Ab Dezember sollen alle 322 Haushalte von der DSL-Autobahn profitieren und entsprechend flotte Anschlüsse buchen können. Oder anders ausgedrückt, in Anlehnung an Samtgemeindebürgermeister Mike Schmidt, der von einem „Weihnachtsgeschenk” sprach: Durch ihre diesjährigen Online-Festeinkäufe können die Riepener mit einer maximal fünfzigfachen Geschwindigkeit surfen. Statt der bisherigen zwei werden dann bis zu 100 Megabit pro Sekunde (MBit/s) möglich sein. Das tatsächlich verfügbare Tempo richtet sich nach der Entfernung zu einem der beiden großen grauen Kasten am Straßenrand, den sogenannten Multifunktionsgehäusen (MFG). In denen wird das Lichtsignal von der Glasfaser in ein elektrisches Signal umgewandelt und von dort über das bestehende Kupferkabel zu den Anschlüssen der Kunden übertragen. „Hier sollte gar keiner nur 50 MBit/s bekommen”, betonte Ausbaugebietsleiter Sven Auhage mit Blick auf den überschaubaren Ortsteil. Auf der Strecke zwischen der örtlichen Vermittlungsstelle in Lindhorst und den Verteilern in Riepen wird das Kupfer- komplett durch ein Glasfaserkabel ersetzt. Anhand eines Kabelmusters erklärten die Experten, dass bei steigendem Bedarf noch ausreichend Platz für mehr Glasfasern gegeben sei. Zumal ein Filament ein Durchmesser von nur neun Mikrometer aufweist –”das ist feiner als ein menschliches Haar”, verdeutlichte der ausführende Projektleiter Auhage und fügte schmunzelnd hinzu: „In Riepen müssen wir nicht nochmal graben.” Zumindest aus Sicht der Telekom. Denn Verwaltungschef Schmidt sieht idealerweise schon im nächsten Jahr den Steinbrink im Zuge der Straßensanierung „offen” und damit die überirdisch verlaufende Hauptleitung zum Verteiler im Norden in der Erde verschwinden. Dagegen hätten auch die Telekomvertreter nichts, letztlich sei es nur eine Preisfrage. Sie sicherten zu, weiterhin im Gespräch mit der Samtgemeinde zu bleiben.Foto: jl