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Der Rintelner Ortsrat fühlt sich von der Stadtverwaltung übergangen und verwirft Planungen des Büros „chora blau“ für den Spielplatz Kendalstraße. Dort hätte man sich eine Art Leuchtturmspielplatz vorgestellt, wie im Blumenwall am Rosengarten.  (Foto: ste)

Ortsrat ist sich einig: „Die Planung ist Murks!“

Wenn ein Satz mit „eigentlich“ anfängt, dann läuft etwas grundsätzlich falsch. Denn eigentlich sollte der ansonsten sehr harmonisch Ortsrat Rinteln auf seiner letzten Sitzung am Dienstag Planungen des Büros „chora blau“ aus Hannover abnicken, die 15 Rintelner Spielplätze überplant hatten und die Ergebnisse dem Ortsrat vorstellten. Doch auf den Punkt gebracht fühlte sich der Ortsrat insbesondere bei den Planungen zur Neugestaltung des Spielplatzes Kendalstraße von der Verwaltung übergangen. Matthias Wehrung (CDU) zeigte sich darüber „angesäuert“ und Kay Steding (CDU) wurde noch deutlicher: „Die Planung ist Murks. Wir sind als Tiger losgesprungen und als Bettvorleger gelandet!“ Hintergrund der dann einstimmigen Ablehnung dieser Planung ist, dass der Ortsrat in einem zurückliegenden Beschluss bezüglich dieses Spielplatzes einen Ausbau in Form eines Art Leuchtturmspielplatzes – ähnlich dem im Rosengarten – beschlossen hatte. Beach-Volleyball, Multifunktionsplatz, altersübergreifender Ausbau von Spielgeräten, all das hatte der Ortsrat nach einer Begehung gefordert und beschlossen. Im Büro „chora blau“ habe man davon nichts gewusst, versicherte Markus Schmidt und deshalb war sich der Ortsrat auch einig: „Wir lehnen diese Planung ab und verweisen auf den alten und noch gültigen Beschluss!“ Und noch ein weiterer Punkt ließ im Ortsrat nicht gerade Hochstimmung aufkommen. Offensichtlich wusste das Planungsbüro auch nicht, dass es Konsens im Ortsrat war, jeden Spielplatz mit einem besonderen Spielgerät auszustatten. Stattdessen plante das Büro fast durchgängig ähnliche Spielgeräte. Diskussionen gab es auch zum Spielplatz Haydnweg, wo die CDU eine Wellenrutsche geforderte hatte und das Planungsbüro aufgrund der Ausrichtung der Rutsche Richtung Süden davor warnte, dass sich Kinder beim Rutschen auf dem heißen Blech „...den Hintern verbrennen“. Hier konnte sich die CDU am Ende nicht durchsetzen und der Ortsrat votierte für eine andere Ausrichtung der Rutsche. Einigkeit herrschte dann jedoch bei den Planungen für die Spielplätze Weseranger (geplant als Planetenspielplatz), Dr. Krukenbergstraße, Matthias-Claudius-Weg und Rubensweg. Wobei zumindest bei Matthias Wehrung und seiner CDU Unmut darüber auskam, dass nicht priorisierte Spielplätze, wie etwa Dr. Krukenbergstraße oder Matthias-Claudius-Weg, ebenfalls überplant wurden. Ursula Mücke (SPD) brachte es auf den Punkt: „Der Spielplatz Matthias-Claudius-Weg sollte vor 15 Jahren schon einmal weg und wird jetzt überplant?!“ Für das Büro „chora blau“ bedeutet das jetzt, dass die Planungen für den Spielplatz Kendalstraße jetzt neu gestartet werden müssen. Insgesamt hat die Stadt Rinteln 600.000 Euro für die Umgestaltung ihrer 25 Spielplätze im Stadtgebiet vorgesehen. Durchschnittlich bedeutet dies 25.000 Euro pro Spielplatz, wobei auf einigen der Plätze gar kein Handlungsbedarf ist, auf anderen dafür mehr.
Der neugestaltete Spielplatz am Dorfgemeinscaftshaus. (Foto: privat)

Neuer Spielplatz eingeweiht

Als Ortsbürgermeister Jens Meier das Absperrband am neu gestalteten Spielplatz am Dorfgemeinschaftshaus Scheie durchschnitt, gab es für die Kinder kein Halten mehr. Bei bestem Sommerwetter stürmten sie die neuen Spielgeräte. Zusätzlich organisierte die Trachtengruppe Scheie und die Jugendfeuerwehr Scheie ein vielfältiges Kinderprogramm und die Stadtjugendpflege brachte viele kleine Spielgeräte mit. Für das leibliche Wohl sorgten mit frisch gebackenen Waffeln Renate Hattendorf-Strahler (Ortsrat), Marita Döhler (Ausschuss für Jugend und Familie) sowie Sandra Schauer-Bolte (Arbeitskreis Spielplätze). Die Stadt Bückeburg hat sich die Sanierung des Spielplatzes rund 22.000€ Euro kosten lassen und das Team des Bauhofs stellte eine Turmkombination mit Schaukel, Rutsche, Kletternetz und einer schrägen Rampe mit Hangelseil sowie ein zweifach Reck, ein Wipptier „Eisbär“ und ein Sandkasten auf. Die ersten Arbeiten begannen im Frühjahr 2024 und konnten im Juni 2024 abgeschlossen werden. Der Spielplatz wird auch bei Feiern im Dorfgemeinschaftshaus von zahlreichen Kindern genutzt und ist daher gut frequentiert. Die bisherigen Spielgeräte aus Holz waren abgängig und nicht mehr reparabel. Bei der Anordnung der neuen Geräte wurde auf Wunsch des Ortsrates Rücksicht auf den Platzbedarf für das Erntefestzelt genommen. Bürgermeister Meier bedankte sich bei den Mitarbeitern des Fachgebiets Familie und Soziales und dem Bauhof der Stadtverwaltung für die tolle Zusammenarbeit.
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