscheln zu bemalen. Handgefertigter Schmuck, Druckgrafiken, Schönes aus Wolle, Zeichnungen, handgeschneiderte Kleidungsstücke, Chutneys, Senfvariationen, Bronzeskulpturen, Keramikprodukte, Gartendeko aus Hufeisen und Beton und vieles mehr können bestaunt werden: „Erleben Sie live, wie man aus Holz tolle Gegenstände drechseln kann oder wie Gold- und Silberschmuck entstehen“, heißt es in der Einladung. Mit allen Sinnen genießen heißt auch, dass das leibliche Wohl nicht zu kurz kommt.
Bürgermeisterin Andrea Lange wird es sich nicht nehmen lassen, ein kurzes Begrüßungswort an die Gäste und die Akteure beim Blumenwallfest zu richten.  (Foto: ste)

Zum 23. Mal „Blumenwallfest”

Für alle Freunde fröhlicher Musik aus Rinteln und der Umgebung und auch für alle Besucher Rintelns findet am 25. August ab 10.30 Uhr das 23. Blumenwallfest statt. Beginnen wird der Tag mit einem ökumenischen Gottesdienst unter der Leitung von Pastor Dr. Gniesmer und mit dem Nikolai-Chor mit Frau Kantorin Brinkmann. Im Anschluss wird unter der Leitung von Musikdozent Viktor Pidpallyy der Liederreigen von den Sängern der Vereinigten Chöre Rinteln eröffnet. Der Vorsitzende der Vereinigten Chöre Rinteln (VCR), Prof. Hans Hübner, kann zu Beginn auch Bürgermeisterin Andrea Lange begrüßen. Musikalisch geht es dann bunt weiter und ab 12 Uhr spielt der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Möllenbeck unter der Leitung von Ulrich Menneking. Gegen 12.45 Uhr wird der Musikzug eine kurze Pause einlegen und in dieser Zeit werden die Sänger der Vereinigten Chöre musikalisch noch ganz speziell auf den Ort der Veranstaltung hinweisen, den Rosengarten im Blumenwall, mit Rosenliedern wie „Rot, rot, rot sind die Rosen“. Gegen 14.15 Uhr kommen die Sängerinnen und Sänger des Gesangvereins Exten unter dem Dirigat von Viktor Pidpalyy mit modernem Liedgut auf die Bühne. Ab 15 Uhr besteigen dann die Mitglieder des Gesangvereins Germania Uchtdorf die Sängerbühne und gegen 17 Uhr heißt es dann: „Dankeschön, und auf Wiedersehn“. Für die Kinder steht der große Spielplatz gleich neben dem Festgelände zur Verfügung. Für das leibliche Wohl der Besucherinnen und Besucher ist ebenfalls reichlich gesorgt. Es gibt ausreichend Sitzplätze und der Eintritt ist frei.
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