(Steinhude) | Schaumburger Wochenblatt

Der Drebelkahn hat seinen endg... (Foto: gi)

Der Drebelkahn hat seinen endg...

Für Heinrich Engelmann – in Steinhude besser bekannt als „Fischer Kühn”– wurde eine über zwei Jahrzehnte anhaltende Herzensangelegenheit erfolgreich abgeschlossen.
AusstellungHappy Jazz und FußballLeidenschaft nach MeerPlattdeutscher Tag in SteinhudeMorgen feucht-fröhlich feiernEis des Steinhuder Meeres nicht betretenMatjes und Schlager auf der BadeinselBernd Rinser auf BadeinselAm Steinhuder Meer flackern die FlammenSommeratelier in der KunstscheuneVirtuelle Bootsfahrt entwickelt sich zum BesuchermagnetenMord auf dem Wilhelmstein
Räucherlachs nur beim „Fischtival” (Foto: gi)

Räucherlachs nur beim „Fischtival”

Es ist „Fischtival”-Zeit am 9. und 10. September und bereits die 12. Auflage. Entstanden ist die Idee von den Steinhuder Fischfreunden aus einer Bierlaune heraus. Als Ziel wurde sich gesetzt, jedes Jahr neu zu entscheiden, ob es ein Folgefischtival geben wird. Bisher klappte das immer ohne Unterbrechung, was auf erfolgreiche Veranstaltungen schließen lässt. „Das Fischtival dient der Imagepflege und auch der Verlängerung der Saison nach dem Festlichen Wochenende”, sagen die Organisatoren und Fischfreunde Willi Rehbock (Geschäftsführer Steinhuder Meer Tourismus GmbH) und von den Steinhuder Aalräuchereien Torsten und Detlef Hodann sowie Heinz Schweer. Es kommt nur hausgemachter veredelter Fisch auf den Teller. Und auch das prägt das Fischtival: Es ist in der Straße Alter Winkel eine bratwurstfreie Zone, in der ausschließlich Fisch angeboten wird. Fisch gibt es in vielen Variationen geräuchert, gebraten und gegrillt. Das ist Feuerlachs, den es nur zum Fischtival in Steinhude gibt, Garnelen, Räucherfisch, Muscheln, Fischsuppe, Fischbrötchen und einiges mehr. Neu sind Räucherkartoffeln als Beilage zum Matjes. Das Wetter soll ähnlich sein wie zum Festlichen Wochenende, jedoch werde der Schauer morgens abregnen. Hier das Rahmenprogramm: Sonnabend ab 11 Uhr tritt wie im letzten Jahr „Petruzzo” auf, ab 20 Uhr kommt ebenfalls die im letzten Jahr gut gefallene Band „Return”. Der Sonntag beginnt um 11 Uhr mit „Hot4Jazz” und wird fortgesetzt traditionell um 15 Uhr mit dem Wunstorfer Shanty Chor. An beiden Tagen gibt es ein Kinderprogramm auf dem Ratskellergrundstück. Mit von der Partie ist ebenfalls der Biergarten Alter Winkel. Foto: gi
ACW-Oldtimertreffen auf dem Wilhelmstein (Foto: gi)

ACW-Oldtimertreffen auf dem Wilhelmstein

Wie geht denn das? Ein Oldtimertreffen auf der Insel Wilhelmstein im Steinhuder Meer? Doch, es geht. Schiffe der Steinhuder Personenschifffahrt werden die Fahrzeuge und Motorräder auf die Insel schippern. „Das machen wir gern”, sagt Geschäftsführer Wilhelm Hartmann von der Personenschifffahrt. Es geschieht rechtzeitig, so dass die Oldies am 1. April für jedermann zu besichtigen sind. Es ist nach dem Marathonlauf (zweimal starteten dort Läufer und liefen jeweils 160 Runden) die zweite sensationelle Veranstaltung auf der Insel. Warum macht der Automobilclub Wunstorf (ACW im ADAC) so etwas Außergewöhnliches? „In Erinnerung an den Bau des Wilhelmsteins, dort waren Lokomobile im Einsatz”, sagt Vorsitzender Ragnar Tiefenbach. Die Fürstliche Hofkammer Bückeburg erteilte die Genehmigung für das Treffen. Das Autohaus Schulze aus Wunstorf und Stadthagen schaffte zusätzlich einige Oldtimer herbei, die über ein Saisonkennzeichen verfügen. Kranführer Heinz Röver sorgte dafür, dass die wertvollen Stücke auf das Deck eines Ausflugsschiffes sicher verstaut wurden. Auf der Insel Wilhelmstein nimmt der dortige Kran die Fahrzeuge wieder an den Haken. Treffpunkt für alle Oldtimerfreunde ist der 1. April, um 14 Uhr am Steinhuder Hafen. Die „verrückte” Aktion wird auch vom Geschäftsführer der Steinhuder Meer-Tourismus GmbH, Willi Rehbock unterstützt. Er wünscht gutes Gelingen und bestes Wetter. Und noch etwas: Die InGe „Schwimmwagen” hat am 1. April ihr Erscheinen zugesagt. „Wir setzen auf reges Interesse an dieser einmaligen Veranstaltung”, freuen sich jetzt schon alle Beteiligten. Foto: gi
Freie Fahrt dank faulem Fisch (Foto: nb)

Freie Fahrt dank faulem Fisch

„Bomben über Wunstorf” war gestern. Wenn es nach Dietmar Wischmeyer geht, sollen nun baldmöglichst verdorbene Fische das Verkehrsproblem in der Auestadt lösen. Endgültig. In der diesjährigen Ausgabe der Zeltmission entwarf er das mittlerweile dritte Untergangsszenario, das den Traum eines jeden Autofahrers wahrmachen soll: Kein Wunstorf, keine Ampeln und freie Fahrt bis ins angrenzende Schaumburg. Die Organisation der Zerstörungsaktion lag dabei in Händen des ehemaligen Wulff-Pressesprechers Olaf Glaeseker, in Auftrag gegeben vom Verteidigungsministerium höchst persönlich. Dem liegt schließlich ebenfalls daran, die Zufahrt zum neuen NATO-Fliegerhorst zu gewährleisten - zumal ohnehin keiner der oberen Befehlshaber wusste, dass dieses Kaff nach seiner filmreifen Zerstörung im vergangenen Jahr überhaupt wieder aufgebaut worden war. Als „Sonderbeauftragter Wunstorf” will Glaeseker Wunstorf dem Erdboden gleich machen, mit angeschwemmten Fischen, die in „dieser ekligen Eisfabrik” in Wunstorf zu einer gefährlichen Bio-Waffe herangereift sind. Zeit für „Wunstorf 21”, das mit drei Transall C-160 und 48 Tonnen stinkender Fischpampe das Schicksal des Ortes samt Matjesessen, Sachsenhäger Fischbrötchen-Chor und Matratzen-Layout besiegeln soll. Die braucht schließlich keiner mehr, wenn der neue A 400 M erst da ist. Alles klappt, Wiedenbrügge kann Abrisspartys am Futtersilo feiern, die verseuchte Siedlung ist mit NATO-Draht eingezäunt und die Wunstorfer werden kurzerhand nach Cuxhaven umgesiedelt, wegen des Gestanks. Wischmeyer hatte sein Publikum vor „Bad Vibrations” gewarnt und wegen eines größeren Abstands zum Dalai-Lama-Besuch seinen Auftritt extra um eine Woche vorverlegt, wegen der Nachwirkungen. So haben denn auch Stadt- und Landbewohner, Streitthemen wie die Beschneidung oder das „Bescheuertengeld für Mütter in Gefangenschaft” ihr „Fett” abgekriegt, inklusive der sich für den „Verarschungsmarathon” Wahlkampf aufrüstenden Parteien. Auch den von den Grünen ersonnenen „Veggie-Day” ließ sich der Berufszyniker schmecken. Abgerundet wurde der Abend mit einer besonderen Tier-Show a la „Kleiner Tierfreund” und animierten „Arschkrampen”. Missionieren musste Wischmeyer wahrlich keinen seiner willigen Zuschauer, zu wahr und nur hier und da ein bisschen übertrieben ist, was der Humorist in gesellschaftlichen Studien und Alltagsbeobachtungen zusammenträgt. Verkehrsteilnehmer, die nicht zu den unmittelbaren Wunstorf-Anwohnern gehören, könnten einer freien Durchfahrt bis Hagenburg beim Gedanken an den „Schönsten Stau der Region” und diverse Baustellen sicherlich das eine oder andere Positive abgewinnen. Das Publikum schmunzelt beim Rückzug selig, Mission erfüllt. Foto: nb
Diese Kunst entsteht mit Liebe und Respekt Ausstellung zeigt einzigartige Werke (Foto: tau)

Diese Kunst entsteht mit Liebe und Respekt Ausstellung zeigt einzigartige Werke

Fünf Künstlerinnen verwandeln auf sensible und extravagante Art Materie und beleben diese durch neue Sinngebung. Was etwas ungewöhnlich klingt, entfaltet sich bei näherer Betrachtung zu einem besonderen Erlebnis. In der Kunstscheune Steinhude können Kunstliebhaber die Einzigartigkeit verschiedener Werke bewundern, die ohne Vorgaben, dafür aber mit sehr viel Persönlichkeit und Kreativität entstanden sind. Wandlungen heißt die Ausstellung, die noch bis zum 28. Oktober in Steinhude zu sehen sein wird. Am Tag der Deutschen Einheit fand die Vernissage statt und rund 60 Besucher ließen sich von sensibler Malerei, extravaganter Unikatmode, Holzbildhauerei, feiner Filzkunst und authentischen Schmuck verzaubern. Musikalisch untermalt wurde die Eröffnung mit Beiträgen von Sopranistin Sabine Ritterbusch, Professorin für Gesang an der Musikhochschule, und Bariton Ingo Dieckewied. Besucher und Aussteller waren gleichermaßen begeistert. Vor allem die Verwandlung von einfachen Materialien wie Wolle, Leinen oder Holz zu Kunstwerken beeindruckte das Publikum. Denn jedes Bild, jedes Kleidungsstück sowie die verschiedenen Schmuckstücke und Skulpturen gibt es nur einmal. „Wir produzieren mit Liebe und Respekt vor den Materialien”, sagt Anett Lober-Springinsguth, auf deren Initiative die Ausstellung zu Stande kam. Jede Künstlerin beginne demnach zu arbeiten, ohne zu wissen, was am Ende dabei herauskommt. Bis zur Fertigstellung eines Kunstwerks können dann auch Jahre vergehen. Einen Misserfolg oder Neubeginn gebe es folglich nicht, sondern allenfalls einen Zustand der Unvollendung. Entscheidend sei die Persönlichkeit, die als kreatives Bindeglied ein Zusammenspiel verschiedenster Materialien erlaube.
Ein Blick auf die Bescheuerten (Foto: nb)

Ein Blick auf die Bescheuerten

Dietmar Wischmeyer ruft und alle anderen kommen. Wen die Zweifel plagen, ob er oder sie nicht vielleicht auch zu den „Bekloppten und Bescheuerten” gehört, die bereits in des Satirikers „Logbuch” erwähnt werden, sollte die anstehende Zeltmission nicht verpassen. Sicherheit geben gleich zwei Gelegenheiten, am morgigen Donnerstag und am Freitagabend, dem 24. August, jeweils um 20 Uhr. Nach neun Jahren auf der Badeinsel zündet er das satirische Feuerwerk an einem neuen Veranstaltungsort in Steinhude. Das zehnjährige Jubiläum der „Mission” wird zwar immer noch in einem Zelt, aber nun neben den Strandterrassen gefeiert, direkt an der Promenade des Steinhuder Meeres. Eingefleischte Fans wissen seit den Anfängen zu schätzen, was vom Großmeister der bissigen Kommentare und schonungslosen Sezierer nationaler Eigenheiten geboten wird. In Wischmeyers Programm tauchen sie alle versammelt auf: Großhirnnutzungsverweigerer, Vielsprechgeräte und die sonstigen Sozialmaden unserer Republik. Sie treten auf in Gestalt sommerlicher Nacken-Griller, Geburtstagslyriker, Smoothieschlürfer oder pilgern sich den Wolf nach Nirgendwo. Keine als „Trend” getarnte Verfehlung kommt ungeschoren davon, einer muss es schließlich mal sagen. Und dafür hat Herr Wischmeyer neben seiner Person gleich noch einige „alter egos” mehr in der Hinterhand, die als Günter, Tierfreund oder Willi Deutschmann der Sache ihren ganz persönlichen Schliff verpassen und ihrem Auftritt bereits lässig entgegen sehen. „Hat man dieses Panoptikum des bundesdeutschen Irrsinns in seiner ganzen Weite durchmessen, hält man sich selbst leicht für den einzig Aufrechten unter Millionen Bekloppten. Genau das will Wischmeyers Zeltmission leisten: Mehr Selbstvertrauen schaffen, durch den Blick auf die Bescheuerten ringsum”, tönt die Stimme aus dem Frühstyxradio.
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