Im Druckzentrum Niedersachsen konnte die Produktion erst nach vier Stunden wieder auf vollen Touren laufen. 30 Mitarbeiter waren damit beschäftigt, verhedderte Zeitungen aus den Rollen zu schneiden und Maschinenteil zu ersetzen, die durch den abrupten Stopp in Mitleidenschaft gezogen worden waren. Dadurch verschob sich die Zustellung der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung, die gerade über die Bänder laufen sollte. Ein ähnliches Bild am Rodenberger Standort der Gissler & Pass GmbH. Dort konnte nach Angaben des Werkleiters Heiner Stelter eine Maschine erst gegen 8 Uhr wieder zum Laufen gebracht werden, weil durch den plötzlichen Ausfall im Vollbetrieb Elektronikteile defekt waren. „So ein Stromausfall ist heftig und kostet richtig Geld”, so Stelter über die mehrstündigen Maschinenausfälle, „da kommen sehr schnell fünfstellige Beträge zusammen”. Unterm Strich nehme es Tage in Anspruch, bis die letzten Folgen behoben seien. Selbst am Freitagmittag war laut dem Werkleiter immer noch ein Terminal in der IT-Abteilung außer Betrieb, sodass die Mitarbeiter die sonst digital erfolgten Eingaben per Hand aufschreiben mussten. Den Stromausfall zu spüren bekam auch die Kunststofftechnik Rodenberg (KTR), wenn auch nur mit geringfügigen Auswirkungen, wie der Leiter der Betriebstechnik Stefan Wildhagen auf Nachfrage erklärt: „Bei uns haben drei Maschinen die Zeitschaltung verloren und dadurch die Produktion leicht beeinträchtigt.” Diese habe erst mit zweistündiger Verspätung starten können, weil die Geräte morgens nicht wie geplant warmgelaufen waren. Die Arbeit habe dennoch nicht stillgelegen, die Mitarbeiter hätten sich während der „Wartezeit” anderen Aufgaben gewidmet. Betroffen war laut Wildhagen nur eine Produktionshalle. Wie Westfalen Weser Netz mitteilt, ist die Ursache tierischer Natur. Ein Marder habe an dem 30/10-kV Trafo T31 einen Kurzschluss verursacht, heißt es in der Störungsmeldung. Betroffen war nicht nur die Deisterstadt, sondern auch der Bereich Soldorf, Kleinhegesdorf, Groß Hegesdorf, Lyren und Apelern sowie Bad Nenndorf, Horsten, Riepen und Beckedorf. Insgesamt 65 ON- und neun Sonderkunden-Stationen waren für zwei Minuten spannungslos.