In ganz Deutschland sind rund 600.000 Haushalte von der Abschaltung bedroht. Erschreckend wen man bedenkt, dass das für viele Familien kein warmes Wasser, keine warme Mahlzeit und kein Licht bedeutet. Und das in Deutschland. Damit es für die Schaumburger erst gar nicht soweit kommt, sind Christoph Schwake und Bernd Schweer als SIGA-Stromspar-Experten im Einsatz. Die beiden Serviceberater für Energie- und Wasserspartechnik kommen zu den Kunden an zwei Terminen nach Hause. Beim ersten Besuch erfolgt eine Bestandsaufnahme. „Wir schauen uns vorhandene Elektronik an, machen gezielte Gerätechecks und fragen nach dem Nutzungsverhalten sowie dem Wasserverbrauch”, informiert Schwake. Unbekannte Stromfresser, wie beispielsweise Gefriertruhen die auf „Superfrost” eingestellt sind oder Geräte im Stand-by werden entlarvt und so eingestellt, dass die Kunden bares Geld sparen.
Beim zweiten Termin haben Schwake und Schweer ein paar Hilfsmittel im Gepäck, die das Sparen einfacher machen: Steckdosenleisten zum Ausschalten, sogenannte Stand-by-Killer, Energiesparlampen und Kühlschrankthermometer. Und hier kommt die E.On Westfalen Weser ins Spiel, die diese nützlichen Stromsparhilfen für die Kunden des Energiesparchecks kostenlos zur Verfügung stellen. „Im Hinblick auf die Energiewende ist das Energiesparen sehr wichtig”, begründet Angelika Schomberg von der E.On Westfalen Weser AG in Paderborn die Spenden. Außerdem: Wenn die Stromkosten in die Höhe schnellen bleiben nur offene Rechnungen. „Das zeugt von Sozialkompetenz”, lobt SIGA-Vorsitzender Rudolf Krewer die gute Zusammenarbeit zwischen der Initiative und E.On.
Wenn Nutzungsverhalten und Technik entsprechend verändert wird, kann sich Einsparpotenzial von bis zu 100 Euro ergeben. Aber: „Wir sind vorsichtig mit Prognosen, durchschnittlich sparen die Kunden etwa 70 Euro im Jahr”, so Schwake. Die beiden Energiesparberater haben im letzten Jahr rund 150 Haushalte besucht. Trotzdem wünschen sich Schwake und Schweer noch mehr Nachfrage.
Laut JobCenter Schaumburg sind 6.500 Menschen berechtigt, den Energiesparcheck durchführen zu lassen. Der kostenlose Check kann von allen Menschen in Anspruch genommen werden, die Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe oder Wohngeld beziehen. „Um den Einwohnern weiterhin helfen zu können, brauchen wir Förderungen”, so Schwake.
Aus diesem Grund plant die SIGA ein Vollstandort für die Region zu werden, um noch mehr Mittel zu bekommen.
100 Checks im Jahr sind für die SIGA Pflicht, sonst wird die Unterstützung gestrichen. Neben dem Klimaschutz und dem Plus im Geldbeutel ein Grund mehr, sich bei Liane Bönisch unter der Rufnummer 05721/7204872 oder per Mail an stromsparcheck@siga-ev.de zu einem Stromsparcheck anzumelden. Foto: wa