Immer häufiger hatten der Gewerbeverein der Deisterstadt und die „Lauenauer Runde” über die Arbeits- und Kostenbelastung geklagt. „Wir können es nicht mehr”, äußerte der Rodenberger Vorsitzende Günter Ebertz bereits zu früheren Anlässen; in Lauenau drohte der Fortbestand vor allem an den reparaturanfälligen Lichterketten über den Straßen zu scheitern. Ein weiterer Kostenfaktor waren die Glühbirnen, die reihenweise bei der Montage kaputt gingen. Deren EU-weites Verkaufsverbot erschwerte die Situation.
So machten im Sommer in Ratssitzungen der drei Orte bebilderte Vorschläge des Hamburger Unternehmens „Luminar” die Runde. LED-Technik in Form von Lichterketten an Häusergiebeln, in Bäumen und als Netz an Hausfassaden sowie Stern-Symbole an Straßenlaternen stießen auf Zustimmung. Ein erstes Maßnahmenpaket wurde für 35.000 Euro verabredet.
Lauenau gibt mit diesem ersten Schritt 20.000 Euro für beleuchtete Hausfassaden rund um das „Rundteil”, einen Lampenschmuck an der Plaza sowie für Sternmotive an allen Laternen in der Ortsmitte aus. Apelern erhält für 4000 Euro eine Dekoration an 17 Straßenlampen der Hauptstraße sowie auf dem Kirchplatz. Gleiches passiert in Rodenberg für 11.000 Euro in der Langen Straße. Außerdem erhalten dort Ratskeller und Rathaus Lichterketten.
In diesen Tagen ließ „Luminar”-Mitarbeiterin Wencke Tschentscher die ersten Flachbandketten und Halterungen anbringen. Die Lichtdesignerin hat mit ihrem Unternehmen derzeit alle Hände voll zu tun. Die Stadt Hannover wird auf gleiche Weise ausgestattet. Allerdings werden dort gleich 1,5 Millionen Euro investiert. Trotzdem dürften sich die drei hiesigen Orte ebenbürtig fühlen, wenn ihr leuchtender Schmuck mit dem der Leinemetropole durchaus vergleichbar ist.
Für Wencke Tschentscher ist das neue System in zweifacher Hinsicht zukunftsträchtig und geldsparend: Statt 60 Watt einer herkömmlichen Glühbirne benötige jeder Lichtpunkt nur noch ein Watt. Zudem sei der Leuchtenkopf aus Plastik und nicht aus Glas: „Die können schon mal herunterfallen”, sagt sie über die Menge der Mini-Birnen.
Samtgemeindebürgermeister Uwe Heilmann sieht die jüngsten Investitionen nur als ersten Schritt an. „Wir wollen damit den Leuten zeigen, wie so etwas aussieht.” Danach könne eine Diskussion über weitere Anschaffungen beginnen. Für Lauenau selbst hat er dabei schon klare Vorstellungen: Die Gemeinde werde „an exponierten Lagen” weitere Lichterketten kaufen und Hauseigentümer lediglich um die Bereitschaft bitten, den Strom zu spenden. Die alte Beleuchtung hat übrigens grundsätzlich ausgedient. Zwar bleibe es nach Heilmanns Angaben Hauseigentümern unbenommen, den gewohnten eigenen Fassadenschmuck zu verwenden. Der Rodenberger Gewerbeverein und die „Lauenauer Runde” aber werden nichts mehr veranlassen. „Wir hängen nichts mehr auf”, erklärte „Runde”-Vorsitzender Klaus Kühl auf Anfrage. Das dürfte letztlich auch die örtliche Feuerwehr freuen: Mindestens zwei Nachmittage benötigte bislang die komplette Riege der Aktiven für Auf- und Abbau. Foto: al