„Was der Biene schadet, muss vom Markt”, pflichtete ihr Otte-Kinast bei. Zudem wünschte sie sich, dass die Bedeutsamkeit der Biene mehr ins Bewusstsein der Landwirte rückt. Diskutieren könnte man darüber vielleicht schon bald direkt vor Ort. Schließlich kündigte die Ministerin an: „Ich könnte mit meinem Haus auch mal ins Bienenhaus kommen.” Dem „einzigartigen Konzept” bescheinigte sie viel Herzblut. Laut der Ministerin lässt sich das Land die Förderung des Imkernachwuchses jährlich 136.000 Euro kosten – mit Erfolg. Nach sechs Jahren gebe es mehr als 2600 Neuimker mit knapp 20.000 Bienenvölkern. „Die Imkerei ist gefühlt wieder in”, so Otte-Kinast. Man sei stolz, dass ein derartiges Projekt im Landkreis Schaumburg entstanden ist, sagte Helma Hartmann-Grolm. Die stellvertretende Landrätin betonte: „Hier verbinden sich Natur und Kultur.” Samtgemeindebürgermeister Georg Hudalla warb für mehr Sensibilität gegenüber der Natur. Er sah in dem Bienenhaus die Botschaft, wieder die Nähe zur Natur zu finden und schätzen zu wissen. Zum „Wallfahrtsort für Bieneninteressierte” erklärte Apelerns Bürgermeister Andreas Kölle das Gelände rund um das ehemalige Forsthaus. Ideengeberin ist Anna-Lisa Giehl. „Wir wollen einen Ort schaffen, an dem die Zweierbeziehung zwischen Imker und Bienenvolk aufgebrochen wird und jeder Besucher ein Stück weit zum Imker werden kann”, erklärte die Imkermeisterin. Fehlten nur noch die Insekten. Giehl ließ den ersten Schwarm mit rund 15.000 Bienen in einen der zehn Kästen des Bienenhauses einziehen. Dessen Bauweise mit natürlichen Materialien erinnert übrigens an eine frisch geschlüpfte Bienenlarve. Binnen wenigen Minuten fanden die Hautflügler instinktiv ihren Weg in die „Höhle” und setzten zu den ersten Orientierungsflügen an. Ohne wirtschaftliche Nutzung sollen sie sich hier frei entfalten können. Mehr über das Konzept des Bienenhauses und seine Initiatorin verrät die kommende „Tu Hus”-Ausgabe am 2. Juni. Foto: jl