Auf dem Weg zum ganz großen „Big Jump” im Jahr 2013 gab es dabei in Rinteln offenbar nichts zu meckern: Eine runde Hundertschaft von Wasserfreunden fand sich ein, um einen runden „Flusskilometer” in der Weser zu schwimmen.
Unter der Kontrolle der DLRG sprangen die Wasserfreunde im Alter von acht bis achtzig Jahren am Nachmittag in Engern in die Fluten - und schwammen mit der Strömung in wenigen Minuten bis zur Weserbrücke.
Was in der Regel eher als gefährlich gilt, das war am Sonntag offensichtlich purer Spaß. Und am Ende kamen ja auch alle Teilnehmer wohlbehalten dort an, wo sie ihren Ausflug gestartet hatten.
Von der Badeanstalt aus hatte sich die Gruppe zu Fuß auf dem Radweg in Richtung Engern bewegt, um sich anschließend dort in die 18 Grad kalten Fluten zu stürzen.
Apropos meckern: Seit über 30 Jahren wird die Wasserqualität der Weser kontinuierlich überwacht. An neun festen Messstationen, werden chemische und physikalische Parameter erfasst und ausgewertet. Über die Jahre hinweg sind so aussagekräftige Datenreihen entstanden.
Laut „Wikipedia” war die Weser bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts ein sehr fischreicher Fluss. Mit der zunehmenden Industrialisierung und dem Bevölkerungswachstum habe sich die Wasserqualität verschlechtert. Auch der Bau von Kläranlagen habe daran nichts ändern können.
Vor allem der erweiterte Kaliabbau an Werra und Fulda habe zu einer sehr starken Versalzung des Flusses geführt - was besonders von den Grünen in Rinteln seit Jahren immer wieder heftig kritisiert worden ist.
Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die Wasserqualität der Weser weiter rapide ab und erreichte bis Ende der 80er Jahre die Gewässergüteklasse III-IV (sehr stark verschmutzt) und streckenweise sogar IV (übermäßig verschmutzt).
Der Aus- und Neubau kommunaler und industrieller Kläranlagen sowie Verfahrensverbesserungen der Industrie und Reduzierung des Kaliabbaus sorgten dafür, dass sich die Wasserqualität allmählich wieder verbesserte.
Nach dem aktuellen Bericht zur Biologischen Gewässergüte der Weser entspricht die Wasserqualität des Flusses zum Teil wieder der Güteklasse II (mäßig belastet), in einigen Abschnitten aber noch II-III (kritisch belastet).
Foto: km