Zwar seien in den letzten Jahren wesentliche Mittel in den Erhalt des Gotteshauses geflossen, weiß Stummeyer: „Doch was ist, wenn das Füllhorn versiegt?” Unklar ist vor allem das Schicksal des Pfarrhauses. Es müsste restauriert; vor allem aber müsste eine sinnvolle Nutzung gefunden werden. Hoffnung setzt er dabei in das soeben anlaufende Dorferneuerungsprogramm: Der angrenzende Pfarrgarten könnte mit Flächen des benachbarten Kirchhofs zum „Dorfpark” werden. Ein wichtiges Anliegen ist für ihn außerdem der Nutzungsumfang der Kirche. Experten warnen wegen des Zustands der Wandmalereien vor uneingeschränkten Öffnungszeiten. Stummeyer denkt deshalb schon daran, „normale” Gottesdienste in das Pfarr- oder Gemeindehaus zu verlegen und St. Ägidien nur noch für besondere Anlässe zu nutzen. Schon anlässlich der Kirchenvorstandswahl hatte Stummeyer eine Liste ausgelegt, in der sich Interessierte an einem kirchlichen Freundeskreis eintragen könnten: Rund 30 Namen stehen bereits darin. Und es könnten noch mehr dazu kommen: Kirchliche Mitgliedschaft sei dafür nicht erforderlich, betont er.
Am heutigen Mittwoch, 31. Oktober, beginnt um 18.30 Uhr eine Andacht zum Reformationstag im Gemeindehaus. Gleich anschließend will Restauratorin Elodie Rossel in Wort und Bild über die derzeitigen Arbeiten in der Kirche berichten. Danach könnten erste Gespräche über den Förderverein beginnen. Stummeyer hat schon einen Satzungsentwurf erstellt; vielleicht findet sich sogar ein kommissarischer Sprecher, der weitere Formalien erledigen könnte.
Den Startzeitpunkt hat der Kirchenvorsteher mit Bedacht gewählt: Schließlich löste vor rund 500 Jahren auch Reformator Martin Luther eine immense Bewegung aus. Hätte der erhoffte Hülseder Förderverein nur einen Bruchteil dieses Erfolges, wäre dem örtlichen Kirchenensemble viel geholfen. Foto: al